Beilngries
Beilngries hat ein neues Logo

Die Altmühlstadt soll durch ein Altstadtkonzept für Einheimische und Gäste noch lebenswerter werden

26.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:26 Uhr
„Da ist immer was los“: Die Stadt Beilngries will sich auch weiterhin über Großveranstaltungen wie den Zwiebelmarkt definieren. −Foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) Beilngries bekommt ein neues Markenlogo. Ein kleines, grünes b, darauf ein roter Kreis, wahlweise noch ein Sternchen und der Slogan "beilngries begeistert" - mit dieser optischen Auffrischung will die Altmühlstadt ihr Profil schärfen und pointierter auftreten.

Beilngries ist weithin als Ort bekannt, in dem man gut Urlaub machen und ganz hervorragend essen kann. Aber reicht das auf Dauer, um nicht Stück für Stück den einst aufgebauten Glanz zu verlieren und von so manch anderer Stadt abgehängt zu werden? Diese Frage steht im Zentrum der Arbeiten am Altstadtentwicklungskonzept.

Wie weit die Beratungen dazu inzwischen fortgeschritten sind, erläuterten Klaus Dorsch von Magenta 4 und Andrea Möller vom Planungsbüro dwif jüngst den Stadträten. Möller berichtete, dass Beilngries durch das Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) bereits wichtige Grundlinien für die nächsten Jahre vorgegeben habe. Allerdings hätten dabei verschiedene wichtige Themen – beispielsweise die Entwicklungen in der Altstadt sowie der Tourismus – nicht vertieft ausgearbeitet werden können. Genau deshalb stecken seit Monaten Stadtvertreter, Planer, Mitglieder des Stadtrats, Touristiker und Geschäftsleute regelmäßig die Köpfe zusammen. Das Ziel ist klar: Man will die Stadt weiterentwickeln und für die Zukunft vorsorgen. Ganz wichtig: Nicht nur für Gäste, sondern auch für Einheimische will man die Stadt so lebenswert erhalten, wie sie derzeit ist – und vielleicht sogar noch ein bisschen besser machen. Deshalb sind nicht nur vier Planungsbüros aktiv. Auch die Bürger hatten bereits die Möglichkeit, ihre Vorstellungen einzubringen – über eine Internetbefragung sowie bei einem Themenabend im Haus des Gastes (wir berichteten) . „Es ist extrem wichtig, auch die Einheimischen mitzunehmen“, sagte Andrea Möller.

Inzwischen seien jede Menge Wünsche geäußert worden, die zum Teil auch im direkten Widerspruch zueinander stehen. Zum einen möchten Kunden und Reisebusse gerne bis vor die Geschäfte fahren und dort parken, zum anderen wünscht sich so mancher Bürger weniger oder gar keinen Verkehr auf der Hauptstraße. Klar sei jedenfalls, dass die Altstadt für alle Beilngrieser und deren Gäste das Zentrum des öffentlichen Lebens bleiben müsse, wie die Fachfrau betonte. Die Kommune sei vielfach bereits in Vorleistung gegangen. Die Hauptstraße sei vor Jahren saniert worden. Das Projekt Altstadtgassen stehe derweil unmittelbar bevor. Um auch die Geschäftsleute mit in die Pflicht zu nehmen, werde nun ein entsprechender Projektfonds gegründet (wir berichteten) .

Ganz wichtig sei, dass alle Beteiligten stets an einem Strang ziehen. Beilngries habe viele Vorzüge, mit denen man wuchern könne, so Andrea Möller – nicht zuletzt die Gastfreundschaft und die Kulinarik. „Dieses Thema sollten Sie immer wieder spielen.“ Und weiter: „Beilngries hat eine tolle Lage – mitten in Bayern – und ein attraktives Umfeld.“ Auch das gelte es zu nutzen. Wichtig ist laut der Expertin außerdem, dass man sich bereits frühzeitig mit der Frage befasst, was mit einzelnen Läden in der Altstadt passiert, wenn sich die jetzigen Geschäftsführer irgendwann einmal zurückziehen sollten. Leerstände seien tunlichst zu vermeiden. Während früher die Untere Stadt diesbezüglich leichte Bedenken ausgelöst habe, müsse man nun stärker die andere Stadthälfte im Blick haben, meinte Andrea Möller. Von hoher Bedeutung sei zudem das Thema Stellplätze. Ebenfalls wichtig ist der Planerin, dass die erarbeiteten Vorhaben nicht als „Papiertiger“ enden. Irgendwann werde man in Beilngries vermutlich eine Person brauchen, bei der all diese Themen zentral zusammenlaufen, so ihre Einschätzung.

Als erstes sichtbares Ergebnis wurde nun das neue Logo für Beilngries beschlossen. Klaus Dorsch stellte verschiedene Varianten vor. Die meiste Zustimmung erhielt das kleine, rot-grüne b, das mit dem roten Kreis den Zusammenhalt aller Beteiligter und ein rundes Gesamtpaket sowie mit dem grünen Strich den Weg in die Natur hinaus verkörpern soll. Der Slogan „beilngries begeistert“ könne – je nach Anlass – kreativ abgeändert werden, zum Beispiel in „beilngries bewirtet“. Die kleine Schreibweise sei modern, so die Einschätzung des Experten. Bei Bedarf könne man zudem ein rotes Sternchen hinzufügen, das wie bei einer Fußnote an anderer Stelle eine zum Anlass passende Geschichte erzählen könne. Die Mehrheit der Stadträte stimmte für dieses Logo. Es soll künftig bei städtischen Veröffentlichungen, im Internet, bei touristischen Auftritten und sogar von hiesigen Betrieben verwendet werden – und sich somit zu einer echten Marke entwickeln.