Beilngries
Auto rutscht in die Altmühl

16.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:07 Uhr
Großeinsatz: Am Dienstagnachmittag ist beim Beilngrieser Ortsteil Kottingwörth ein Auto in die Altmühl gerutscht. −Foto: Rieger

Beilngries (DK) Einen außergewöhnlichen Einsatz haben die Feuerwehren aus Kottingwörth und Beilngries am Dienstagnachmittag absolviert. Kurz vor 13 Uhr rutschte nahe der Kottingwörther Altmühlbrücke ein Auto ins Wasser. Eine 15-Jährige war der Fahrerin zu Hilfe geeilt.

Die Frau konnte gerade noch aus dem Wagen befreit werden, ehe dieser nahezu vollständig versank. Die Feuerwehren zogen das Fahrzeug anschließend an Land.

Ein solcher Einsatz ist auch für die viel beanspruchten Kräfte der Beilngrieser Feuerwehr nicht alltäglich, von ihren Kottingwörther Kollegen ganz zu schweigen. Nur noch die Kofferraumabdeckung des Kleinwagens ragte phasenweise aus der Altmühl, der Rest des Autos war schon gesunken. Dennoch gelang es den Einsatztruppen mit Maschineneinsatz, das Fahrzeug aus der Altmühl zu ziehen. Die Fahrerin, die im Ort wohnt, war zu diesem Zeitpunkt schon in Sicherheit.

Wie die Polizei am Einsatzort erklärte, wollte sie mit ihrem Auto eigentlich auf die Hauptstraße fahren. Aus bislang ungeklärten Gründen sei das Auto bei einem kleinen Anstieg, der aus dem Hof herausführt, aber wieder zurückgerollt – und zwar so weit, dass der Wagen in die angrenzende Altmühl rutschte.

Durch die Strömung wurde der Wagen in Richtung Kottingwörther Mühle abgetrieben. Was dann passierte, berichtete die 15-jährige Kottingwörtherin Selina Hüller hernach im Gespräch mit dem DONAUKURIER. „Wir sind zufällig gerade nach Hause gekommen und haben gesehen, dass das Auto im Wasser treibt“, so das Mädchen. Ohne lange zu überlegen, sei sie sofort ins Wasser, um zu helfen. Ein weiterer Helfer habe die Türe des bereits halb mit Wasser vollgelaufenen Wagens aufgerissen. „Ich habe die Frau dann aus dem Auto gezogen und bin mit ihr zusammen an Land geschwommen“, so die mutige 15-Jährige. Auch weitere Dorfbewohner eilten zur Hilfe, ehe auch schon die Feuerwehren aus Kottingwörth und Beilngries anrückten.

Die Kräfte des Roten Kreuzes, die ebenfalls zum Einsatzort eilten, konnten schnell Entwarnung geben. Die Frau erlitt bei dem Unfall keine Verletzungen. Allerdings musste sie aufgrund eines Schocks behandelt werden. In der Großgemeinde Beilngries war es innerhalb kurzer Zeit bereits das zweite Mal, dass ein Auto in einem tiefen Gewässer landete.Wie berichtet, waren vor ein paar Wochen einige junge Männer mit ihrem Wagen auf Höhe der Ottmaringer Siedlung von der Straße abgekommen und in den Main-Donau-Kanal gefallen. Ihnen gelang es selbst, sich rechtzeitig aus dem Wagen zu befreien und an Land zu schwimmen. „Das war damals wie ein Sechser im Lotto“, bestätigte auch gestern noch einmal ein Beamter der Beilngrieser Polizei. Ähnlich viel Glück hatte diesmal auch die Kottingwörtherin, dass so schnell mehrere Helfer – vor allem natürlich die mutige 15-jährige Selina – zur Stelle waren.

Nach einer guten Stunde war der größte Teil des Einsatzes abgeschlossen und das Auto wieder sicher an Land abgestellt. Wie groß der Schaden an dem Wagen ist und ob er überhaupt noch einmal fahrtüchtig sein wird, konnte die Polizei um Einsatzort noch nicht sagen.