Aschbuch
Helfer in der Not

Zum 135. Geburtstag der Feuerwehr Aschbuch/Kirchbuch wird die Bedeutung der Einsatzgruppe betont

14.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:39 Uhr
Aufwartung zum Geburtstag: Am langen Festzug durch Aschbuch beteiligten sich sämtliche Feuerwehren der Großgemeinde und die anderen örtlichen Vereine. −Foto: Patzelt

Aschbuch (pa) Die Feuerwehr Aschbuch/Kirchbuch hat ihren 135. Geburtstag gefeiert. Der Regen ließ rechtzeitig nach, sodass sowohl der Festgottesdienst als auch die weltliche Feier im Freien stattfinden konnten.

Großes Grübeln herrschte unter den Organisatoren, als es fünf Minuten vor dem Aufstellen zum Festzug noch regnete. Doch die Aschbucher hatten Glück: Mit dem Start des Festzuges, den die Dorfmusikanten Kinding unter der Leitung von Andreas Schneider anführten, zeigten sich sogar die ersten Sonnenstrahlen am Himmel. Am Zug zur Messe beteiligten sich sämtliche Feuerwehren der Großgemeinde Beilngries, Bürgermeister Alexander Anetsberger und sein Stellvertreter Anton Grad, der Feuerwehrbeauftragte Roland Bachhuber, Ortssprecher Georg Treffer sowie viele Stadträte. Pfarrer Edward Kabba zelebrierte den Gottesdienst an einem Freialtar unter einem prächtigen Kastanienbaum.

„Wenn wir eine derartige Feier begehen, müssen wir in großer Dankbarkeit zurückblicken“, meinte der Ortsgeistliche in seinen einleitenden Worten. Notsituation dürfe man nicht nur mit den Augen wahrnehmen, sondern man müsse auch eine Antwort darauf geben. „Seid euch in brüderlicher Liebe zugetan – übertrefft euch in gegenseitiger Achtung“ hieß es dann auch passend in der Lesung, die der Vorsitzende des Aschbucher Kriegervereins, Stefan Schöls, vortrug. Im Evangelium stand mit dem Barmherzigen Samariter ein Vorbild aller Feuerwehrleute im Mittelpunkt. In seiner Predigt ging Kabba noch einmal auf dieses Gleichnis ein. „Die einen sehen die Not des anderen und nehmen diese zur Kenntnis. Die anderen sehen ebenfalls diese Not und nehmen sich in die Verantwortung“. Und weiter: „Wir müssen und können nicht alle Not der Welt lindern. Aber wir müssen auf die Not innerhalb der Ortschaft eine Antwort geben.“ Vor allem sollten die Vereine auch auf die Neubürger zugehen und ihnen ihre Hilfe anbieten, so der Appell des Pfarrers. Die Fürbitten trugen Johannes Hengl, Maria Chrstoph, Marie-Luise Kreipp, Kilian Riepl, Lisa Süßmann und Annika Schwartz vor.

In einem langen Zug ging es anschließend wieder zurück zum Festzelt vor dem Feuerwehrhaus zum gemeinsamen Weißwurstfrühschoppen. Der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Johann Vonficht, begrüßte vor allem die beiden Patenvereine aus Denkendorf und Grampersdorf und bedankte sich bei allen, die einen Beitrag zum Gelingen der 135-Jahr-Feier leisteten.

Bürgermeister Anetsberger, Kommandant Peter Sernau und Vorsitzender Vonficht hatten für einige Jugendliche noch eine besondere Überraschung parat. Emilie Kreipp, Marie-Luise Kreipp, Michaela Kreipp und Lisa Süßmann erhielten das Ehrenabzeichen der Jugendflamme, Stufe drei. Die Jugendflamme ist ein Ausbildungsnachweis der Deutschen Jugendfeuerwehr, gegliedert in drei Stufen. Die dritte Stufe beinhaltet jeweils eine Aufgabe aus dem Bereich Feuerwehrtechnik, aus dem Bereich Erste Hilfe und eine Themenarbeit im Bereich Öffentlichkeitsarbeit.

Während sich die Erwachsenen am Nachmittag Kaffee und Kuchen schmecken ließen, konnten die Kinder an verschieden Spielstationen ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen. Ein Höhepunkt des Abends war der Auftritt des Aschbucher Männerchors, der das Publikum zu begeistern wusste. Die ausgezeichnet organisierten Geburtstagsfeierlichkeiten fanden mit einem gemütlichen Beisammensein ihren Ausklang.

Engagement und Übungsfleiß

Aschbuch (pa) Laut Bürgermeister Alexander Anetsberger habe man schon immer erkannt, wie wichtig es ist, da zu helfen, wo Not herrscht. „Früher ist dies vor allem bei Bränden der Fall gewesen – Feuer war die größte Gefahr. Inzwischen hat sich die Einsatzlage geändert. Heute sind die Einsatzkräfte vor allem bei technischen Hilfeleistungen, Überschwemmungen oder Verkehrsunfällen gefragt“, stellte der Rathauschef fest. Eine aktive Feuerwehr sei ohne die Unterstützung durch die Dorfbewohner nur schwer vorstellbar. „Hier kann sich die Feuerwehr auf den Rückhalt der Bewohner, sowohl in Aschbuch als auch in Kirchbuch, voll verlassen.“ Außerdem habe man eine Tradition geschaffen. Nun sei man in der Pflicht diese Tradition durch das Heranziehen von Nachwuchskräften zu erhalten.

Den Bau des Feuerwehrhauses 2004 und die Anschaffung eines Tragkraftspritzenfahrzeugs 2011 bezeichnete Anetsberger als „Meilensteine“ in der Vereinsgeschichte. „Für die materielle Ausstattung ist die Kommune verantwortlich. Aber was wäre diese materielle Basis ohne das ehrenamtliche Engagement, den Übungsfleiß und die Fortbildungsbereitschaft der Aktiven?“, so der Bürgermeister abschließend.