Beilngries (DK) Viel Spaß haben die Besucher beim sogenannten Tag der Kulturen beim Türkischen Kulturverein Beilngries gehabt. Im Mittelpunkt stand ein Fußballturnier auf der Spielkonsole. Im Gespräch mit unserer Zeitung stellte sich der neue Jugendleiter Mücahit Özcan vor.
Bayern München gegen Barcelona. Immer wieder stehen sich die beiden Spitzenmannschaften gegenüber. 5:1, 2:0, 1:3 - die Tore werden ausgiebig bejubelt. Was nach Champions League klingt, ist in Wahrheit ein Fifa16-Turnier auf der PlayStation4. Der sportliche Wettstreit auf der Spielkonsole steht im Mittelpunkt beim Tag der Kulturen, den der Türkische Kulturverein Beilngries organisiert hat.
Mit einer offenen Einladung haben sich die Organisatoren im Vorfeld an die Öffentlichkeit gerichtet. Jeder darf mitspielen, jeder darf zuschauen - ein ungezwungener, unterhaltsamer Tag soll es werden. 26 Spieler melden sich für das Turnier an. Im Vereinsheim an der Kevenhüller Straße - wie berichtet plant der Verein einen Neubau im Industriegebiet - herrscht den ganzen Tag über reges Treiben. Als Verpflegung gibt es, zur Freude der vornehmlich jugendlichen Besucher, Döner.
"Alles klappt, es herrscht eine gute Stimmung", sagt Kushtrim Neziri im Gespräch mit unserer Zeitung. Bislang hat er sich als Jugendleiter um die Heranwachsenden gekümmert, wöchentliche Treffen und Aktionen organisiert (wir berichteten). Mit 27 Jahren sei er dafür aber inzwischen zu alt geworden, wie er erklärt. Daher habe man sich nach einem Nachfolger umgesehen - und einen passenden jungen Mann gefunden. Mücahit Özcan übernimmt das Amt des Jugendleiters von Neziri. Für den Übergang arbeiten sie noch zusammen, ab dem Frühjahr soll der dann 18-Jährige die Heranwachsenden aber alleine betreuen. Den engagierten Kurs von Neziri will er fortsetzen, wie der neue Mann im Gespräch mit unserer Zeitung erläutert. Wöchentliche Treffen, zu denen jeder kommen darf, wird es weiterhin geben. Die jungen Leute sollen einen Anlaufpunkt haben, sich regelmäßig treffen und sich auch einmal außerhalb des Elternhauses einen Rat einholen - sei es nun bei Problemen in der Schule, Fragen zur beruflichen Ausbildung oder auch mal bei privaten Themen, wie Neziri schon vor längerer Zeit erläutert hatte.
Auch die Beilngrieser Asylbewerber sind im Vereinsheim willkommen. Viele kommen regelmäßig zum Beten, andere suchen Gesellschaft. Auch an der Spielkonsole haben sich schon einige versucht. Am Turnier nimmt zwar niemand von den Flüchtlingen teil. Einige Freundschaftsspiele lassen sie sich aber nicht entgehen, die Leidenschaft für Fußball - egal in welcher Form - gibt es schließlich auf der ganzen Welt.
Das Turnier an diesem Veranstaltungstag nimmt einen spannenden Verlauf, es gibt viele enge Partien. Am Ende gibt es Pokale für die drei besten Spieler. Die Nase vorne hat der Beilngrieser Jegor Bien, gefolgt von Murat Dag und Nistor David.
