Beilngries
Über Wippen und durch Tunnel

Beim Vatertagsturnierchen des Hundesportvereins Altmühlhopser geht es hoch her

26.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:03 Uhr

Foto: DK

Beilngries (DK) Dutzende Wohnwagen stehen am Vatertag am Kanal. Aus den geöffneten Kofferraumtüren lugen die vierbeinigen Hochleistungssportler. Zum Vatertagsturnierchen des Vereins Altmühlhopser sind Hundebesitzer aus der näheren und ferneren Region angereist, um mit ihren Schützlingen den Agility-Parcours zu bestreiten. "Agility ist ein Leistungssport. Die Grundkommandos bringt man dem Hund meist im Welpenalter bei. Um überhaupt mitmachen zu dürfen, muss er die Begleithundeprüfung absolvieren. Beißereien kann man beim Lauf definitiv nicht gebrauchen. Mit zwölf Monaten kann der Vierbeiner dann an die Geräte. Um über die Hindernisse springen, durch die Tunnel kriechen und über die Brücken sicher laufen zu können, muss ein Hund natürlich gesund sein. Die Tiere werden also auch medizinisch wie ein Hochleistungssportler versorgt. Generell können aber auch ältere Hunde mitmachen. Zwischen acht und elf Jahren lässt man das Agility-Training langsamer angehen und kann zu anderen Sportarten wechseln, die etwas ruhiger sind", erklärt Diana Geier, Frau des Vorsitzenden Andreas Geier. Ihr Idefix ist bereits Vize-Europameister geworden.

Der Sport für Mensch und Tier ist international bekannt. In den Größenklassen Small, Medium und Large treten kleine, mittelgroße und große Hunde gegeneinander an. Die Anfänger starten in der Klasse A1, aus der sie bei drei Platzierungen in die nächste aufsteigen können. Um mit auf das Siegertreppchen steigen zu können, müssen Hund und Halter nicht nur sehr schnell sein. Der Parcours sollte auch fehlerfrei gelaufen werden. Bei drei Verweigerungen, wenn der Hund das Hindernis umläuft, ist man disqualifiziert. Wirft der tierische Sportler eine Latte herunter oder läuft in das falsche Tunnelende hinein, wird das als Fehler gewertet. Solche können zu einer schlechteren Platzierung führen. "Der Hundeführer muss die ideale Linie und den kürzesten Weg finden, auf den er seinen Vierbeiner führt. Nur so erreicht er die schnellste Zeit. In den Königsklassen geht es dabei um Hundertstelsekunden, ein falsches Schulterzucken kann entscheiden. Bei unserem Vatertagsturnierchen starten heuer 70 Teilnehmer. Bei größeren Turnieren sind es im Durchschnitt 200. Die finden auf dem großen Fußballplatz statt. Die ganzen Wohnwagen hätten hier auch gar keinen Platz", meint Diana Geier.

Das Besondere an Agility sei für Menschen, dass Jung und Alt in einer Klasse und ohne Vorurteile gegeneinander antreten. Es sei ein großes Miteinander. Andere Teilnehmer schwärmen von den guten Freundschaften, die bei dem Sport entstehen. Man treffe die gleichen Leute, auch wenn man zu einem weit entfernten Turnier fährt. Auch beim Vatertagsturnierchen wird die Gemeinschaft gepflegt. Ein großes Spanferkel wird gegrillt und für den Abend ist eine Party angesetzt. Für viele Teilnehmer seien die Ausflüge zu den Wettkämpfen Familienwochenenden. Der Spaß steht dabei immer an erster Stelle.

Der Verein Altmühlhopser ist auch wegen seiner Jugendarbeit sehr bekannt. So veranstaltet er unter anderem ein Jugendcamp in Beilngries, zu dem immer ein Toptrainer für Agility eingeladen wird. "Hund und Mensch müssen erst zusammenfinden, um wirklich gut zu sein", erklärt ein Teilnehmer.