Aschbuch
"John Lennon wäre stolz gewesen"

Nina Bell aus Aschbuch begeistert mit ihrem Gesang beim Wettbewerb Jugend musiziert

04.05.2016 | Stand 02.12.2020, 19:51 Uhr

Musterschülerin: Nina Bell (links) lernt bei Eva Seidel-Schmied das Klavierspielen. Außerdem hat sie im Unterricht ihr Talent fürs Singen entdeckt. - Foto: Adam

Aschbuch (DK) Ein größeres Lob gibt es wohl kaum: Eine junge Musikerin und Sängerin singt ein selbst komponiertes und getextetes Lied und interpretiert ein Stück von John Lennon, spielt "Imagine" vor der hochkarätigen Jury eines Jugend-musiziert-Wettbewerbs. Beim anschließenden Bewertungsgespräch bekommt sie neben viel weiterem Positiven zu hören: "John Lennon wäre stolz gewesen, hätte er das hören können." Nein, mehr Lob geht nicht.

Und deshalb ist es auch kein Zufall, dass Nina Bell aus Aschbuch sich sowohl im Regionalwettbewerb von Jugend musiziert in München als auch im darauffolgenden Landeswettbewerb in Regensburg jeweils den ersten Platz in der Kategorie "Popgesang" sichern konnte. Jetzt fiebert die 17-Jährige dem Bundesentscheid am 14. Mai in Kassel entgegen. Beide Daumen drücken wird ihr dabei nicht nur ihre Familie, sondern auch Eva Seidel-Schmied, ihre Klavierlehrerin.

"Frau Seidel-Schmied hat mich erst auf die Idee gebracht, an Jugend musiziert teilzunehmen", erklärt Nina. Seit sieben Jahren nimmt sie Unterricht an der Volkshochschule Beilngries, eigentlich im Fach Klavier. "Aber als ich Nina singen hörte, habe ich mir gedacht: Da müssen wir dran bleiben, sie hat Talent. Deshalb habe ich auch Gesang mit in den Unterricht eingebaut", sagt Seidel-Schmied. Die Fortschritte seien so beachtlich gewesen, dass die Teilnahme bei Jugend musiziert nur eine logische Folge von Ninas Können gewesen sei. Neben den Eltern des jungen Talents und ihrem Freund fuhr dann selbstverständlich auch Seidel-Schmied mit zum Wettbewerb. "Es war furchtbar", erklärt die Musikpädagogin und lacht. Furchtbar nicht etwa die Leistung ihres Schützlings, sondern ihre eigene Aufregung. "Ich habe bei jedem Atemzug von Nina auf der Bühne geschwitzt und gefiebert. Und dann die Begeisterung: Sie hat alles, was sie kann, perfekt auf den Punkt gebracht."

Für die junge Künstlerin selbst war es "eine reine Freude, auf der Bühne zu stehen", sagt sie, "auch wenn ich vorher natürlich schon ein wenig Lampenfieber hatte". Mittlerweile hat sie an einigen Preisträgerkonzerten teilgenommen, bei denen nur die Besten der jeweiligen Kategorie auftreten dürfen. "Es macht riesig Spaß, Musik ist meine Welt. Am liebsten würde ich noch viel mehr Instrumente spielen können", schwärmt Nina. Gitarre hat sie sich selbst beigebracht, auf dem Instrument ihres Vaters. "Er hat die Gitarre von Freunden bekommen, als meine Mama mit mir schwanger war, damit ich früh mit Musik aufwachse. Das war scheinbar richtig", erzählt sie.

Eine Profikarriere als Musikerin wäre für sie schon eine verlockende Zukunftsperspektive, verrät die Gymnasiastin. "Ich komponiere selber, schreibe gern Texte, auch Kurzgeschichten. Aber es gibt auch noch einiges andere, was mich interessiert: Zeichnen zum Beispiel. Ich könnte mir gut einen Beruf in Richtung Grafikdesign vorstellen. Zum Glück muss ich ja nicht alles jetzt entscheiden." Einen ersten Schritt geht sie im Herbst: "Dann wechsle ich auf die Fachoberschule Richtung Kunst nach Nürnberg."

Erst aber kommt Mitte Mai der Bundeswettbewerb von Jugend musiziert. "Ich freue mich riesig darauf. Es ist nicht nur spannend, dort selbst aufzutreten, sondern auch, den vielen anderen jungen Musikern zuzuhören. Und natürlich ist es klasse, von Leuten, die richtig Ahnung haben, zu hören, dass man Talent hat und auf dem richtigen Weg ist", sagt Nina.