Beilngries
Die Sulz macht Pause

27.09.2011 | Stand 03.12.2020, 2:21 Uhr

Für die Inspektion wurde das Gebäude an der Sulzausleitung trocken gelegt (oben). Kai Bramhoff begutachtet derweil die Überleitungen, durch die etwas Wasser vom Kanal in die Sulz fließt - Fotos: Meßner

Beilngries (mms) Dürre in Beilngries.

Wer zurzeit im Sulzpark spazieren geht, dem wird aufgefallen sein, dass das Flüsschen kaum Wasser führt. Um genau zu sein: Es sind nur etwa 300 bis 400 Liter pro Sekunde. Auf diese Menge haben sich die Verantwortlichen verständigt, als sie sich wegen der Inspektion des Sulz-Ausleitungsbauwerks getroffen haben.

Dieses Bauwerk liegt ein paar Hundert Meter vom Sportboothafen entfernt. An diesem Stauwehr wird der Abfluss vom Kanal zur Sulz geregelt. Und der ist seit gut einer Woche dicht, es kommt kein Tropfen mehr durch. Das Bauwerk muss laut Kai Bramhoff, Leiter der Außenstelle des Wasser- und Schifffahrtsamtes, alle sechs Jahre begutachtet werden.

Im Oktober 2005 waren die Arbeiten einfacher, weil die Sulz wegen der Renaturierung kein Wasser führte. Heute ist der Aufwand ungleich größer. Mit Hilfe eines mobilen Schlauchwehrs, das auch bei Hochwasser eingesetzt wird, wurde das Gebäude trocken gelegt. Dann folgte die größte Arbeit: das Sauber machen. Algen, Moos, Schlamm, Muscheln – mit Hochdruckreinigern haben die Arbeiter das Bauwerk gesäubert, damit man die Schäden überhaupt erkennt. „Wenn alles glatt läuft, dauert die Inspektion selbst nur ein bis zwei Tage“, erklärt Bramhoff. Er geht davon aus, dass der Beton in einem guten Zustand ist, und erwartet keine größeren Schäden. Das Gebäude ist gut 20 Jahre alt. Das größere Problem könnten die Metallteile sein, die naturgemäß korrodieren.

Der Aufwand für diese Inspektion ist groß. Denn durch das Schließen des Zuflusses würde die Sulz trocken liegen. In Absprache mit der Stadt und dem Fischereiverein wurde festgelegt, dass etwa 300 bis 400 Liter Wasser pro Sekunde durch die Sulz fließen sollten. Das Problem war nur: Wie bekommt man das Wasser wieder in die Sulz, solange das Ausleitungsbauwerk trocken liegt? Die Lösung liegt 200 Meter flussabwärts. Mit Hilfe von mehreren Überleitungen wird die benötigte Wassermenge vom Kanal in die Sulz geleitet.

Wenn alles glatt läuft, und davon geht Kai Bramhoff aus, dann werden die Arbeiten Ende dieser Woche abgeschlossen sein. In dem Bauwerk werden die Tore geöffnet und das Wasser schlängelt sich wieder wie gewohnt durch den Sulzpark. Bis im Herbst 2017 die nächste Inspektion ansteht.