Aschbuch
Aschbucher brauchen noch etwas Geduld

Der Zeitplan für den Kreisstraßenausbau steht Einigen Bürgern dauert es zu lange

21.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr

Gehörige Schäden weist die Kreisstraße, die durch Aschbuch führt, auf. In zwei Jahren soll der Ausbau erfolgen. - Foto: Fabian Rieger

Aschbuch (DK) Wesentliche Neuigkeiten haben die Aschbucher bei ihrer Bürgerversammlung am Dienstagabend zum Kreisstraßenausbau in ihrem Ort erhalten. Inzwischen gibt es einen klaren Zeitplan. Mit dem waren aber nicht alle Dorfbewohner einverstanden.

Es kommt äußerst selten - ja im Grunde nie - vor, dass bei einer Bürgerversammlung sofort nach dem letzten offiziell gesprochenen Wort jede Menge Zuhörer fluchtartig den Raum verlassen. In Aschbuch war das am Dienstag der Fall. Grund dafür war aber nicht etwa, dass der Bürgermeister seine Zuhörer derart verärgert hätte, wenngleich durchaus emotional diskutiert wurde. Vielmehr wollten die Aschbucher noch möglichst viel vom Spiel der Bayern in der Champions League sehen. Eigentlich hätte die Versammlung bis zum Anstoß um 20.45 Uhr aus sein sollen. Doch dann ging es doch bis nach 21 Uhr. Schließlich gab es einiges zu besprechen.

Vorrangig wurde über ein Thema debattiert, das bereits seit Jahren vor sich hinschwelt, mal stärker und dann wieder schwächer: der Kreisstraßenausbau. In den vergangenen Jahren war nicht so ganz klar, ob der Landkreis dieses Vorhaben noch auf seiner Agenda hat. Und falls ja, wo es sich zeitlich einreiht in die lange Liste der Projekte. Seit Dienstagabend haben die Bürger nun Klarheit. Anetsberger präsentierte ihnen den Zeitplan, den er vom Landkreis erhalten habe. Demnach sind mehrere Etappen vorgesehen. Heuer ist die Verbindung zwischen Kirchbuch und Arnbuch an der Reihe, 2019 wird pausiert. 2020 soll dann der Kreisstraßenabschnitt, der durch Aschbuch führt, ausgebaut werden, ehe 2021 die Verbindung von Aschbuch nach Kirchbuch und 2022 schließlich der Abschnitt von Aschbuch hinaus zur großen Kreuzung und dann weiter nach Irfersdorf vorgesehen ist.

Mit diesem Plan konnten sich einige Zuhörer nicht so recht anfreunden. Vor allem ein Aschbucher meldete deutliche Kritik an. Ihm gehe das gesamte Vorhaben viel zu langsam voran. Der Landkreis hätte hier seiner Meinung nach schon lange handeln müssen. Anetsberger merkte an, dass der Kreis unzählige Ortsdurchfahrten zu betreuen habe. Außerdem sei früher wohl der Eindruck entstanden, in Aschbuch würden nicht alle Bürger hinter dem Kreisstraßenausbau stehen. Diese Aussage sei schon immer falsch gewesen, entgegnete der Aschbucher. Das wiederum rief den Ortssprecher Georg Treffer auf den Plan. Wenn man beim Landratsamt nachfrage, bekomme man die Aussage, dass Aschbuch den Kreisstraßenausbau zweimal abgelehnt habe. Anetsberger beendete diese Debatte mit dem Hinweis, dass nun ja klar sei, dass der Ausbau kommt. Da müsse man sich nicht mehr über alte Begebenheiten zanken. Zufriedengeben wollte sich der Bürger aber noch nicht. Er bezog in seine Kritik auch die Stadt mit ein. Die habe in Sachen Grunderwerb für den straßenbegleitenden Gehweg ebenfalls noch nichts geleistet. Langsam wurde es dem Rathauschef dann zu bunt. Er bat darum, "den Ball flach zu halten", und betonte: "Es ist nicht so, dass wir im Rathaus sitzen und auf Arbeit warten." Bis vor Kurzem habe man nicht einmal gewusst, ob der Landkreis den Straßenausbau umsetzen wolle - und falls ja, wann und wie. Da könne er doch nicht mit Grundbesitzern in Verhandlungen treten und denen sagen, "ich brauche etwas von dir, aber ich weiß nicht, wie viel". Nun habe man Planungssicherheit, "jetzt können wir arbeiten".

Es gab aber noch mehr Wortbeiträge zum Kreisstraßenausbau. Ein Bürger bemängelte, dass nicht im Ort, sondern zwischen Kirchbuch und Arnbuch angefangen wird. Dort könne der Landkreis eben mit weniger Vorlauf starten als im Ort, wo noch viele Fragen zu beantworten seien, antwortete Anetsberger. Ein anderer Aschbucher wollte wissen, ob die Fahrbahnbreite wirklich durchgehend sechs Meter plus Gehweg betragen müsse. Das müsse erst noch geklärt werden, so Anetsbergers Antwort. Allein durch die Gebäude an der Straße sei eine solche Breitenvorgabe aber wohl kaum umsetzbar, meinte er. Ein anderer Aschbucher sagte, dass an der Straße hinaus zur großen Kreuzung unbedingt ein Gehweg angelegt werden müsse - für die Sicherheit auf dem Weg zur dortigen Bushaltestelle. Das sei geplant, so der Bürgermeister. Voraussetzung sei aber, dass man an die benötigten Grundstücke komme. Ein weiterer Bürger forderte derweil, dass die Schäden an der Ortsdurchfahrt jetzt gleich ausgebessert werden. Das könne er sich nicht wirklich vorstellen, wenn doch in zwei Jahren sowieso die grundlegende Sanierung der Straße anstehe, schloss Anetsberger.

Darüber hinaus gab es noch andere Themen. Doch auch da ging es teilweise um Fahrbahnen. So wollte ein Bürger wissen, ob die Lindenstraße - die einzige Zufahrt aus dem Ort zum Baugebiet - ausgebaut werden soll. Aktuell sei sie zu eng. Anetsberger verneinte das. Allerdings werde bei der Erschließung des zweiten Baugebiet-Abschnittes eine komplett eigene Zufahrt geschaffen. Wann diese Erschließung ansteht, hängt vom Bedarf an Baulätzen ab.

Bemängelt wurde der Zustand der Feldwege, die während der Arbeiten im Baugebiet beschädigt wurden. Anetsberger sagte zu, dass man die Verbindung hinaus zur Staatsstraße wieder in Ordnung bringen werde.

Zu den Problemen in Sachen Handyverbindung gab der Bürgermeister die gleiche Auskunft wie zuvor bereits andernorts. Man warte auf ein Förderprogramm, das der designierte Ministerpräsident Markus Söder in Aussicht gestellt habe. In Sachen Radweg zum Dinopark gibt es derweil nichts Neues, die Grundstücksfragen bei Grampersdorf sind noch ungeklärt.

Als zu hoch und ungerecht bezeichnete ein Bürger die Beiträge, die nun für die Arbeiten an der Abwasseranlage zu bezahlen seien. Anetsberger erläuterte die Hintergründe und verwies unter anderem auf die Satzung, über die genau geregelt sei, welcher Anteil der Gesamtkosten umgelegt werden müsse.