Beilngries
Das historische Vermächtnis

Die Stadt prüft derzeit mehrere Optionen für die Nachfolge des gestorbenen Archivars Max Künzel

18.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:20 Uhr

Beilngries (DK) Über Jahrzehnte ist das Beilngrieser Stadtarchiv eng mit dem Namen Max Künzel verbunden gewesen. Seit dessen Tod im Sommer ist die Stelle des Archivleiters vakant. Die Stadt prüft derzeit mehrere Optionen, wie Bürgermeister Alexander Anetsberger auf Nachfrage unserer Zeitung mitteilt.

Die Geschichte der Stadt Beilngries hat ihren Hauptsitz im Alten Amtsgericht. Dort ist das städtische Archiv untergebracht. Unmengen an schriftlichen Dokumenten aus den vergangenen Jahrhunderten gewähren tiefe Einblicke in die Beilngrieser Historie. Max Künzel war ein ausgewiesener Fachmann auf diesem Gebiet, mit großer Begeisterung übte er von 1977 bis zu seinem Tod ehrenamtlich die Funktion des Archivars aus. Die Wertschätzung für diese Leistung brachte Anetsberger bei der Stadtratssitzung im Juli zum Ausdruck.

Außerdem wurde damals auf Nachfrage von Helmut Schloderer (BL/FW) bereits die Frage der Nachfolgeregelung angeschnitten. Der Rathauschef gab seinerzeit eine Antwort, die er im Wesentlichen auch kürzlich auf Nachfrage unserer Zeitung erneuerte. Er verweist darauf, dass grundsätzlich auch jetzt Anfragen für Inhalte des Archivs gestellt werden können. Interessenten müssten sich an die Stadt wenden. Dort würden die Anfragen - wie auch schon zu Zeiten unter Max Künzel - aufgenommen. Man könne sich auch jetzt grundsätzlich um die Beilngrieser Historie kümmern - aber natürlich nicht in dem Rahmen, als wenn ein fachkundiger Archivar zur Verfügung stünde, wie Anetsberger bestätigt.

Daher sei es auf jeden Fall seine Absicht, das entstandene Vakuum auf absehbare Zeit wieder auszufüllen. Es gebe mehrere Personen, die er für diese Aufgabe als Kandidaten im Blick habe. Zu gegebener Zeit werde man diese Optionen prüfen und über Gespräche versuchen, eine Nachfolgelösung für den langjährigen Archivar Künzel auf die Beine zu stellen. Die im Raum stehende Betreuung der historischen Dokumente über einen Archivpflegeverein zeichne sich derweil nicht ab, so das Gemeindeoberhaupt. Wie bereits berichtet, hatte sich der Beilngrieser Verschönerungsverein bei einem Ausflug über eine solche Vereinigung im Regensburger Raum informiert. Dort habe man angefragt, ob Beilngries möglicherweise mitbetreut werden könnte, so Anetsberger. Als Antwort habe man aber ein Nein erhalten. "Im Landkreis Eichstätt gibt es eine solche Einrichtung nicht", teilt Anetsberger weiter mit. Bislang habe er auch noch aus keiner anderen Gemeinde Signale vernommen, dass es dort einen Bedarf für einen solchen Archivpflegeverein gebe. Er selbst habe in diese Richtung auch noch keine Initiative ergriffen, antwortet der Bürgermeister auf Nachfrage unserer Zeitung.

Stattdessen geht er davon aus, dass auf absehbare Zeit vor Ort eine Person gefunden werden könne, die diese Aufgabe gerne und gut ausfüllen kann. Die Tätigkeit müsse dann übrigens nicht darauf beschränkt sein, das Archiv zu verwalten und bei Anfragen eine Einsicht in die Dokumente zu gewähren. Mit der Stadthistorie dürfe gerne aktiv gearbeitet und geforscht werden. Dies könne dann in Veröffentlichungen münden, so der Rathauschef.