Beilngries
Kolping zeigt neues Theaterstück

Ulli Nester und Isabella Blamberger verraten, weshalb Männer beim neuen Stück des Kolpingtheaters gefährlich leben

16.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

Beilngries (HK) Es gibt keinen "dummen Knecht" und keine "naive Magd". Die typischen Schenkelklopferwitze fehlen, und auch der bayerische Dialekt wird von der Theatergruppe der Kolpingfamilie Beilngries dieses Jahr von der Bühne verbannt.

Dennoch soll das Publikum bestens unterhalten werden: Mit makaberer Handlung, schauspielerischen Glanzleistungen und viel subtilem schwarzem Humor.

"Arsen und Spitzenhäubchen" bringen die Kolpingschauspieler dieses Jahr zur Osterzeit auf die Bühne. Im Mittelpunkt: Abbygale und Martha (Ulli Nester und Isabella Blamberger), zwei schrullige alte Damen, die sich ein großes, "wohltätiges" Ziel gesetzt haben: einsame, alleinstehende Männer von ihrem Elend zu erlösen. Dazu locken die beiden frommen Damen fremde Herren in ihre Pension, fragen sie aus - und wenn sie das Gefühl haben, dass einer der Männer einsam ist, bringen sie ihn auf ihre ganz eigene Art "Gott näher". Dazu servieren sie ihm ein Gläschen Holunderwein, dem sie ihre spezielle, tödliche Mischung beifügen.

"Die Herren sagen dafür sogar ,Danke, wie köstlich'. Ist das nicht schön", fragt Isabella Blamberger und faltet milde lächelnd die Hände. Wenn sie und Ulli Nester von der Handlung erzählen, dann wird deutlich: Sie haben jetzt schon, zu Beginn der Proben, ihre Rollen verinnerlicht, beherrschen perfekt den salbungsvollen Tonfall sowie die naiv-sanfte Mimik und sie lieben den rabenschwarzen Humor ihres Stücks.

Das Bühnenbild im großen Saal im Pfarrheim wurde für "Arsen und Spitzenhäubchen" komplett erneuert. Wie genau es aussieht, soll allerdings erst bei der Premiere gelüftet werden. "Die Bühnenbauer haben eine fantastische Meisterarbeit geleistet", lobt Andreas Leopold, der sich die Aufgabe des Regisseurs mit Christian Celler teilt. Beide stehen auch als Schauspieler auf der Bühne.

Doch zurück zu den zwei Hauptdarstellerinnen. Warum sind es eigentlich nur Männer, denen Abby und Martha zum "ewigen Frieden" verhelfen? "Das ist doch ganz klar", erklärt Ulli Nester mit nachsichtigem Lächeln: "Männer allein sind schließlich völlig hilflos, in der Küche und bei der Hausarbeit."

Auf solche Sprüche dürfen sich die Zuschauer freuen, auch wenn Nester dann - mit mildem Augenaufschlag - hinzufügt: "Alleinstehende Herren dürfen trotzdem ohne Angst zu den Aufführungen kommen. Das Stück spielt in den 1940er-Jahren und mittlerweile haben die Männer ja doch ein paar Fortschritte gemacht." Eintrittskarten zum Preis von sieben Euro für Ostersonntag, 1. April, Ostermontag, 2. April, Freitag, 6. April, und Samstag, 7. April, gibt es bei Schuh-Sport-Schmidt Beilngries. Beginn ist jeweils um 19 Uhr im Jugendheim.