Beilngries
"Ein Winter ohne Chaos"

Einsatzkräfte und Räumdienst ziehen Zwischenbilanz – Beilngries bleibt von Wetterkapriolen verschont

27.01.2015 | Stand 02.12.2020, 21:43 Uhr

 

Beilngries (DK) Keine schweren Unfälle, ruhige Wochen für die Feuerwehr und genügend Streusalz in den Lagerhallen – der Winter zeigt in der Großgemeinde Beilngries bislang ein eher harmloses Gesicht. Polizei, Feuerwehr und Räumdienst ziehen eine Zwischenbilanz.

Polizeichef Georg Schießl ist zufrieden. „Bis auf einige Grabenrutscher ist bis jetzt nichts Schlimmeres passiert“, sagt er auf Nachfrage unserer Zeitung. Dramatische Unfälle mit Verletzten? „Nein, zum Glück nicht“, fasst Schießl die bislang positive Winterbilanz zusammen. „Es ist ein Winter ohne Chaos.“

Ähnlich äußert sich Wolfgang Petschl, Kommandant der Beilngrieser Feuerwehr. Er und seine Mannschaft mussten heuer noch gar nicht ausrücken wegen Schnee, Eis, Sturmbruch oder Schmelzwasser in den Kellern und Wohnungen. Während sich im Herbst auf den Gemeindestraßen Unfall an Unfall gereiht hatte, kehrte pünktlich zum Wintereinbruch Ruhe ein. Sogar am ersten Wochenende dieses Jahres, als die Einsatzkräfte in anderen Gemeinden teils stundenlang umgeknickte Bäume und abgebrochene Äste beseitigten, musste die Beilngrieser Feuerwehr nicht ausrücken. Weder am Paulushofener Berg noch am Hirschberg – ansonsten Streckenabschnitte, bei denen öfter mal Äste oder Bäume auf die Straße fallen – gab es Arbeit für die Einsatzkräfte. „Das war Glück“, bilanziert Petschl. Der heftige Sturm und der schwere, nasse Schnee seien wohl etwas an der Großgemeinde vorbeigezogen.

Von einem „total normalen Winter“ spricht Stefan Seitz, Leiter des Kreisbauhofs in Beilngries. Neben den täglichen Kontrollfahrten im Zuständigkeitsbereich hatte er bis gestern Vormittag 36 Einsatzfahrten dokumentiert. In den vergangenen Jahren habe es bereits deutlich einsatzintensivere Winter gegeben, berichtet Seitz. Vor einem möglichen Schnee- oder Kälteeinbruch hat der Leiter des Kreisbauhofs keine Furcht. Die Salzhalle ist gut gefüllt, Seitz und sein Team sind einsatzbereit.

Gleiches gilt für den Beilngrieser Stadtbauhof, wie Leiter Konrad Schlagbauer im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet. „Von den Schneemassen her ist das bis jetzt kein dramatischer Winter“, sagt er. Beschäftigungslos seien er und seine Kollegen aber keinesfalls: „Wir hatten gar nicht mal so wenige Einsätze.“ Auch der leichte Schneefall der vergangenen Tage oder die stete Glättegefahr erfordern regelmäßige Winterdienstfahrten. Die Großeinsätze, „wenn es gleich 20 Zentimeter auf einmal schneit“, seien bislang aber ausgeblieben. Für die restlichen Winterwochen sieht er seine Mannschaft gut gerüstet: „Das Salz reicht locker.“

Glaubt man den Wetterprognosen, könnten die Räum- und Streufahrzeuge schon bald ordentlich beansprucht werden. Für die kommenden Tage sind immer wieder Schneefälle angekündigt, Mitte nächster Woche soll es dann eisig werden. Temperaturen im zweistelligen Minusbereich prognostizieren die Experten.

Kritische Stimmen zum Winterdienst in der Großgemeinde waren rund um den Jahreswechsel in einigen Siedlungen und Ortsteilen aufgekommen (wir berichteten). Bürger hatten beklagt, dass manche Straßen nicht geräumt werden, in der Folge überfrieren und zu einer Gefahr werden. Bürgermeister Alexander Anetsberger hatte dazu Stellung genommen. Es sei keine neue Idee von ihm, aber weder finanziell noch logistisch sei es möglich, jede Straße in der Großgemeinde bestmöglich zu räumen. Strecken, die für den Schulweg genutzt werden, und Straßen, die ein erhöhtes Verkehrsaufkommen oder eine Steigung aufweisen, haben Vorrang.