Beilngries
Einbrüche, Drogen und Körperverletzung

Leichter Anstieg der Kriminaldelikte im Zuständigkeitsbereich der Beilngrieser Polizei

24.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:26 Uhr

Im Kreise der Bürgermeister hat Polizeichef Maximilian Brunner (rechts) die Kriminalstatistik vorgestellt. - Foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) Einbrüche, Körperverletzungen und Drogendelikte halten die Beamten der Beilngrieser Polizeidienststelle auf Trab. Dies geht aus der Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2016 hervor, die der örtliche Polizeichef Maximilian Brunner am Freitag im Bürgermeisterkreis vorgestellt hat.

Keinen Grund zur Beunruhigung sieht Brunner beim Blick in die Zahlen für das vergangene Jahr. Die Dienststelle Beilngries und somit auch die Gemeinden in ihrem Zuständigkeitsbereich stünden im bayernweiten Vergleich sehr gut da, betonte der Polizeichef.

Bei aller allgemeinen Zufriedenheit dürfe man aber nicht verschweigen, dass die Zahl der Straftaten - wie nahezu überall in der Region - im Vergleich der Jahre 2015 und 2016 angestiegen ist, so Brunner. Konkret bedeutet das: Im Jahr 2015 hatte die Beilngrieser Polizeidienststelle 910 Delikte bilanziert, im vergangenen Jahr waren es 982. Das bedeutet einen Anstieg um 72 Fälle und somit 7,9 Prozent. Erfreulicherweise ist auch die Aufklärungsquote leicht angestiegen - von 63,6 auf 65,3 Prozent.

Spektakuläre Einzelfälle wie beispielsweise einen Mord habe es im Jahr 2016 im Zuständigkeitsbereich der Beilngrieser Polizei glücklicherweise nicht gegeben, so Brunner. Viel Arbeit hatten die Beamten seiner Inspektion aber dennoch. Sehr deutlich ist die Zunahme bei den Körperverletzungen. Die Zahl der sogenannten Rohheitsdelikte stieg um 23,1 Prozent von 160 auf 197. Dieser Zuwachs sei vor allem durch Vorfälle in Asylunterkünften zu erklären, wie Brunner erläuterte. Man habe in der Statistik keine Anhaltspunkte, dass Zuwanderer im öffentlichen Raum oder gegenüber Einheimischen auffällig viele Straftaten begehen. In den Unterkünften komme es aber immer wieder zu Reibereien, was sich im Anstieg der Rohheitsdelikte bemerkbar mache. Auffällig viele Probleme habe man im vergangenen Jahr auch mit Auseinandersetzungen gehabt, die sich nach dem Beilngrieser Volksfest in der Innenstadt abgespielt hätten. Hier habe dann der Alkohol die Hauptrolle bei der Entstehung der Konflikte gespielt.

Problematisch sind jedes Jahr auf Neue auch die Wohnungseinbrüche - wenngleich die Zahlen hier nicht unbedingt das Unsicherheitsgefühl der Bürger bestätigen, wie Brunner erläuterte. Die Zahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle sei in der Statistik zwar um sieben Fälle gestiegen. Dabei seien aber einige Vorkommnisse enthalten, die bereits 2015 passiert waren und im neuen Jahr weiterverfolgt wurden. "Wir bitten die Bevölkerung dennoch darum, jede Auffälligkeit in ihrer Siedlung zu melden", betonte der Polizeichef. In der Regel seien die Täter bereits im Vorfeld der Einbrüche in der Gegend unterwegs. In nahezu allen Fällen schlagen die Täter bei Häusern zu, bei denen sie sicher sind, dass zum fraglichen Zeitpunkt niemand da ist. "Meistens täuscht das Gefühl der Bürger nicht", so Brunner. Der Fahrer des Lieferwagens, der auffällig langsam die Siedlung auf- und abfährt, führe allzu oft tatsächlich nichts Gutes im Schilde. Die Bürger sollten also lieber einmal zu oft bei der Polizei anrufen, erläuterte Brunner.

Einen extremen Anstieg um 91,1 Prozent gab es im Jahr 2016 bei den Drogendelikten. In konkreten Zahlen ist das eine Zunahme um 41 Fälle. Diese Werte dürfe man aber nicht missverstehen, erläuterte der Polizeichef. Im Bereich der Dienststelle gebe es nicht plötzlich viel mehr Drogenkonsumenten. Er habe in seinem Team aber inzwischen sehr viele junge Kollegen, die in der regionalen Drogenszene sehr stark kontrollieren, berichtete Brunner. Dabei gehe es nahezu ausschließlich um Cannabis und Kräutermischungen. Harte Drogen wie Heroin oder Crystal Meth seien in der Region glücklicherweise nicht verbreitet, so Brunner. Die strikte Gangart bei den Kontrollen werde man beibehalten, teilte er weiter mit. Dadurch erwartet man für das Jahr 2017 einen weiteren Anstieg bei den aufgeklärten Drogendelikten.

Um den Bürgermeistern auch konkrete Werte für ihre Gemeinden mit auf den Weg zu geben, hatte Brunner die Statistik umfangreich aufgedröselt. In Altmannstein sank die Zahl der Straftaten von 119 auf 86 - die Häufigkeitsziffer (Straftaten hochgerechnet auf 100 000 Einwohner) lag bei 1236. In Beilngries gab es einen Rückgang von 305 auf 304 (3284), in Denkendorf einen Anstieg von 111 auf 125 (2653), in Kinding einen Anstieg von 85 auf 100 (3860), in Kipfenberg einen Anstieg von 89 auf 126 (2191), in Mindelstetten einen Zuwachs von zwölf auf 24 (1448), in Oberdolling einen Rückgang von zehn auf sieben (550), in Pförring einen Anstieg von 46 auf 88 (2418) und in Stammham einen Rückgang von 133 auf 123 (3149).