Beilngries
Ein Ort der Freude

Hunderte Beilngrieser schwelgen zum 50. Geburtstag des Franziskuskindergartens in Erinnerungen

25.06.2017 | Stand 02.12.2020, 17:53 Uhr

Foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) Ein Fest für alle Generationen haben gestern die Aktiven des Beilngrieser Franziskuskindergartens gefeiert. Der Anlass war außerordentlich erfreulich: Die Betreuungseinrichtung für die Beilngrieser Jugend gibt es seit exakt 50 Jahren.

So verschieden die rund 4500 Menschen auch sein mögen, die in der Beilngrieser Kernstadt leben - bei einem Thema teilen viele von ihnen die gleichen Erinnerungen. Egal, ob sie heute Kinder, Eltern oder sogar schon Großeltern sind: Sie haben im Franziskuskindergarten gespielt, gelernt und die ersten Freundschaften geknüpft. Dementsprechend fröhlich waren gestern auch die unzähligen Beilngrieser, die sich zum Geburtstagsfest des Kindergartens in einem eigens im Sulzpark aufgestellten Festzelt eingefunden hatten.

"Wir erinnern uns an eine wunderbare Zeit für die Kinder und ihre Eltern, verbunden mit vielen Erinnerungen", sagte Johanna Eichhorn als Leiterin des Kindergartens zu den Festgästen. Alle Beteiligten dürften glücklich und auch stolz sein. Über die Jahrzehnte hinweg habe sich vieles geändert - am Gebäude, vor allem aber auch bei den gesetzlichen Vorgaben in der Erziehung. "Eines ist aber bis heute gleich geblieben: die Liebe zu den Kindern und die Liebe zu unserem Kindergarten", sagte Johanna Eichhorn. Sie dankte vielen Wegbegleitern, der Stadt, der katholischen Kirchenstiftung, die als Träger des Kindergartens fungiert, und den Sponsoren. Einen besonderen Dank richtete sie an die Kinder, die das Gebäude im Sulzpark seit Jahrzehnten mit Leben erfüllen: "Danke für eure Fröhlichkeit, euer Lachen und eure Ideen." Nicht unerwähnt lassen wollte die Kindergartenleiterin auch ihre Vorgängerin, von der sie das Amt im Jahr 1992 übernommen hatte. Die Rede war natürlich von Walburga Ottmann, den Kindergartenkindern unzähliger Generationen als "Tante Wally" bekannt. Die herzliche Frau lasse es sich auch heute nicht nehmen, noch ab und zu zum Bilderbuchvorlesen vorbeizukommen, berichtete Eichhorn mit einem großen Dankeschön in Richtung ihrer Vorgängerin.

Domkapitular Josef Funk stellte bei seinem Grußwort fest: "Ein 50. Geburtstag ist Anlass genug, um mit Dank zurückzuschauen." Auch er betonte, dass trotz aller Veränderungen bei den Vorgaben für die Betreuung stets die Ausbildung der Kinder im Vordergrund stehe. "Es geht uns immer um das Wohl der Kinder, die uns anvertraut sind", so der Geistliche. Der heilige Franziskus solle weiter über den Kindergarten wachen - auch dann, wenn dieser in Kürze durch einen Neubau am gleichen Standort ersetzt werde.

Diesen Umstand griff auch Bürgermeister Alexander Anetsberger bei seiner Ansprache auf. Es sei eine kuriose Situation, dass man den 50. Geburtstag eines Gebäudes feiere, von dem feststeht, dass es in gut einem Jahr abgerissen wird. Schuld daran sei gewissermaßen Walburga Ottmann, wie der Rathauschef mit einem Augenzwinkern erläuterte. Die habe sich bei einem früheren Jubiläum gewünscht, dass es künftig wieder mehr Kinder in der Gemeinde gibt. Und siehe da: Die Geburtenzahl hat in den vergangenen Jahren rapide zugenommen. Auf diese Entwicklung müsse die Stadt nun reagieren und einen größeren Kindergarten bauen, so Anetsberger. Die Kapazitäten im Franziskus- und im Schutzengelkindergarten reichen bekanntlich nicht mehr aus.

Dass der Neubau am Standort der bisherigen St.-Franziskus-Einrichtung in die Höhe wachsen wird, ist im Stadtrat bekanntlich sehr umstritten. Die Entscheidung ist aber mehrheitlich gefallen - und in Anetsbergers Augen auch die richtige, wie er gestern betonte. Im Grünen und in unmittelbarer Nähe zur Altstadt könnten sich die Kleinen gut entwickeln, so seine Überzeugung. Erfreut sei er auch darüber, dass die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kirchenstiftung als Träger weitergeführt werde.

Da zu einer schönen Feier aber nicht nur Reden gehören, hatte sich die Kindergartenfamilie viele Programmpunkte einfallen lassen. Zunächst ging es mit einem Festzug zur Kirche, angeführt von der Jugendgruppe des Symphonischen Blasorchesters Beilngries. Den Gottesdienst gestalteten die Kleinen sehr liebevoll mit. Als Belohnung gab es beim Festgelände köstliche Verpflegung - Braten mit Knödel, eine vegetarische Nudelpfanne, Pizza, Döner und Kuchen. Musik machte Horst Schröder, zudem gab es eine Tombola.

Ganz besonderer Höhepunkt war ein Bilderbuch unter dem Motto "Der kleine Käfer Franziskus hat Geburtstag". Alle Kinder hatten dabei mitgeholfen, dieses wunderschöne Werk zu erstellen. Damit aber nicht genug: Sie führten die Geschichte am Nachmittag in Form eines Musicals auf. Die stolzen Eltern, aber auch die übrigen Besucher sparten erwartungsgemäß nicht am verdienten Applaus.