Beilngries
Es weihnachtet in der Mehrzweckhalle

Beten statt turnen: Vorbereitungen für die Gottesdienste an den kommenden Festtagen laufen auf Hochtouren

22.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:50 Uhr

 

Beilngries (DK) Wie wird aus einer Turnhalle ein Gotteshaus? Die Antwort auf diese Frage geben derzeit die fleißigen Helfer der Pfarrei St. Walburga. Mit viel Engagement setzen sie sich dafür ein, dass die Gottesdienste rund um das Weihnachtsfest in einem würdevollen Rahmen stattfinden können.

Dekan Josef Funk sieht sich in der Mehrzweckhalle um. „Es geht voran, das wird schon“, sagt er. In der gegenüberliegenden Hälfte der neuen Beilngrieser Veranstaltungsstätte erstrahlt der Christbaum bereits in kräftigstem Grün. Er passt wie auf den Zentimeter genau ausgemessen unters Hallendach. Zwei fleißige Helfer sind gerade damit beschäftigt, Lichterketten um den Baum zu wickeln. Ein Test, die ersten kleinen Lichter leuchten auf.

Weihnachtlich soll es schließlich sein, wenn die Katholiken aus Beilngries morgen Abend in die Christmette strömen. Gleiches gilt natürlich auch für die weiteren Gottesdienste, die rund um das Weihnachtsfest in Beilngries auf dem Programm stehen (siehe eigener Bericht). Auch die Krippenfeier findet heuer in der Mehrzweckhalle an der Ingolstädter Straße statt.

Alle drei Hallenabschnitt werden für die Gottesdienste geöffnet. Die Bestuhlung bietet 650 Sitzplätze. Falls nötig, ist auch noch genügend Platz zum Stehen. An der Kapazität mangelt es folglich nicht, sagt der Dekan. Eine Turnhalle bleibe bei allem Schmuck natürlich trotzdem eine Turnhalle – dennoch sieht Josef Funk das Ausweichen in die Halle als derzeit beste Lösung. Die Frauenkirche zu klein, eine Übertragung per Video ins Pfarrheim nicht angemessen, das Wetter für Gottesdienste im Freien zu unsicher und die Stadtpfarrkirche nach dem Beichtstuhlbrand noch für längere Zeit nicht nutzbar – eine Alternative zur neuen Halle hätte es für den Stadtpfarrer nicht gegeben. Jetzt müsse man eben das Beste aus der außergewöhnlichen Situation machen und die Gottesdienste so feierlich wie möglich gestalten.

Dieses Motto füllen die helfenden Hände um Mesner Karl Kargl schon vor dem Heiligen Abend mit Leben. Bereits seit den frühen Morgenstunden des Montags steht die Bühne. Auf ihr wird Dekan Josef Funk die Gottesdienste zelebrieren. Der Volksaltar der Frauenkirche findet ebenfalls auf der Bühne Platz, Gleiches gilt für die Orgel.

Von ihrer Funktionalität überprüft sich Peter Sillner. Ein erstes Weihnachtslied erklingt. Wie ist die Akustik? Hört man die Musik weiter hinten in der Halle auch noch? Wie laut muss man spielen, dass die Lieder überall in angenehmer Lautstärke erklingen? Viele Fragen, die sich zwangsläufig stellen. Die Versuche klappen gut, kurzzeitig kommt schon ein bisschen Weihnachtsstimmung auf.

Am Nachmittag rücken zahlreiche Helfer an, die die Stühle aufstellen. Reihe um Reihe wächst nach hinten. Es sind Plastikstühle – „die sind ein bisschen kalt“, heißt es. Ein Sitzkissen im Gepäck der Gottesdienstbesucher könne nicht schaden, so der Ratschlag einer Helferin.

Bei der Dekoration ist viel Liebe zum Detail zu spüren. Links und rechts säumen zwei kleine Bäumchen die Bühne. Sie werden jeweils mit kleinen Sternen geschmückt.

Damit morgen alles festlich glänzt, sind auch heute noch einige Handgriffe nötig. Außerdem wird fleißig geprobt. Dekan Josef Funk testet mit den Ministranten den Ablauf im provisorischen Gotteshaus. Außerdem wird fleißig für das Krippenspiel geprobt.

Bei aller Vorfreude auf die kommenden Tage steht für den Dekan aber auch fest: In einem Jahr will er die Festtage an Weihnachten wieder in der Stadtpfarrkirche zelebrieren. Die Mehrzweckhalle ist nur ein Gotteshaus auf Zeit – und zwar für exakt fünf Tage. Am kommenden Montag, 29. Dezember, beginnt der Abbau. Denkwürdige Weihnachtsfeiertage werden dann in Beilngries ihr Ende finden.