Beilngries
Baggereinsatz auf dem Kanal

Wasserschifffahrtsamt lässt bei Beilngries 3500 Tonnen Schlamm an die Oberfläche heben

21.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:05 Uhr

Die letzten Vorarbeiten vor dem Baggereinsatz am Main-Donau-Kanal beobachtet Kai Bramhoff vom Wasserschifffahrtsamt - Foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) 3500 Tonnen Schlamm lässt das Wasserschifffahrtsamt in den kommenden zwei Wochen aus dem Main-Donau-Kanal bei Beilngries baggern. Die Lärmbelästigung soll sich für die Anwohner in Grenzen halten, versichert Kai Bramhoff, Leiter der Riedenburger Außenstelle der Behörde.

Wer als Fußgänger oder Radfahrer auf den Main-Donau-Kanal blickt, sieht nur eines: Wasser. Unter der Oberfläche verbirgt sich allerdings tonnenweise Schlamm, wie Bramhoff berichtet. Auf geraden Strecken der Wasserstraße wirbeln ihn die Schiffe auf und ziehen ihn mit. An Seitenausläufern und breiteren Wendestellen lagert sich der Schlamm allerdings ab. So soll es auch sein, sagt Bramhoff, „dort stört er uns nicht“. Alle paar Jahre wächst der Berg unter Wasser aber zu einer Höhe heran, der den geregelten Schiffsverkehr behindert. Untersuchungen im Frühjahr haben ergeben, dass es auf Höhe Beilngries wieder so weit ist. Bramhoff und seine Kollegen haben exakte Informationen, wie es unter Wasser aussieht. Daran orientieren sich die Arbeiten.

In Beilngries wird an der Wendestelle, den gegenüberliegenden Sulzausläufern und der Einfahrt zur Halle der Wasserschutzpolizei gebaggert. Als Erstes ist die Wendestelle an der Reihe, dort stehen auch die umfangreichsten Arbeiten an. 3500 Tonnen Schlamm werden insgesamt gehoben. Vom Schiff werden sie dann auf Lastwagen verladen, die am Ufer warten. „Wir haben das Material natürlich untersuchen lassen. Es ist unbelastet“, sagt Bramhoff. Der Schlamm kann daher problemlos weiterverwendet werden. Baufirmen haben sich als Abnehmer bereits angemeldet. Die würden das Material vermutlich weiterverkaufen, sagt Bramhoff.

Durch den Abtransport werde auf die Anwohner in der Kanalsiedlung eine gesteigerte Verkehrsbelastung zukommen, teilt der Behördenleiter mit. Was den Lärm angeht, könne er die Bürgerinnen und Bürger hingegen beruhigen. „Es ist nicht vergleichbar mit den Steinen“, sagt er. Vor einem Jahr hatte es zahlreiche Proteste der Anwohner gegeben. Tonnenweise Steine waren damals verladen worden – die Bürger klagten über erheblichen Lärm. Eine ähnliche Belastung werde es diesmal nicht geben, versichert Bramhoff. Das lauteste Geräusch werde das Patschen der Schaufel im Wasser sein. In den Abendstunden ruhe die Wasser-Baustelle. In 14 Tagen sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.

Beilngries ist nicht der einzige Ort, an dem das Wasserschifffahrtsamt tätig ist. Bei Dietfurt wurden vor Kurzem bereits 3000 Tonnen Schlamm ausgebaggert, in Essing (500 Tonnen) stehen die Arbeiten noch aus. Insgesamt werde man für diese Maßnahmen auf Kosten von etwa 250 000 Euro kommen, teilt Bramhoff mit.

Vom Wetter sind die Arbeiten nicht abhängig. „Regen macht überhaupt nichts“, sagt der Leiter der Riedenburger Außenstelle. Probleme hätte man nur bei Frost – vor allem, was den Abtransport angeht. Derart kalte Temperaturen seien aber nicht absehbar. Mit Verzögerungen rechnet Bramhoff derzeit nicht.