Beilngries (DK) Auf der "Alten Schiene" fährt die Beilngrieser Band Escoban. Die Fünf proben trotz unterschiedlicher Studienorte in Beilngries und halten unter anderem die Szene in der Kleinstadt am Leben. Ihre harte Tanzmusik gibt es seit 2015 auch auf CD zu kaufen. Neue Lieder sind in der Produktion.
Mittlerweile weit verstreut, hat die Band Escoban ihre Wurzeln in Beilngries. Die fünf Jungs der Oldschool-Hardcore-Band kennen sich seit Kindesalter und sind schon jahrelang befreundet. Seit 2013 treten sie mit Escoban in dieser Besetzung auf. Der raue, ungeschönte Klang ihrer Lieder kommt unter anderem vom Shout-Gesang, den Christoph Hiltner ins Mikrofon presst. Die Gitarristen Julian Bauer und Michael Grünbeck machen die schroffe Musik rhythmischer. Sie verleihen ihr mit Johannes Reng, dem Bassisten, den "Groove". Diesen hat die Musik trotz ihrer wenig filigranen Art nicht verloren. Tom Hofbauer sorgt am Schlagzeug für die nötige Härte der lauten Lieder.
Der rohe Klang von Escoban ist durchaus mit Bedacht gewählt. Ganz nach dem Motto "Stumpf ist Trumpf" machen Escoban harte Tanzmusik. "Man soll einfach ausflippen können, ohne die Lieder richtig kennen zu müssen. Einfach den Kopf frei kriegen. Sozusagen ein Ausgleich vom Alltagsleben", erklären die Musiker ihre "harte Tanzmusik". Dennoch behandeln die Lieder sozialkritische Themen und Dinge, die die Jungs privat beschäftigen. Die Texte können sich in der Gefühlswelt und in der Realität verorten. Escoban ist gegen Extremismus, die Musiker sind politisch neutral eingestellt. Ihre Bandphilosophie beschreiben sie so: "Wir versuchen, so viel wie möglich selbst zu machen, ohne viel Geld und Material. Das ist die Punkschiene, die auch in unseren Liedern hörbar ist. Es geht uns um den Spaß, um die Musik und nicht um Gewinn. Alles, was wir einnehmen, wird in Escoban investiert."
Wer die Lieder der Hardcore-Band hören möchte, kann kostenlos oder gegen eine Spende ihr Album "Nation of Rats" bei escoban.bandcamp.com herunterladen. Ihre EP "Broadcasting" kann ebenfalls heruntergeladen werden. Das Besondere an ihr ist, dass bei der Aufnahme alle Bandmitglieder zusammen gespielt haben, die Lieder also gleich "im Ganzen" eingespielt wurden. Diese "alte Schiene" gebe es in Bayern fast nicht mehr, weshalb sie der klassisch angehauchten Hardcore-Band sehr am Herzen liegt. Momentan arbeitet Escoban an einer weiteren EP mit drei bis vier Liedern. Das gestaltet sich allerdings nicht immer einfach. Einen Termin zu finden, an dem alle fünf Jungs Zeit haben, ist unter anderem allein wegen der verschiedenen Studienzeiten kompliziert. Ziel der Musiker ist es, auch außerhalb von Bayern oder im Ausland zu spielen. Studien- und berufsbedingt soll die Musik aber ein Hobby bleiben. Nichtsdestotrotz steckt eine Menge Herzblut im Escoban. Der Bandname kommt übrigens nicht vom Drogenhändler Pablo Escobar, sondern ist eine Ableitung vom Namen einer Bar in Regensburg.
