Beilngries
Offene Ohren für die Botschaft Gottes

Beim Ökumenischen Kinderbibeltag in Beilngries dreht sich alles um das Thema "Hören"

24.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:10 Uhr

Foto: Daniela Hieke

Beilngries (DK) Zum nunmehr 15. Ökumenischen Kinderbibeltag in Beilngries hatte sich das Vorbereitungsteam ein besonders interessantes Thema einfallen lassen: "Hallo du, hör mal zu! Ganz Ohr mit allen Sinnen" wurde in vier Gruppen sehr ausführlich und ansprechend erarbeitet.

Die 38 Dritt- und Viertklässler erlebten mit ihren Betreuerinnen und erstmals auch sieben jungen Helfern am Buß- und Bettag einen abwechslungsreichen schulfreien Tag mit Tiefgang. Im großen Pfarrsaal begrüßte nach einem ersten gemeinsamen Lied Gemeindereferentin Juliane Gerl die Kinder und stellte die Mitarbeiter und nicht zuletzt die Fledermaus Billy, eine Handpuppe, vor. Diesmal bildete ein riesiger Gong den Blickfang der gestalteten Mitte. Er durfte nach dem Anzünden der Kinderbibeltagskerze und einem Gebet zum Aufdecken der Bibel von einigen Kindern angeschlagen werden. Sie erfuhren, dass das Wort "hören" oder "horchen" ganze 1263-mal in der Heiligen Schrift vorkommt.

Dann ging's los zu den vier Gruppen. Bei Anja Brigl und Marianne Heinloth war zunächst Erstaunliches über das Sinnesorgan Ohr zu lernen. Die Kinder bastelten ein Tamburin aus einem Papierteller, geschmückt mit dem eigenen Handabdruck, Glöckchen und Bändern. Im Stuhlkreis konnte mit verbundenen Augen geraten werden, woher ein Geräusch kam, das durch Zusammenschlagen zweier Steine erzeugt wurde.

Leiser ging's bei Andrea Bauer zu, die ihre Bibelpuppen auf einem Tisch aufgebaut hatte, um den die Mädchen und Buben saßen und der Geschichte vom taubstummen Joschua lauschten, den Jesus heilte. Fragen und Antworten aller vertieften das Gehörte.

In der Gruppe von Juliane Gerl gab es teils lautstarke Klangvielfalt: "Wir kosten mit ganz verschiedenen Mitteln voll aus, dass wir hören und sprechen können", erklärte sie und stellte Klangmemory, Schnurtelefon und einen versteckten Wecker vor. Das Vortragen von langen Zungenbrechersätzen sorgte für viel Heiterkeit.

Astrid Hippmann erschloss den jungen Zuhörern eine Tiefendimension des Hörens. Wann, wie, was höre ich jeden Tag und was mache ich mit dem Gehörten? Diese Fragen versuchten die Teilnehmer, gemeinsam zu beantworten. Sie lauschten zu Meeresrauschen, auf Decken liegend, der Geschichte von der Muschel und dem Fisch. Diese offenbarte den großen Wert der Stille, das Hören und Bewahren im Herzen, was sich schließlich in der glücklichen Muschel als kostbare Perle zeigte. Auch heuer sorgte das bewährte Versorgungsteam Anni Grad, Doris Schneider und Andrea Hoffmann mit acht Kilogramm warmem Leberkäse, 90 Semmeln und Kartoffelsalat für das leibliche Wohl der engagierten Kinder. Etliche Mütter hatten für die Nachmittagspause Kuchen gebacken.

Zur abschließenden Andacht waren der evangelische Pfarrer Hans-Michael Hechtel, Domkapitular Josef Funk und etliche Angehörige in den großen Pfarrsaal gekommen und die Gruppenleiterinnen schilderten jeweils kurz, was tagsüber erarbeitet worden war. "Einfach spitze, dass du da bist", sangen sich alle zu. Stille Lieder wechselten sich ab mit lautstarkem, mehrsprachigem Hallelu-Halleluja. Ein letztes Mal erzeugten alle begeistert ein Klangmeer aus lauten und leisen Tönen. Funk trug das Evangelium vom Taubstummen vor und sprach über den Taufritus, bei dem der Priester Ohren und Mund des Täuflings mit dem Kreuz bezeichnet. "Nur wenn wir auf Gott richtig hören, können wir gute, aufbauende und tröstende Worte sagen", war sein Fazit. Mit dem Schlusssegen und dem Lied "Halte zu mir, guter Gott" endete ein ereignisreicher Tag, den die Kinder in guter Erinnerung behalten werden, wie sie im Gespräch mit unserer Zeitung berichteten.

Der achtjährige Maxi sagte beispielsweise: "Das Tamburinbasteln hat mir sehr gut gefallen." Vivian, ebenfalls acht Jahre alt, singt besonders gern. Außerdem begleitete sie ein Lied auf der Blockflöte. "Es waren so viele verschiedene Sachen, ich fand den ganzen Tag prima", meinte sie. Amelie (11), Thalia (11) und Johannes (12) waren derweil als Helfer aktiv, um die Gruppenleiterinnen zu entlasten. "Ich finde es jedes Jahr toll", sagte Johannes, der nach dreimaliger Teilnahme bereits ein "alter Hase" ist. Thalia kramte in ihrer Tasche und förderte einige Schätze zutage, die sie bei den verschiedenen Gruppen bekommen hatte. Amelie hatte als Helferin ebenfalls viel Spaß. "Ich habe mehr Einblick in die Gruppen bekommen, das war interessant", sagte sie.