Beilngries
Eine Attraktion für die Kinder

Beilngries will trotz gehöriger Kosten einen Wasserspielplatz im Sulzpark errichten

29.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

Einen Wasserspielplatz will die Stadt im Beilngrieser Sulzpark bauen. Die Mitglieder des Bauausschusses besichtigten am Dienstagabend das Areal. Die Idee wurde für gut befunden. Deutlich problematischer gestaltet sich das Vorhaben, im Wehbachauslauf eine Kneippanlage zu errichten (rechts). Das Wasser hat dort nicht die nötige Tiefe. - Fotos: Fabian Rieger

Beilngries (DK) Die Stadt Beilngries errichtet im Sulzpark einen Wasserspielplatz. Die Mitglieder des Bauausschusses stimmten am Dienstagabend geschlossen für das Vorhaben. Günstig wird die Umsetzung aber nicht. Für das Projekt sind Kosten in Höhe von 66 000 Euro veranschlagt.

Wie beliebt der Sulzpark bei den Beilngriesern ist, wurde den Stadträten bei ihrem Ortstermin am frühen Dienstagabend deutlich vor Augen geführt. Bei sommerlichen Temperaturen waren jede Menge Bürger auf dem Naherholungsareal mitten im Stadtkern unterwegs. Einige Kinder planschten an der Sulz. Zum Wasserspiel sollen sie ab dem kommenden Jahr dann eine weitere Attraktion zur Verfügung haben, so die Pläne der Stadt.

Seit längerer Zeit werde vonseiten der Bürger immer mal wieder ein solcher Wasserspielplatz im Sulzpark vorgeschlagen, erläuterte Bürgermeister Alexander Anetsberger. Die Bauabteilung im Rathaus hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt und nun am Dienstag konkrete Pläne vorgestellt. Bei dem Vorhaben, das beim bestehenden Kinderspielplatz umgesetzt werden soll, sind laut Stadtbaumeister Thomas Seitz verschiedene Vorgaben zu beachten. Für den Betrieb der neuen Anlage sollen die Kinder über eine Wipppumpe aus dem Boden Grundwasser fördern. Dieses wird dann durch die Spielgeräte gefördert. Dort kann jede Menge mit dem Wasser ausprobiert werden, ehe es am Ende in die Sulz eingeleitet wird. Die Gesamtlänge soll 17,80 Meter betragen. Die Breiten variieren entlang des Spielgeräts.

Überraschte Gesichter gab es, als der Stadtbaumeister die veranschlagten Kosten vorstellte. Man rechne derzeit damit, dass Gesamtkosten in Höhe von 66 000 Euro entstehen. Günstiger sei das Vorhaben mit Blick auf die Vorgaben nicht umzusetzen, so Seitz - beispielsweise darf es für die Kinder keine Möglichkeit geben, das Wasser zu trinken. Das Projekt sei förderfähig, man rechnet mit einem Fördersatz von rund 60 Prozent. Somit würden etwa 40 000 Euro über Zuschüsse abgedeckt.

Dass die Kinder eine große Freude an einem solchen Spielgerät haben können, stellte im Gremium niemand außer Frage. "Wasser ist für Kinder einfach anziehend", sagte Roland Bachhuber (CSU) bereits bei der Ortsbesichtigung. Der Aschbucher Ortssprecher Georg Treffer stimmte ihm zu. Auch Manfred Thoma (BL/FW) sagte: "Das ist sicher eine gute Sache." Er erkundigte sich aber auch, ob es den Wasserspielplatz beim Wehbach noch gebe. Seitz bejahte dies. Die Anlage werde auch gepflegt, sei aufgrund der versteckten Lage aber wenig frequentiert. Sie soll aber trotz der aktuellen Pläne erhalten bleiben. Der neue Wasserspielplatz an zentraler Stelle sei aber ohne Frage ein Angebot, das gut angenommen werden würde, so der Bürgermeister. "Die Frage ist jetzt, ob wir uns das leisten wollen", sagte er. Die Antwort des Gremiums fiel klar aus. Alle Amtsträger stimmten für eine Umsetzung des Vorhabens. Baubeginn soll im Frühjahr 2017 sein.

Eine andere geplante Maßnahme für den Sulzpark ist beim Ortstermin hingegen auf erhebliche Bedenken gestoßen. Die Stadt würde gerne eine Kneippanlage einrichten. Da dies in der renaturierten Sulz nach Rücksprache mit dem Wasserwirtschaftsamt aber kaum möglich erscheint, müsste man auf den nahe gelegenen Auslauf des Wehbachs ausweichen. Der Ort erschien den Stadträten durchaus als geeignet. Allerdings wurde schnell bemerkt, dass das Wasser dort kaum knöchelhoch fließt. "Meines Erachtens müsste das aber zumindest bis zu den Waden gehen, damit es etwas bringt", so Anetsberger. Dann hätte man nur die Möglichkeit, das Wasser aufzustauen, so Seitz. Das würde aber wohl wöchentliche Reinigungsarbeiten mit sich bringen.

Der Tenor im Gremium war klar: Ein solches Projekt sollte man nur umsetzten, wenn tatsächlich klar ist, dass es auch als funktionierende Kneippanlage genutzt werden kann. Schließlich sind Kosten in Höhe von 25 000 Euro veranschlagt, wovon etwa 15 000 Euro über Zuschüsse gedeckt würden. Helmut Schloderer (BL/FW) machte den Vorschlag, mit dem Wasserwirtschaftsamt noch einmal zu verhandeln, ob man nicht auf den Sulzausläufer in Richtung Flurerturm ausweichen könne. Seitz sagte dies zu. Große Hoffnung habe er aber nicht. Anetsberger machte letztlich den Vorschlag, hier erst einmal keinen Beschluss zu treffen. Stattdessen wird die Verwaltung noch einmal über Alternativen nachdenken.