Beilngries
Urnenwände für die Dorffriedhöfe der Großgemeinde Beilngries

Die Stadt will ab 2019 jedes Jahr in einem anderen Ortsteil tätig werden

22.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr
Einen Schritt voraus ist Kevenhüll den anderen Dörfern in der Großgemeinde. In diesem Ort gibt es bereits eine Urnenwand. Sie wurde vorrangig durch den engagierten Privatmann Michael Graf errichtet und im Sommer 2017 durch Pater Godehard Schuster gesegnet. −Foto: Patzelt

Beilngries (DK) Kevenhüll war der Vorreiter, in den nächsten Jahren sollen weitere Ortsteile folgen: Auch in den Dörfern der Großgemeinde Beilngries werden künftig Urnenbestattungen möglich sein. Die Mitglieder des Bauausschusses fassten am Mittwoch den entsprechenden Grundsatzbeschluss.

Als es im vergangenen Jahr darum ging, eine weitere Urnenwand für den Beilngrieser Friedhof zu beschließen, haben die Stadträte gleich mehrere Beratungen gebraucht. Bei den Ortsteilen ging es jetzt wesentlich schneller. Der kleine, aber entscheidende Unterschied: Für den Beilngrieser Gottesacker musste damals eine genaue Ausführungsform beschlossen werden. Für die Dörfer ging es nun erst einmal nur um einen grundsätzlichen Fahrplan.

Und der sieht folgendermaßen aus: Ab 2019 soll pro Jahr jeweils ein Dorffriedhof mit einer Möglichkeit der Urnenbestattung versehen werden. Das betrifft aber nur die Gottesäcker unter städtischer Trägerschaft (Aschbuch, Arnbuch, Biberbach, Eglofsdorf, Irfersdorf, Kirchbuch und Wolfsbuch). In diesen Dörfern sollen die Ortssprecher nun den konkreten Bedarf ermitteln und ihn der Stadt mitteilen. Im Stadtrat muss dann eine Prioritätenliste beschlossen werden. Am dringendsten dürfte der Bedarf nach aktuellen Erkenntnissen in Wolfsbuch und Irfersdorf sein. In letzterem Ort ist das Vorhaben bereits mehrfach bei Bürgerversammlungen debattiert worden. Und aus Wolfsbuch liegt der Stadt eine schriftliche Anfrage vor. Der Grampersdorfer Ortssprecher Alfons Fehlner plädierte dafür, mit Irfersdorf anzufangen. "Dort sind vier Dörfer mit insgesamt rund 1000 Einwohnern betroffen", sagte er. Man nehme diesen Hinweis auf, sagte Bürgermeister Alexander Anetsberger - ohne mit Blick auf die Wolfsbucher Bedürfnisse aber schon eine Entscheidung vorwegnehmen zu wollen.

Der Aschbucher Ortssprecher Georg Treffer merkte an, dass in seinem Dorf auf längere Sicht kein Bedarf besteht. Dort gebe es Urnengräber, und davon seien noch etliche frei. Einen Sonderfall stellt derweil Kevenhüll dar. Dort ist der Friedhof zwar ebenfalls in städtischer Trägerschaft, allerdings wurde dort bereits durch das persönliche Engagement des Bürgers Michael Graf und mit kleiner Unterstützung der Stadt eine Urnenwand geschaffen.

Gegen den Plan, in den anderen Dörfern mit städtischen Friedhöfen das Thema Urnenbestattungen zu forcieren, gab es im Gremium keine Einwände. Die Nachfrage werde immer größer, berichtete Stadtbaumeister Thomas Seitz. Stadträtin Brigitte Frauenknecht (BL/FW) regte an, sich mit dem Grundsatzbeschluss nicht so fest an einen einjährigen Turnus zu binden. Dann könne man flexibler reagieren, wenn sich in einem der Dörfer der Bedarf deutlich ändert. Anetsberger meinte dazu: "Die Nachfrage wird sich nicht von jetzt auf gleich ändern." Und falls doch, könne man im Stadtrat immer noch reagieren. Helmut Schloderer (BL/FW) stieß mit seinem Vorschlag, sich im Beschluss nicht konkret auf "Urnenwände" zu beschränken, derweil auf offene Ohren. Man einigte sich auf die Formulierung "verschiedene Formen der Urnenbestattung". Das schließt auch Urnengrüfte mit ein.

Eine Frage zu den Friedhöfen in kirchlicher Trägerschaft - Paulushofen, Kottingwörth, Litterzhofen und Wiesenhofen - stellte Stadtrat Christian Gerner (CSU). Er wollte wissen, ob dort die übliche Regelung greift, anhand derer die Stadt Bauprojekte der Kirchenstiftungen bezuschusst. Genau das wäre der Fall, falls auch dort eine Urnenwand oder eine -gruft errichtet werden soll, antwortete der Bürgermeister.