Beilngries
Ein Projektmanager für Beilngries?

Geplante Maßnahmen für die Fortschreibung des Altstadtentwicklungskonzeptes vorgestellt

17.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:03 Uhr

Ein absoluter Renner ist der Zwiebelmarkt, der alle zwei Jahre in Beilngries stattfindet. Eine Empfehlung in der Fortschreibung des Altstadtentwicklungskonzeptes wird lauten, sich weiter auf die bereits bewährten Großereignisse zu konzentrieren und nur dann neue Veranstaltungen ins Leben zu rufen, wenn es sich tatsächlich lohnt. ‹ŒArch - foto: Fabian Rieger

Beilngries (EK) Schon bald könnte es in Beilngries einen Projektmanager geben, der sich gezielt mit Themen der Altstadtentwicklung beschäftigt. Diese Information ist am Donnerstagabend im Stadtrat vermittelt worden. Eine Entscheidung soll im neuen Jahr fallen.

Die Altstadt soll als Aushängeschild der Gemeinde lebendig bleiben. Ein Satz, der wie ein glatt gebügelter Werbeslogan klingt. Er konzentriert aber tatsächlich unheimlich viele Aufgaben, die eine Kommune wie Beilngries zu bewerkstelligen hat. Und so haben sich die hiesigen Lokalpolitiker vor einiger Zeit dazu entschieden, sich mit einer Fortschreibung des Altstadtentwicklungskonzeptes auseinandersetzen. Schnell war klar, dass man bei den Beratungen auch Akteure aus der hiesigen Geschäftswelt mit ins Boot holen musste. Das Ziel: Die Beilngrieser Altstadt soll weiterhin viele Besucher anlocken, den Einheimischen eine gute Aufenthaltsqualität bieten, ein ausreichend breites Angebot an Geschäften aufweisen, gut begehbar sein (wir berichteten) - und eben als oben beschriebenes Aushängeschild dienen.

Einen Überblick über die Ergebnisse, die sich nach monatelanger Auseinandersetzung mit dieser Thematik - unter anderem in einer eigenen Lenkungsgruppe - abzeichnen, präsentierten Bürgermeister Alexander Anetsberger und vor allem Andrea Möller vom Planungsbüro dwif am vergangenen Donnerstag den Stadträten und der Öffentlichkeit. Andrea Möller stellte zunächst fest: "Es ist gut, dass Sie die Fortschreibung dieses Konzeptes angepackt haben." Es sei wichtig, sich als Stadt immer wieder klare Leitlinien für die weitere Entwicklung zu setzen. Sie erinnerte daran, dass vor einigen Monaten im Stadtrat bereits ein neuer Markenauftritt samt Logo beschlossen wurde. Anetsberger merkte dazu an, dass von manchen Personen durchaus die Frage gestellt worden sei, ob Beilngries tatsächlich immer wieder ein neues Auftreten brauche - und ob es dann in drei Jahren wieder ein neues Logo geben wird. Dies könne er verneinen. Vielmehr sei die jüngst beschlossene Marke zumindest "für das nächste Jahrzehnt die Grundlage für unseren Außenauftritt", betonte der Bürgermeister.

Andrea Möller verwies außerdem auf die bereits seit Monaten intensivierte Zusammenarbeit aus Stadtpolitik und hiesiger Geschäftswelt. Unter anderem wurde bekanntlich ein sogenannter Projektfonds eingerichtet (wir berichteten). In diesem Zusammenhang sei man zu der Erkenntnis gekommen, dass Beilngries ein Projektmanager gut tun würde. Dessen Aufgabe bestünde darin, als Mittler zwischen den verschiedenen Akteuren in der Altstadt aufzutreten. Weder der Bürgermeister noch der Touristikchef noch der Stadtbaumeister seien im Alltag in der Lage, sich permanent um Themen wie beispielsweise mögliche Nachfolgeregelungen bei Geschäftsaufgaben in der Altstadt oder potenzielle Sanierungsmöglichkeiten alter Gebäude zu kümmern. Auch die Öffentlichkeitsarbeit für entsprechende Themen sollte dann der neue Projektmanager übernehmen. Da die Aufgaben in der Altstadtentwicklung zu wichtig seien, um sie nebenbei zu erledigen, könne Beilngries von einem solchen Experten nur profitieren, betonte Andrea Möller. Entscheidend sei, eine fähige Kraft zu finden, die sich mit den Vorgaben des Bürgermeisters und des Touristikchefs identifiziert und sich in die vorhandenen Strukturen integriert.

Zu den Kosten teilte die Planerin mit, dass pro Jahr 45 000 Euro für eine Halbtagsstelle (220 Arbeitstage im Jahr) vorgesehen werden müssten. Dank guter Förderquoten würde der kommunale Eigenanteil bei 18 000 Euro liegen, der Rest könnte über einen Zuschuss abgedeckt werden. Die Stelle sollte zunächst für drei Jahre ausgeschrieben werden.

Anetsberger zeigte sich als Befürworter dieser Idee. Die Stadträte sollen sich nun über die Weihnachtstage Gedanken machen, um im neuen Jahr eine Entscheidung fällen zu können. Noch im ersten Quartal 2018 soll das überarbeitete Konzept im Gremium beschlossen werden.

Als weiteren wichtigen Bestandteil nannte Andrea Möller am Donnerstagabend das Thema Großveranstaltungen und Feste. Mit dem Triathlon habe Beilngries eine gute Nische gefunden, das gelte es zu fördern. Ansonsten rät sie den Altmühlstädtern, sich auf die bereits bestehenden Angebote zu konzentrieren und nur dann neue Veranstaltungen ins Leben zu rufen, wenn man sie hochwertig umsetzen kann. "Der Anspruch sollte immer sein: Beilngries steht für Qualität." Zweifellos könne man vor allem mit den Schlagworten Genuss und Kulinarik sowie mit der guten Zusammenarbeit aller Akteure punkten, "dafür werden Sie überall beneidet", so die Planerin.

Handlungsbedarf gebe es derweil beim Waren- und Krammarkt, der alle zwei Wochen in der Ringstraße stattfindet. Bekanntlich ist die Zahl der Fieranten gerade in den Wintermonaten oft nicht besonders groß. Mit diesem "Dauerbrenner" müsse man sich dringend auseinandersetzen, betonte Andrea Möller.