Beilngries
Geschichtsstunde mit Asterix

Beilngrieser Gymnasiasten gestalten eine Ausstellung zu den beliebten Gallier-Comics

18.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Foto: DK

Beilngries (DK) Wer kennt sie nicht, die spannenden Abenteuer von Asterix und Obelix? Die tapferen Gallier sind bei Jung und Alt beliebt. Das P-Seminar Geschichte des Beilngrieser Gymnasiums setzt sich in einer Ausstellung mit der Frage auseinander, wie viel Wahrheit in den Comics steckt.

Asterix nimmt einen kräftigen Schluck aus seiner Zaubertrankflasche. Sekunden später ist er wahnsinnig stark, einfach unbesiegbar. Kann es dieses Gebräu tatsächlich gegeben haben? Nein, natürlich nicht. Für die Existenz eines solchen Zaubertranks gibt es in der Geschichte der Menschheit keine Anhaltspunkte. Und doch steckt in den Comics um den kleinen, tapferen Gallier und seinen ebenso starken wie gutherzigen Freund mehr Wahrheit, als man meinen möchte.

Diese Erkenntnis haben neun Schüler des Beilngrieser Gymnasiums gewonnen. Im Rahmen ihres P-Seminars im Fach Geschichte haben die jungen Leute, die in einigen Wochen ihre Abiturprüfungen meistern wollen, viel Arbeit in das Projekt Asterix gesteckt. Als Ergebnis präsentieren sie nun eine Ausstellung unter dem Titel "Asterix' Welt - Dichtung und Wahrheit" in der Beilngrieser Sparkasse.

Auf mehreren Schautafeln haben die Schüler ihre Erkenntnisse zusammengefasst. Sie stellen die Hauptcharaktere vor und ordnen sie in die Menschheitsgeschichte ein. Asterix beispielsweise trägt stets ein eher kleines Schwert bei sich, das seiner Körpergröße angepasst ist. Er verwendet es zwar nie, es entspricht in seiner Machart aber durchaus den echten Vorbildern. Diese Erkenntnis untermauert die Schülergruppe mit einem historischen Schwert, das ebenso wie eine Römerrüstung ausgestellt ist.

In den historischen Kontext lässt sich auch Obelix einordnen. Seine Kleidung sei als durchaus typisch für die Kelten zu sehen. Auch die drei Mantel- und somit Würdenträger des gallischen Comicdorfes - Häuptling Majestix, Druide Miraculix und Barde Troubadix - haben trotz aller Überzeichnung einen Platz in der Realität. "Damals hatte jeder keltische Stamm einen Druiden", berichtete eine der Schülerinnen bei der Ausstellungseröffnung am Dienstagabend. Auch Zaubertränke habe es gegeben. Diese sollten aber nicht unbesiegbar machen, sondern beispielsweise als Gegengift wirken. Auch die Rollen des Häuptlings und des Barden sind keine Erfindungen der Comiczeichner - wenngleich natürlich nicht davon auszugehen ist, dass jeder Barde so schlecht sang, dass er regelmäßig an einen Pfahl gebunden wurde.

Wer weitere Details der Schülerarbeit erfahren möchte - beispielsweise zu Cäsar, zum gallischen Dorf und zum römischen Heer - hat dazu in den kommenden zwei Wochen die Gelegenheit. Die komplette Ausstellung ist täglich in der Beilngrieser Sparkasse zu sehen, deren Vertreter Tobias Liebscher sein Lob für das Projekt zum Ausdruck brachte.

Schulleiterin Sabine Nolte-Hartmann teilte den Schülern bei der Eröffnung mit, dass sie die Ausstellung als Lateinlehrerin mit besonderem Interesse betrachten werde. Das Schöne an solchen Projektseminaren sei, dass die Schüler in die Rolle derjenigen schlüpfen, die sich Wissen erarbeiten und dieses dann auch vermitteln.

Bürgermeister Alexander Anetsberger war ebenfalls zur Ausstellungseröffnung gekommen. Er lobte den Mut der Schüler, mit ihrem Wissen an die Öffentlichkeit zu gehen. Das Thema sei für eine solche Ausstellung hervorragend gewählt. "Asterix ist sehr öffentlichkeitswirksam und sympathisch", stellte der Rathauschef fest. Schmunzeln musste er, als die Schüler auf den Häuptling Majestix, quasi den Bürgermeister in den Asterix-Comics, eingingen. Der beteiligt sich liebend gerne an den berühmten Prügeleien im Dorf. Mit einem lateinischen Zitat, das übersetzt so viel bedeutete wie "Glücklich, wenn man den Ursprung der Dinge versteht", schloss Anetsberger sein Grußwort.

Zur Projektgruppe gehören Isabell Andree, Cosima Schmitt, Martin Meilinger, Philipp Zeller, Maximilian Trottberger, Alexander Heimerl, Laura Beischl, Calvin Kensy und Jonas Lugner. Betreut werden sie von ihrem Lehrer Rüdiger Stein.