Beilngries
Kirchensanierungen fast abgeschlossen

Restaurierungen in Arnbuch, Amtmannsdorf und Kevenhüll schreiten voran Verzögerung in Kirchbuch

16.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:40 Uhr

Frisch renoviert präsentiert sich die Arnbucher Filialkirche nach Abschluss der umfangreichen Restaurierungsarbeiten (oben links, im Uhrzeigersinn). Die Sanierung an der Kirchbucher Pfarrkirche steht noch ganz am Anfang. Die Amtmannsdorfer Filialkirche dagegen ist mit ihrem neuen Anstrich bereits wieder zu einem Schmuckstück des Dorfes geworden. Auch die Renovierungsarbeiten am Kevenhüller Gotteshaus sind im Außenbereich abgeschlossen. - Fotos: Patzelt

Beilngries (pa) Vier Kirchen in der Großgemeinde Beilngries mussten dringend restauriert werden. Während die Nikolauskirche in Amtmannsdorf, die Rupertuskirche in Arnbuch und St. Ulrich in Kevenhüll frisch saniert sind, machen die Arbeiten an der Kirchbucher Blasiuskirche nur geringe Fortschritte.

Mitte August des vergangenen Jahres wurden die Arbeiten an der Amtmannsdorfer Filialkirche abgeschlossen. Der Putz hatte an vielen Stellen gebröckelt, die Außenfassade des Gotteshauses war unansehnlich geworden. Aber auch große Teilflächen des Sockels waren abgeblättert. Der Zahn der Zeit hatte an der schweren, hölzernen Tür genagt. Der Kostenvoranschlag für die Restaurierungsmaßnahmen belief sich auf rund 57 000 Euro. "Ich bin froh, dass alles so gut geklappt hat und die Maßnahmen reibungslos abgelaufen sind", sagt der Amtmannsdorfer Kirchenpfleger Konrad Öttl erleichtert.

Mit "knappen 30 000 Euro" sei der Kostenvoranschlag sogar noch unterschritten worden. Sämtliche Arbeiten an der Außenfassade wurden beendet. Das schmucke Gotteshaus erhielt sogar eine neue Eingangstür. "Wir haben eine Skizze anfertigen lassen und uns dabei am alten Portal orientiert. Dieser Entwurf wurde vom Eichstätter Ordinariat abgesegnet", berichtet Öttl. Eine Grampersdorfer Schreinerei fertigte anschließend die schwere Holztür für rund 5000 Euro an. "Das Gotteshaus steht nun wieder super da, und in der nächsten Zeit dürften keine großen Maßnahmen mehr anfallen", zeigt sich der Amtmannsdorfer Kirchenpfleger zufrieden.

Anders sieht es in Kirchbuch aus. Hier stehen dem Kirchenpfleger Franz Vogl tiefe Sorgenfalten im Gesicht: "Eigentlich sollten wir schon um einiges weiter sein. Zumindest mit dem ersten Bauabschnitt, der das Unterfangen und Nachgründen des Gebäudes beinhaltet, wollten wir nach Ostern beginnen." Allerdings stehe man erst am Ende der Probebohrungen. Die Untersuchungstiefe sei vorerst bei fünf Metern gelegen. "Leider ergab sich bis zu dieser Tiefe kein ausreichend tragfähiger Untergrund, so dass wir nun schon bei 12,5 Metern gelandet sind", erklärt Vogl.

Die geotechnischen Untersuchungen hat Vogl zufolge ein Baugrundinstitut aus Postbauer-Heng ausgeführt. Der tragfähige Untergrund konnte mit dem eingesetzten Rammkernbohrverfahren nicht ausreichend erkundet werden, so dass das Unternehmen zur näheren Feststellung der Untergrundbeschaffenheit eine schwere Rammsonde einsetzen musste. Dabei stellte dieses unter anderem fest, dass der Dolomitstein von Verwitterungs- und Lößlehmen überdeckt ist. Die durch Verkarstung entstandenen Klufterweiterungen sind durch jüngere Sedimente - insbesondere Ton und Tonsande - wieder aufgefüllt worden.

Geplant ist nun eine Unterfangung mittels eines Düsenstrahlverfahrens. Dabei werden Düssäulen wechselweise vertikal und geneigt eingebracht. Laut dem geotechnischen Bericht soll der Säulendurchmesser 80 Zentimeter betragen. "Auch die Erkrankung eines Mitarbeiters des zuständigen Ingenieurbüros hat uns in der Zeitplanung zurückgeworfen", merkt Vogel zusätzlich an. Im kommenden Jahr sei mit den statischen Maßnahmen das Gros der Restaurierung geplant. Die Gesamtkosten beider Abschnitte werden auf rund 347 000 Euro geschätzt.

Abgeschlossen sind die Außen- und Innenarbeiten an der Arnbucher Rupertuskirche. Vor allem an der West- sowie Nordseite hatte der Verputz des Kirchturms beträchtliche Risse und der Farbanstrich Schäden aufgewiesen. Außerdem war die Farbe am Sockel stark abgeblättert und bedurfte einer Auffrischung. Auch im Innenbereich gab es viel zu tun: Auf Höhe der Empore zog sich ein tiefer Riss nicht nur durch den gemalten Kopf des Evangelisten Markus, sondern quer durch die gesamte Decke. Auch die Stuckteile wurden überprüft und nachgesichert. "Bis auf die Erhöhung des Treppengeländers zur Empore sind sämtliche Arbeiten abgeschlossen. Aber das ist ja nur noch eine winzige Kleinigkeit", stellt der Arnbucher Kirchenpfleger Hans Schmid fest. Die Gesamtkosten seien vor Beginn der Restaurierung auf rund 143 000 Euro geschätzt worden. "Leider sind diese etwas angestiegen, da wir auf Anraten der Diözese einen eigenen Architekten hinzuziehen mussten", verkündet der Kirchenpfleger. Laut Schmid betrugen die endgültigen Kosten rund 160 000 Euro.

In der Kevenhüller Kirche St. Ulrich ist der erste Bauabschnitt abgeschlossen. "Der zweite soll im nächsten Jahr folgen", sagt Kirchenpfleger Johann Bauer. Das Gotteshaus mit seinem markanten Staffelgiebel präsentiert sich nach den Renovierungen im Außenbereich in neuem Glanz. Vier Wochen lang waren Bauarbeiter damit beschäftigt, die Kevenhüller Kirche wieder auf Vordermann zu bringen. "Zwar zeigten sich die Risse an den Außenwänden lediglich oberflächlich, aber sie mussten dennoch behoben werden, um tiefer gehenden Maßnahmen vorzubeugen", erläutert Bauer. Vor allem am Staffelgiebel des Turms und am Übergang zum Langhaus habe der Farbanstrich größere Schäden aufgewiesen. Die Restaurierungsmaßnahmen verschlangen rund 18 000 Euro.

Der zweite Teil der Renovierung ist im Innenbereich der Kirche vorgesehen. Gerade im Bereich der Bänke bröckelt der Putz an vielen Stellen ab. Der Fußboden unter den Bankreihen bedarf ebenfalls einer Erneuerung. Auch die Sitzbankheizung ist nicht auf dem neuesten Stand. Komplett neu gestalten will die Kirchenverwaltung den Altarraum. "Wir überlegen, den Hochaltar, den Ambo und die Sedilien zu erneuern", blickt der Kirchenpfleger bereits voraus. Die Kosten stehen aber noch nicht fest. "Wenn wir alles gemacht haben, steht unsere Kirche wieder hervorragend da", ist sich Bauer sicher.