Beilngries
Grünes Licht für 60 neue Grabstellen

Nach vielen Anläufen fällt die Entscheidung: Am Beilngrieser Friedhof werden fünf weitere Urnenwände errichtet

17.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:12 Uhr

Fünf neue Urnenwände sollen links und rechts von diesem Holzschuppen am Beilngrieser Friedhof errichtet werden. Sie bieten Platz für 60 weitere Grabstellen. - Foto: Fabian Rieger

Beilngries (rgf) Regelmäßige Besucher der Beilngrieser Bauausschuss- und Stadtratssitzungen dürften inzwischen bereits Fachleute auf dem Gebiet der Urnenwände sein. Zum wiederholten Male stand das Thema am Donnerstagabend auf der Tagesordnung.

Dass ein großer Bedarf an weiteren Urnengräbern auf dem Beilngrieser Friedhof besteht, ist seit Monaten bekannt (wir berichteten). Die Stadträte taten sich aber mehrfach schwer, zu einer Entscheidung zu kommen, gleich zweimal wurde das Thema vertagt.

Wer erwartet hatte, dass es am Donnerstag nun schnell gehen sollte, sah sich getäuscht. Bürgermeister Alexander Anetsberger informierte zunächst noch einmal über die wesentlichen Elemente des Vorhabens. An der Mauer zum Bühlkirchenweg sollen neue Urnenwände errichtet werden. Das Problem: Dort befindet sich der Geräteschuppen aus Holz. Der ursprüngliche Plan hatte fünf Urnenwände mit insgesamt 60 Grabstellen vorgesehen, die links und rechts neben dem Schuppen gebaut werden sollten. Bei der zurückliegenden Sitzung hatte Roland Bachhuber (CSU) gefragt, ob man den Schuppen nicht versetzen könne, um dort noch mehr Urnenwände unterzubringen. Das wurde in den vergangenen Wochen geprüft. Das Ergebnis: Ein Umsetzen des Schuppens würde erhebliche Mehrkosten mit sich bringen. Manfred Thoma (BL/FW) plädierte dennoch dafür. "Niemand soll sagen müssen: Mein Vater liegt neben einem Holzschuppen." Anetsberger wunderte sich, weshalb jetzt plötzlich diese Pietätfrage aufgeworden werde, von der bislang überhaupt nicht die Rede gewesen sei. Er präsentierte nun wiederum einen ganz neuen Vorschlag: Man könne in einem ersten Schritt nur drei Urnenwände neben dem Schuppen errichten und die Entscheidung über dessen Zukunft vertagen. Helmut Schloderer (BL/FW) war dagegen. Es gebe doch jetzt schon Wartelisten, da solle man bitte gleich fünf neue Wände errichten. Anetsberger stellte dennoch seinen Vorschlag zur Abstimmung - und scheiterte damit. Dann ließ er über die Variante mit der Umsetzung des Schuppens abstimmen. Auch dafür fand sich keine Mehrheit. Schließlich stellte Anetsberger die ursprüngliche Variante mit fünf Wänden - links und rechts neben dem Schuppen, der stehen bleibt - zur Abstimmung. Diese Variante wurde schließlich mit zwölf zu sieben Stimmen angenommen. Nun werden also fünf Wände mit Nischen (60 Grabstellen) aufgestellt. Der Bau soll im Mai erfolgen, die Kosten sind mit 100 000 Euro zuzüglich Nebenkosten veranschlagt. Anetsberger kam am Ende der Diskussion zu folgendem Fazit: "Man könnte sagen: Das hätten wir vor Wochen auch schon haben können."