Beilngries
"Der Zauber am schwindenden Horizont"

Der Biberbacher Thomas Neumeier hat seinen zweiten Roman veröffentlicht

22.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:01 Uhr

Ohne Schreiben kann er sich sein Leben nicht vorstellen: Thomas Neumeier aus Biberbach hat sein zweites Buch „Der Zauber am schwindenden Horizont“ veröffentlicht. An vielen weiteren Manuskripten arbeitet der junge Autor und stellt weitere Bücher in naher Zukunft in Aussicht. - Foto: Adam

Beilngries (DK) Thomas Neumeier aus Biberbach hat seinen zweiten Roman veröffentlicht. „Der Zauber am schwindenden Horizont“ ist der Titel des Mystikromans, in dem Privatdetektivin Karla Bergen den Weg zurück in ihre wahre Heimat Chantah findet – durch ihre große Liebe Shaive.

Zwei Frauen stehen im Mittelpunkt von Neumeiers Roman: Da ist einmal Karla, die nüchterne Privatdetektivin, enttäuscht von der Welt, von ihrem Leben, desillusioniert und einsam. Sie trifft auf die geheimnisvolle Shaive, Betreiberin eines Esoterikladens in Regensburg. Nacht für Nacht zieht diese durch die Kneipen der Stadt, Menschen, denen sie dabei begegnet, verschwinden spurlos. Warum? Was verbirgt diese Frau? Das will Karla herausfinden. Und sie wird tief in außergewöhnliche Ereignisse verwickelt. Karla erfährt, dass ihr wahrer Name Laila ist, dass sie aus einer Parallelwelt, aus Chantah, stammt. Und dass sie in tiefer Liebe mit einer Frau verbunden war – mit Shaive. Diese Gefühle erwachen schnell wieder.

 

„Gesellschaftskritik“

Auffällig ist die blumige, gewählte, fast hochtrabend klingende Sprache, die Neumeier seine Protagonisten sprechen lässt. Es klingt wie ein Zeitsprung ins Mittelalter, wenn Shaive über die Gepflogenheiten der Menschen nachdenkt – und dabei doch ganz aktuelle Themen wie Umwelt, Krieg, Fernsehen und Werbung oder die sinnlose Gier nach Geld anprangert. „Diese Gesellschaftskritik habe ich natürlich sehr bewusst eingebaut“, sagt Neumeier. Ebenso bewusst hat er sich für zwei Frauen als Protagonisten, die abwechselnd aus der Ich-Perspektive erzählen, entschieden: „Die ganze Geschichte ist doch sehr gefühlsbetont. Da fand ich zwei Frauen authentischer“, erklärt er. In beide Frauen habe er sich aber sehr gut hineinversetzen können, die Welt Chantah mit viel Detailliebe erfunden.

Fast acht Jahre hat der 32-Jährige an dem Roman geschrieben. Mit Unterbrechungen, denn Neumeier arbeitet immer gleich an mehreren, ganz unterschiedlichen Manuskripten. Vier bis sechs Wochen etwa widmet er sich einem Werk, dann ruht diese Geschichte und es wird an einer anderen weitergeschrieben. Rund zehn Bücher hat Neumeier so derzeit „in Arbeit“, in ganz verschiedenen Fertigungsstadien und zu völlig unterschiedlichen Themen. Die Liebe zur Mystik, zum Fantasy-Roman will er gar nicht leugnen, sagt er, aber auch ein spannender bayerischer Krimi oder erotische Kurzgeschichten sind nahezu druckreif. Bereits von ihm erschienen ist heuer im August das Hörbuch „Trojanische Vergnüglichkeiten“; eine Geschichte, die Neumeier als „gesellschaftskritischen, futuristischen Krimi“ bezeichnet.

Um den passenden Verlag für die Manuskripte kümmert sich seit wenigen Monaten seine Agentin Alisah Bionda. „Darüber bin ich froh, Vermarktung fällt mir schwer und ich stehe auch nicht so gern im Mittelpunkt. Lieber sitze ich am Schreibtisch und schreibe das nieder, was in meinem Kopf herumschwirrt“, sagt Neumeier.

 

Teilzeitarbeit im Kloster

Weil er von seiner Arbeit als Schriftsteller noch nicht leben kann, arbeitet er Teilzeit im Kloster Plankstetten, im Büro, in der Bäckerei, „einfach überall halt, wo ich gebraucht werde“. Plankstetten und Biberbach, das ist seine Welt, neben all den Fantasiegeschichten, die ihm so einfallen, versichert Neumeier. Fernweh nach anderen Ländern oder Orten hat er nicht. Nicht mehr. „Mit 20 wäre ich gern gereist, Australien, Fidschi-Inseln, Samoa. Heute mache ich meine Reisen lieber im Kopf und schreibe. Ich könnte auf keinen Fall länger wegfahren. Ein paar Wochen nicht intensiv schreiben zu können, das mag ich mir gar nicht vorstellen!“

Für seine große Leidenschaft hat der junge Autor bisher auch auf eine feste Freundin verzichtet. „Beziehung und Schreiben, das verträgt sich schwer“, erklärt er. Denn wenn ihm eine Idee komme, „die Gedanken bei einem Inspirationsschub niedergeschrieben werden müssen“, dann sofort und ohne Rücksicht auf andere Pläne. „Das macht ein Mädel halt nicht lange mit.“

Der Roman „Der Zauber am schwindenden Horizont“ ist im adakia-Verlag zum Preis von 12,90 Euro erschienen. ISBN 978-941935-02-0.