Beilngries
Ein weiteres Rekordjahr

In der Großgemeinde Beilngries leben inzwischen mehr als 9500 Bürger Hohe Geburtenzahl

12.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:48 Uhr

Unter einer Schneedecke liegt derzeit das Baugebiet Greppeläcker in Beilngries. In diesem Jahr sollen dort mehrere Häuser in die Höhe wachsen. Auch in anderen Gemeindeteilen gibt es neues Bauland.

Beilngries (DK) Das Einwohnerwachstum in der Großgemeinde Beilngries ist ungebrochen hoch. Im Laufe des Jahres 2016 ist die Zahl um 313 Personen von 9267 auf 9580 gestiegen. Setzt sich dieser Trend nur ansatzweise so fort, dann ist das Überschreiten der 10 000er-Marke nicht mehr weit entfernt.

313 neue Bürger innerhalb eines Jahres - derart rasant ist die Einwohnerzahl in der Großgemeinde Beilngries seit der Gebietsreform 1972 noch nie gestiegen. Schon vor einem Jahr hatte man im Rathaus einen Rekordanstieg um 252 Personen bilanziert. Das wurde nun noch einmal getoppt, sodass innerhalb der vergangenen zwei Jahre mehr als 500 Personen zu den damals rund 9000 Einwohnern hinzugekommen sind.

In der Kernstadt macht sich dieser Zuwachs deutlich stärker bemerkbar als auf den Dörfern. Von den 313 Neubürgern entfallen 248 auf Beilngries, dort leben inzwischen 5093 Personen. Größter Ortsteil mit 610 Einwohnern ist nach wie vor Paulushofen (siehe eigenen Bericht).

Ein wesentlicher Grund für den rasanten Anstieg im Jahr 2016 ist zweifellos die Aufnahme weiterer Flüchtlinge. Im Sommer wurde die neue Gemeinschaftsunterkunft im früheren Hotel Gallus mit 120 Personen belegt. Mit der Aufnahme der Flüchtlinge lässt sich das kräftige Wachstum aber nur zum Teil erklären. Ein weiterer Grund für den deutlichen Anstieg sind die vielen Babys, die in der Großgemeinde das Licht der Welt erblicken. Der diesmalige Wert von 110 Geburten wurde in den vergangenen 25 Jahren überhaupt nur einmal übertroffen - und das war im Jahr 2015. Damals kamen sogar 112 Mädchen und Buben zur Welt. Dem gegenüber stehen 75 Todesfälle (im Vorjahr waren es 85). Im Geburten-Sterbefälle-Vergleich ergibt sich für das gerade zu Ende gegangene Jahr demnach ein Plus von 35 Personen.

Noch stärker macht sich der Zuzug bemerkbar. Die Stadt hat in den vergangenen Jahren eine offensive Baulandpolitik betrieben. Unter anderem wurden Baugebiete in Kevenhüll, Kottingwörth und in der Kernstadt geschaffen. Hinzu kommt, dass private Investoren mehrere Mehrfamilienhäuser errichtet haben. An diesem Trend dürfte sich in den kommenden Jahren nichts ändern. Einige weitere Großbauten entstehen gerade - unter anderem am Gaisberg. Auch in drei Baugebieten - Aschbuch, Paulushofen und Greppeläcker/Beilngries - kann ab heuer kräftig gebaut werden. Weitere werden folgen. Für 2017 ist die Erschließung von Bauland in Wolfsbuch und Biberbach vorgesehen, zudem hat die Stadt in weiteren Dörfern Grundstücke in der Hinterhand. Für die Kernstadt will Anetsberger heuer an Lösungen für ein künftiges neues Baugebiet zimmern. Auch leerstehender Altbestand wird saniert.

Im Moment deutet also alles darauf hin, dass die Großgemeinde auf absehbare Zeit die 10 000-Einwohner-Marke knacken wird. "Es sieht nicht danach aus, dass sich der Trend umkehrt", sagte Bürgermeister Alexander Anetsberger gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. Er rechne für 2017 zwar nicht mit einem dermaßen starken Anstieg wie im vergangenen Jahr. Von einem Zuwachs um 100 bis 200 Personen sei aber durchaus auszugehen.

Diese Entwicklung sehe er positiv, so der Bürgermeister. Er wertet die Zahlen als Beweis für die Attraktivität und die positive Gesamtsituation in Beilngries: "Es geht uns gut, man kann in Beilngries gut leben." Rückläufige Einwohnerzahlen seien hingegen stets ein Zeichen dafür, dass einiges nicht rund läuft. "Da macht es einem Bürgermeister mehr Spaß, einer prosperierenden und wachsenden Gemeinde vorzustehen", so Anetsberger.

Zahlreiche Aufgaben bringt der rasante Anstieg der Einwohnerzahlen aber durchaus mit sich. Allem voran steht der Ersatzneubau des Franziskuskindergartens. Er soll deutlich mehr Kindern Platz bieten. Bekanntermaßen kann im Stadtgebiet schon jetzt der große Bedarf nicht mehr ohne eine Notgruppe im Schutzengelkindergarten gedeckt werden. Mit Blick auf die extrem geburtenstarken Jahrgänge 2015 und 2016 wird hier sehr bald weiterer Bedarf entstehen. Dem begegne man mit dem Neubau, so Anetsberger. Im Herbst dieses Jahres soll der Spatenstich erfolgen.