Beilngries
Mit dem Rad auf die Pirateninsel

Mehr als 100 Kinder aus der Region sind bis Sonntag beim Kolping-Zeltlager in Hilpoltstein

31.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:24 Uhr

 

Beilngries (DK) Mehr als 100 Kinder und Jugendliche aus der Großgemeinde Beilngries sind seit Mittwoch mit 19 Betreuern beim Zeltlager der Kolpingfamilie in Hilpoltstein. „Wilde Piraten stechen in See“ lautet noch bis Sonntag ihr Motto. Und wie immer gilt: Abenteuerspaß garantiert.

Spaziergänger bleiben stehen und beobachten schmunzelnd die Aufregung, die am Beilngrieser Hafengelände herrscht. Kinder wuseln durcheinander, suchen nach ihren Freunden, verabschieden sich von Mama, Papa, Oma oder Opa. Taschen, Rucksäcke und Decken werden zu einem großen Lastwagen gebracht. Einige Eltern haben Kuchenpakete dabei – wohin damit? Und wo muss die Gebühr bezahlt werden? Ein Bursche ruft aufgeregt nach dem Vater: „Mein Fahrradhelm fehlt noch!“

Allen wird geholfen. Denn gleich startet die Radtour nach Hilpoltstein, wo aus den Mädchen und Buben kleine Piraten werden. Fünf Tage lang zelten, spielen, Spaß haben. Ohne Fernseher. Und ohne Eltern. Schon zum 19. Mal organisiert die Kolpingfamilie Beilngries unter der Leitung ihres Vorsitzenden Edi Babiel das Kinder- und Jugendzeltlager zu Beginn der Sommerferien. Zum zweiten Mal sind Hanna Billner und Anna Brinninger dabei, für ihre Freundin Lena Hilger ist es dieses Jahr die Premiere. Die drei Elfjährigen freuen sich „ganz narrisch“ und hoffen, „dass es nicht regnet, wenigstens während der Fahrt!“ Den Namen für ihr Zelt haben sich die drei Piratinnen schon ausgedacht: „Die wandelnden Schatzkarten“ möchten sie heißen.

Während sich Hanna, Anna und Lena kichernd darüber unterhalten, wie sehr sie sich besonders auf die Nachtwanderung freuen, sucht Chantal Bischoff (10) noch nach ihrer Freundin in der Menschenmenge. Ihre Schwester Cora ist erst sechs Jahre und darf noch nicht mit, dafür bringt sie das Gepäck von Chantal gemeinsam mit der Oma zum Lastwagen. Dort wird von Helfern der Kolpingfamilie alles eingeschichtet und für den Transport gesichert. Die Zelte in Hilpoltstein stehen schon, dafür haben Edi Babiel und seine Truppe bereits am Dienstag gesorgt. Auch die Vorräte für die Piratentage sind bereits dort hingebracht worden.

„Es wird wieder die bewährten Schmankerl geben, Nudeln mit Hackfleischsoße, Rollbraten und Knödel, Schnitzel mit Pommes und Putengeschnetzeltes mit Reis“, verraten die fleißigen Damen des Küchenteams, bei dem heuer Lisa Schmalz, Marianne Heinloth und Irmi Wolfram neu dabei sind. „Was auf uns zukommt, wissen wir nicht. Aber wir lassen uns einfach überraschen“, geben sie sich gelassen, während sie Obst- und Kuchenlieferungen im Auto verstauen.

Maximilian Plank und Daniel Busch warten schon abfahrbereit auf das Startsignal. Die beiden Neunjährigen wünschen sich „unfallfreie Fahrt“. Und sie haben noch eine ungewöhnliche Hoffnung für die kommenden Tage: „Es soll regnen, donnern und blitzen, da hätten wir keine Angst!“ Darauf hofft Zeltlagerchef Edi Babiel natürlich nicht. „Aber wenn es ganz schlimm kommt, haben wir das Holzhaus beim Zeltplatz, wohin wir uns flüchten können“, berichtet er.

Den Platz in Hilpoltstein findet Babiel optimal. „Die Bedingungen sind super, wir kennen uns bestens aus und unser ehemaliger Stadtpfarrer Michael Harrer besucht uns dort täglich. Besser geht es nicht.“ Schon im Frühjahr hat Babiel mit den Planungen für diese Tage begonnen, einen genauen Organisationsplan für seine Helfer erarbeitet, Spiele vorbereitet, Materiallisten erstellt. Es kann losgehen.

Und dann ist es auch tatsächlich endlich so weit: Punkt 12 Uhr gibt Edi Babiel der fröhlichen Gruppe das Startsignal. In einem langen Tross fahren die Kinder entlang des Kanals in Richtung Hilpoltstein, winken noch ein letztes Mal zum Abschied. Bis Sonntag!