Beilngries/Denkendorf (DK) Mit ihrer zweiten Single setzt die Band ZoomOut ein Zeichen: "Der letzte Gentleman" wehrt sich gegen Ellenbogendenken und Rücksichtslosigkeit, appelliert stattdessen an Zivilcourage und Ehrlichkeit. Den Text verpacken die Musiker wieder perfekt in ihren "Gentlemen-Rock".
Kein geringerer als "Mr. Trump" selbst hat die Gruppe auf ihr Protestlied gebracht. "Es war kurz vor der Wahl in Amerika und wir saßen zu einem Brainstorming für einen neuen Song zusammen. Wir waren uns dann schnell einig: So wie er nicht!", erzählt Florian Franke. Gemeinsam mit seinen Bandkollegen Timo Klötzel, Manuel Schneider und Leonhard Schönauer sowie Liedertexter Andreas Leopold entstand "Der letzte Gentleman", der gestern zum Download und als Video erschienen ist.
"In unserer Welt heute ist es leider normal geworden, dass jeder nur auf sein eigenes Wohlbefinden schaut, ohne Rücksicht auf andere. Mit unserem Song wollen wir ein wenig zum Nachdenken anregen. Jeder kann ihn für sich selber interpretieren", sagt Florian Franke. Damit setzen die vier Musiker konsequent fort, was sie sich mit ihrem Musikstil "Gentlemen-Rock" vorgenommen haben. "Das Gentlemen-Leben, verbunden mit Höflichkeit und zuvorkommend sein, das beschränkt sich nicht nur auf unsere Musik", versichern sie übereinstimmend. Es sei ein Lebensstil, den ZoomOut einer "höher, schneller, weiter - Ellenbogengesellschaft" entgegensetzen will, indem sie bewusst auf Rockstarattitüden verzichten, "weil uns Spaß, Aussage, Ehrlichkeit und Gemeinschaft der Musik am Herzen liegt". Die Zusammenarbeit mit Texter Andreas Leopold aus Beilngries sehen sie als sehr gewinnbringend, denn auch, wenn sie viel eigene Ideen verwirklichen, "bringt er frischen Wind und als Familienvater auch oft eine andere Sichtweise auf das Leben" mit. Die Arbeiten für ihre zweite Single seien sehr aufwendig gewesen, erklärt Timo Klötzel, wenn auch komplett anders als für die erste Veröffentlichung "Julia".
"Wir haben für das Stop-Motion-Video zum letzten Gentleman einen Clip aus rund 2000 Fotos zusammengestellt, es war stundenlanges Teamwork, bis wir es so hatten, dass es uns passte", verrät Franke. Dabei war diese Arbeit nur eine Nebenaufgabe, denn vorrangig musste natürlich das Lied geprobt und verändert, wieder geprobt und perfektioniert werden. Für die endgültige Aufnahme fuhren die Musiker dann nach Landshut in das Studio von Alex Schulz. Das originelle Cover für die Single entwarf der gebürtige Denkendorfer Manuel Soares da Silva, der in Berlin als freischaffender Künstler arbeitet. Giraffe, Büffel, Affe und Adler hat er auf ungewöhnliche Weise dargestellt, "ebenfalls mit viel Freiraum zur eigenen Interpretation", so Manuel Schneider.
Auch wenn die vier Musiker nun schon sehr gespannt auf das Feedback zu ihrer zweiten Single sind, ausruhen wollen sie sich nicht. "Nächstes Ziel ist ein Album, das im September veröffentlicht werden soll", blickt Leonhard Schönauer voraus und verrät schmunzelnd: "Darauf ist dann alles dabei, was sich in den vergangenen Jahren so angesammelt hat, natürlich auch unser Song Julia." Die 16 Lieder haben sie bereits ausgewählt: alles Eigenproduktionen mit deutschen oder englischen Texten.
2013 wurde die Band ZoomOut gegründet, über 40 Livegigs und mehrere Contest-Siege haben die Gruppe mittlerweile in der Region und darüber hinaus bestens bekannt gemacht. Wer ZoomOut live erleben will, hat dazu am 2. März in Kulturzentrum neun in Ingolstadt Gelegenheit. Im Rahmen des Indoor-Festivals "Lokalrunde" treten sie dort mit anderen Bands auf. Weitere Termine und Informationen von ZoomOut gibt es auch auf ihrer Internetseite unter www.zoomout-official.com.
