Beilngries
Gibt es Bedarf für eine Ganztagsklasse?

Bürgermeister Alexander Anetsberger informiert in den Ortsteilen über ein mögliches neues Angebot an der Beilngrieser Grundschule

02.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Das Angebot einer Ganztagsklasse könnte es künftig an der Beilngrieser Grundschule geben, wie Rathauschef Alexander Anetsberger derzeit bei den Bürgerversammlungen erläutert. ‹ŒArch - foto: Fabian Rieger

Beilngries (rgf) Einen neuen Anlauf in Sachen gebundene Ganztagsklasse wollen Stadt und Grundschule in Beilngries starten. Man will zum wiederholten Male das Interesse der Eltern in den Vorschuljahren der Kindergärten abfragen, um zu eruieren, ob es einen Bedarf für ein solches Angebot gibt.

Um die Menschen in der Großgemeinde umfassend zu diesem Thema zu informieren, stellt Rathauschef Alexander Anetsberger bei jeder Bürgerversammlung die Unterschiede zwischen Mittagsbetreuung und Ganztagsklasse gegenüber.

Letzteres Angebot gibt es in diesem Schuljahr bereits an der Mittelschule. An der Grundschule gibt es derzeit hingegen ausschließlich die Mittagsbetreuung. "Die platzt dafür aus allen Nähten", so der Bürgermeister. Mehrere engagierte Frauen beaufsichtigen und betreuen die Kinder an jedem Wochentag - wahlweise bis 13, 14 oder 15.30 Uhr. Dafür werden monatlich 20, 25 beziehungsweise 45 Euro verlangt. Sollte ein Mittagessen dazugebucht werden, entstehen weitere Kosten. Vor allem für berufstätige Eltern ist die Möglichkeit, ihre Kinder am Nachmittag betreut zu wissen, von sehr großer Bedeutung.

Dies wäre auch bei einer sogenannten Ganztagsklasse von Montag bis Donnerstag gegeben, die zusätzlich zur Mittagsbetreuung eingeführt werden könnte. Hier gibt es aber mehrere bedeutende Unterschiede. So handelt es sich bei der gebundenen Ganztagsklasse nicht um ein Betreuungsangebot, sondern an ein eigenständiges pädagogisches Konzept. Der Unterricht wird auf die längere Zeit verteilt, es gibt beispielsweise Intensivierungen. Nach Schulschluss gegen 15.30 Uhr müssten die Mädchen und Buben in der Regel keine Hausaufgaben mehr machen, wie Anetsberger erläutert. Das Angebot wäre kostenlos, nur für das Mittagessen müssten die Eltern aufkommen. Allerdings bestünde bei einer Ganztagsklasse Anwesenheitspflicht. Während man das Kind bei der Mittagsbetreuung kurzfristig für einen Tag abmelden kann, wenn die Eltern beispielsweise Urlaub haben, ein Kindergeburtstag ansteht oder das Wetter zu einem Freibadbesuch verlockt, handelt es sich bei der Ganztagsklasse an jedem Nachmittag um verpflichtenden Unterricht.

Anetsberger zeigt sich bei den Bürgerversammlungen überzeugt davon, dass es durchaus einen Bedarf für eine Ganztagsklasse an der Grundschule geben könnte. Bereits vor zwei Jahren hatte die Schule umfassend informiert, damals war das Interesse der Eltern aber deutlich zu gering (wir berichteten). Eine abermalige Abfrage soll nun zeigen, ob es für das Schuljahr 2017/2018 einen Bedarf gibt.