Beilngries
Flaschenzug und Gelatine-Kleber

Experimentierfreudige Schüler: Henri Duft und Felix Krauß vom Gymnasium Beilngries erhalten Auszeichnung

23.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Für hervorragende Leistungen beim Experimentieren hat Staatssekretär Georg Eisenreich die beiden Beilngrieser Gymnasiasten Henri Duft (links) und Felix Krauß ausgezeichnet - Foto: Leiprecht

Beilngries (rgf) Was macht ein Bastelfreund, wenn er einen Kleber braucht, aber keinen zur Hand hat? Felix Krauß und Henri Duft vom Beilngrieser Gymnasium haben für solche Fälle eine pfiffige Lösung: einfach selbst einen Gelatine- oder Gummibären-Kleber herstellen.

Die beiden Sechstklässler haben im vergangenen Schuljahr am Wettbewerb „Experimente antworten“ teilgenommen. Insgesamt gab es mehr als 2000 Teilnehmer, 50 wurden jetzt in München vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung ausgezeichnet. Henri Duft und Felix Krauß standen mit auf der Liste der Gewinner des sogenannten Superpreises.

Franz Mertl, der die Buben als Lehrkraft unterstützt hat, ist stolz auf seine Schützlinge. Er stand ihnen in den Wahlfachstunden helfend zur Seite, die Hauptarbeit haben die Schüler aber in ihrer Freizeit erledigt. Experimente am Wochenende? Kein Problem, sagt Felix Krauß. Im Gegenteil: „Es hat viel Spaß gemacht.“

Der jährlich stattfindende Wettbewerb teilte sich in drei Runden. Alle Teilnehmer bekommen die gleichen Themen und Aufgaben gestellt. In Runde eins stand das Experimentieren mit Klebstoffen auf dem Programm. Henri und Felix schafften es, einen Gelatine-Kleber zu entwickeln, der Lasten tragen kann, die mehr als 20 Kilogramm schwer sind. Dafür hatten sie rund sechs Wochen Zeit.

In der zweiten Runde lautete die Aufgabe, altsteinzeitliche Farben und ein eigenes Schreib-/Malwerkzeug herzustellen. In Runde drei experimentieren die Schüler dann mit der Zugkraft von Schnüren – Stichwort Flaschenzug. „Das geht deutlich über den Lehrplan hinaus“, sagt Franz Mertl. Seine Schützlinge waren während der Experimentierphase schließlich erst in der fünften Klasse. Der Wettbewerb richtet sich an Schüler der Jahrgangsstufen fünf bis zehn. Ab der achten Klasse müssen jedoch umfangreiche Erklärungen zu den Versuchen eingereicht werden. Bei den Klassen darunter sind diese weniger detailliert – mit zum Teil 15 bis 20 Seiten aber dennoch aufwendig.

Den Spaß am Experimentieren haben die beiden Buben trotz der fordernden Aufgabenstellung aber keinesfalls verloren. Sie wollen sich weiter mit Versuchen beschäftigen, sagt Felix Krauß. Die Freude bei der Preisverleihung war sehr groß.

Nicht weniger begeistert ist Schulleiter Reinhold Bauer. Er ließ es sich nicht nehmen, seinen erfolgreichen Schülern persönlich zu gratulieren. Das Gymnasium könne sich regelmäßig über Auszeichnungen freuen, stellte er zufrieden fest. Als Beispiel nannte er die Schülerzeitung, die es im deutschlandweiten Ranking schon mehrfach ganz nach vorne geschafft hat (wir berichteten).