Beilngries
Die Fördergelder fließen in rauen Mengen

Regierung von Oberbayern unterstützt die energetische Sanierung des Beilngrieser Rathauses mit einem Fixbetrag in Höhe von 557 500 Euro

27.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:14 Uhr

Arbeitseinsatz im Stadtkern: Für die Fortsetzung der energetischen Sanierung des Rathauses sowie die Revitalisierung des Gebäudes an der Alten Postgasse 2 fließen üppige Fördergelder. - Foto: Skrobanek

Beilngries (rgf) Die Sanierung des Beilngrieser Rathauses schreitet voran. Für die Blicke der Bürger kaum sichtbar, gibt es Einiges zu tun. Die Gesamtkosten sind mit rund 640 000 Euro veranschlagt. Dazu kommen noch die Kosten für Parkplätze, die von der Stadt gekauft wurden, sowie ein Carport, das errichtet werden soll. Die Regierung von Oberbayern schießt einen Fixbetrag in Höhe von 557 500 Euro zu.

Ein paar Baufahrzeuge, hin und wieder Flatterbänder und eine Absperrbake - mehr werden viele Beilngrieser von der Baustelle an ihrem Rathaus noch nicht gesehen haben. Die Handwerker sind im hinteren Bereich sowie im Inneren des geschichtsträchtigen Hauses zugange. Wer ins Bürgerbüro oder in die Zulassungsstelle muss, sieht von der Baustelle nur wenig.

Zu tun gibt es dennoch Einiges, wie Bürgermeister Alexander Anetsberger gestern auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte. "Das ist kein Luxus, sondern eine sinnvolle Maßnahme, die der Verwaltung die Arbeit erleichtert", berichtete der Rathauschef. Durch Raumverlagerungen sollen die Mitarbeiter künftig mehr Platz haben. Unter anderem ist auch vorgesehen, das Trauungszimmer zu verlegen. Außerdem wird in diesem Zuge das Gebäude an der Alten Postgasse 2 revitalisiert. Unter diesem Fachausdruck versteht man eine Sanierungsmaßnahme, bei der historische Bausubstanz so umgestaltet wird, dass sie wieder zeitgemäß genutzt werden kann.

Die Regierung von Oberbayern, die das Vorhaben umfangreich unterstützt, teilt dazu mit: "Denkmalpflegerische Gesichtspunkte sind von entscheidender Bedeutung. Das charakteristische Erscheinungsbild der historischen Bauwerke sollte möglichst erhalten bleiben." Im Mittelpunkt des Gesamtvorhabens steht auch der Anspruch, künftig mehr Energie zu sparen. Die Außenwände in der Alten Postgasse 2 werden mit einer Innendämmung versehen, auch der Boden und das Dach werden gedämmt. Fenster und Türen sollen ausgetauscht werden. Weiterhin soll der Fußboden im Erdgeschoss barrierefrei gestaltet werden. Auch ein behindertengerechtes Besucher-WC ist vorgesehen. Im Rathaus selbst soll im Sitzungssaal die Lüftungsanlage "mit einer hocheffizienten Wärmerückgewinnung ausgestattet werden", wie es in der Pressemitteilung heißt.

Im Bauausschuss hatte man sich bereits vor Monaten dazu entschieden, das Vorhaben voranzutreiben - nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Förderbedingungen. Sie war an dieses konkrete Vorhaben gebunden. Die Stadt hätte das Geld nicht für eine andere Aufgabe verwenden können. Alles, was die zugesagte Förderung in einer fixen Höhe von 557 500 Euro überschreitet, muss die Stadt aus ihren eigenen Mitteln zahlen. Die Arbeiten werden bis in den Herbst hinein dauern, erläuterte der Bürgermeister gestern. Unter anderem werden im Frühsommer einige Stadtratssitzungen an alternativen Orten stattfinden müssen, da für diesen Zeitraum die Arbeiten im Sitzungssaal vorgesehen sind.

Wie die Regierung von Oberbayern mitteilt, fließt die Förderung im Rahmen des Kommunalinvestitionsprogramms. Es umfasst für Oberbayern insgesamt 28,6 Millionen Euro aus einem Sondervermögen. Dieses war durch den Bund in einer Gesamthöhe von 3,5 Milliarden Euro bereitgestellt worden. Wer als Kommune zum Zuge kommen wollte, musste sich einem Bewerbungsverfahren unterziehen. Beilngries kam dabei die - trotz des Schuldenabbaus in den vergangenen Jahren - immer noch angespannte Finanzlage zugute. Wenngleich man sich nicht gerne damit rühme, eine angespannte Finanzlage zu haben, sei es in diesem konkreten Fall doch nützlich, sagte Anetsberger gestern mit einem Schmunzeln.