Beilngries
"Entscheidung auf Basis von Vermutungen"

Betriebsinhaber des Pfenninghofs ist verärgert über Herangehensweise des Stadtrats

18.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:48 Uhr

Beilngries (DK) „Ich bin entsetzt.“ Mit diesen Worten hat Eckart Geiger die Ablehnung seines Bauantrags am Pfenninghof durch den Beilngrieser Stadtrat (wir berichteten) kommentiert. Entsetzt ist der derzeit in der Nähe von Berlin lebende Geiger vor allem über die Art und Weise, wie die Beschlussfassung zustande kam, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung sagte.

Denn seiner Meinung nach basierte die letztlich einstimmige Entscheidung „auf Hörensagen und Vermutungen“.

Unter anderem hatten Mitglieder des Stadtrats bezweifelt, dass die Landwirtschaft auf dem Gehöft noch bestehe, was eine Voraussetzung für die Bebauung im Außenbereich sei. Zudem wurde die Eigennutzung infrage gestellt.

Fakt sei aber laut Geiger, dass er als Hofnachfolger und Betriebsinhaber – „da für sich selbst bauen zu wollen, sollte doch das Normalste der Welt sein“ – zurück auf den Pfenninghof ziehen wolle, auf dem noch seine Mutter lebt. Zwar seien die Felder verpachtet, die Forstwirtschaft habe er aber immer selber betrieben und das auch weiterhin vor. Auch Getreide lagere er selber ein.

Geiger ärgert sich, dass „so ein Plärrauf gemacht wird und ein Stadtrat auf Basis von Vermutungen Entscheidungen trifft“. Eine Nachfrage bei ihm hätte schnell Klarheit bringen können, meint er. Denn er beabsichtigt, mit seiner Familie im Sommer nach Oberbayern zu ziehen – die Tochter ist bereits ab 23. Juni in der Beilngrieser Grundschule angemeldet. Dass das Haus eine Wohnfläche von rund 200 Quadratmetern hat, ist auch dem Umstand geschuldet, dass seine Schwiegermutter eine Einliegerwohnung bekommt.

Geiger hatte sich vor Antragstellung beim zuständigen Landratsamt erkundigt. „Nichts deutete auf Schwierigkeiten hin“, bilanziert er das Gespräch mit dem zuständigen Sachbearbeiter. Dass der Arbeitstitel „Errichtung einer Betriebsleiterwohnung“ gewählt werden musste, bezeichnet Geiger zwar als unglücklich. „Letztlich stimmt es aber ja doch, weil ich den Betrieb leite“. Er verstehe zwar, dass der Stadtrat legitime Fragen wie die der Eigennutzung habe, „aber dann muss man sie auch stellen“.

Der gebürtige Pfenninghofer unterstreicht, dass er mit dem Architekten darauf geachtet habe, dass sich das neue Haus vom Baukörper und der farblichen Gestaltung her ins Ensemble einfüge. „Ich möchte nur mit meiner Familie auf meinem Grund in Ruhe leben“, sagt er. Schaden ist ihm durch die Ablehnung des Stadtrats bisher „nur“ durch die zeitliche Verzögerung entstanden, denn Geiger geht davon aus, dass das Landratsamt das Vorhaben, zu dem auch eine Kleinkläranlage gehört, genehmigt. Der Ärger wird dadurch, so sagt er, jedoch wohl kaum verfliegen.