Beilngries
Ein zweiter Kreisverkehr für Beilngries?

26.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:54 Uhr

Wenn's mal wieder länger dauert: Um die Verkehrsbelastung an der Kreuzung im Beilngrieser Nordosten zu beheben, könnte ein Kreisverkehr gebaut werden. - Foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) Auch bei der Bürgerversammlung für die Kernstadt Beilngries haben am Donnerstagabend wieder die Verkehrsthemen die Diskussion bestimmt. Unter anderem wurde der Wunsch nach einem Kreisel an der Brand-Kreuzung laut.

Wenn in der Großgemeinde Beilngries eine Bürgerversammlung stattfindet, wird ausgiebig über das Thema Straßenverkehr gesprochen. Mit diesem "Grundsatz" der Lokalpolitik wurde auch am Donnerstag nicht gebrochen, als sich - im Vergleich zu den Vorjahren - recht viele Interessierte zur Bürgerversammlung für die Kernstadt eingefunden hatten. Nach fast zweistündigem Vortrag, zunächst von Rathauschef Alexander Anetsberger und dann von Polizeichef Maximilian Brunner, waren einige Zuhörer trotzdem noch munter genug, um ihre eigenen Anliegen vorzubringen.

Und so machte ein Bürger einen Vorschlag zur Kreuzung auf Höhe Gärtnerei Schmidt/Küchenstudio Brand. Die dortige Verkehrssituation sei sehr bedenklich, weshalb er für den Bau eines Kreisverkehrs sei. Ganz neu ist diese Idee nicht - und tatsächlich haben diesbezüglich erst vor wenigen Tagen wieder Gespräche stattgefunden, teilte der Bürgermeister mit. Die Stadt hat bekanntlich die Verkehrsströme an den vielbefahrenen Kreuzungen untersucht. Dabei sei mit Zahlen unterlegt worden, was viele Autofahrer schon lange vermutet hatten: An der Brand-Kreuzung bestünde eigentlich "Handlungsbedarf". Vor allem am späten Nachmittag sei dort ein riesiges Verkehrsaufkommen, was Staus verursache und vor allem für die Linksabbieger gefährlich sei, berichtete Anetsberger. Ein Kreisverkehr könne da Abhilfe schaffen - vor allem dann, wenn sich durch den Bau der Umgehungsstraße und die im Raum stehende Umgestaltung der Ringstraße die Verkehrsströme weiter auf diesen Stadtbereich verlagern sollten. Ob der Kreisel aber tatsächlich kommt, steht noch in den Sternen. Das staatliche Bauamt habe aber zumindest eine Prüfung zugesagt, ließ Anetsberger die Zuhörer wissen. Der Platz würde grundsätzlich reichen. Allerdings müsste wohl die Fußgängerunterquerung verlegt werden. "Und dann wird es richtig teuer", sagte der Bürgermeister. Zahlen müsste den Kreisverkehr wohl in Eigenregie der Freistaat, da dort Staats- und Bundesstraße aufeinanderstoßen.

Einem anderen Bürger bereitet derweil die Bräuhausstraße Sorgen. Während das Teilstück hoch zum Gaisberg auf Tempo 30 begrenzt sei, dürfe man zwischen Eichstätter Straße und Ringstraße mit 50 Kilometern pro Stunde fahren. Das sei gefährlich für Schulkinder und Radfahrer, die dort unterwegs sind, meinte der Bürger. Er bitte daher darum, dort eine Tempo-30-Zone auszuweisen. Anetsberger antwortete so, wie er es auch schon bei vielen anderen Bürgerversammlungen zu ähnlichen Wünschen getan hatte: Er könne die Aussage des Fragenstellers zwar nachvollziehen und natürlich hoffe jeder, dass auf diesen Straßen nie wirklich ein schwerer Unfall passiere. "Wenn ich jetzt aber in die Runde frage, wer vor seinem Haus gerne Tempo 30 hätte, würden wohl 90 Prozent der Hände hochgehen." Und genau das mache es schwierig, all diesen Wünschen nachzugehen - schließlich solle der Verkehrsfluss auch nicht ganz zum Erliegen kommen.

Mit einem weiteren Dauerbrenner der Beilngrieser Lokalpolitik befasste sich eine andere Wortmeldung. Eine Bürgerin wollte wissen, ob es neue Entwicklungen in Sachen Wohnbauprojekt am Gaisberg gebe. Anetsberger verwies allgemein auf die Aufstellung des einfachen Bebauungsplanes samt Veränderungssperre. Am kommenden Donnerstag sollen im Stadtrat die entsprechenden Beschlüsse getroffen werden (wir berichteten), um das Thema Nachverdichtung auf eine klare Entscheidungsgrundlage zu stellen.

Und noch eine weitere Entwicklung in Sachen Wohnraum könnte bevorstehen, wie der Bürgermeister am Donnerstagabend mitteilte. Er stehe in aussichtsreichen Verhandlungen bezüglich eines neuen Baugebiets in der Kernstadt. Wo das sein könnte, wollte er noch nicht verraten, da bislang nichts unterschrieben sei. Zumindest ein Notartermin sei aber bereits vereinbart. Es gehe um ein Areal mit rund 15 Bauplätzen. Außerdem strecke die Stadt die Fühler auch noch nach anderen Gebieten aus - Ausgang offen.

Kritik gab es von einigen Bürgern zur Situation am Wertstoffhof mit Grüngutentsorgung. "Da ist man heilfroh, wenn man wieder rauskommt", schimpfte ein Beilngrieser. Anetsberger wiederholte die Aussage, die er vor einigen Wochen bereits im Stadtrat getroffen hatte. Bei dem vor längerer Zeit vorgestellten Plan, gegenüber des Autohauses Bierschneider auf dem Areal der Firma Bachhuber einen neuen Wertstoffhof anzulegen, seien Schwierigkeiten aufgetreten. Diese könne er öffentlich nicht weiter darlegen. Man hoffe nach wie vor auf eine Realisierung an dieser Stelle, prüfe aber auch mögliche andere Standorte. Sollte es zu keiner schnellen Lösung kommen, werde man zumindest darauf hinwirken, dass sich die Situation in der derzeitigen Anlage bessere, versprach der Bürgermeister.

Hinsichtlich der Gassensanierungen kündigte er Anliegergespräche voraussichtlich für den Februar an. Dabei werde es auch um das Thema Anwohnerbeiträge gehen. Mit Blick auf die Entwicklungen auf landespolitischer Ebene könnte es sein, dass die Bürger nicht zur Kasse gebeten werden. Aktuell müsse man aber noch auf stichhaltige Informationen aus München warten, bevor er verbindliche Aussagen treffen könne, betonte Anetsberger.