Beilngries
Ansturm auf die Mittagsbetreuung

Jetzt können wohl doch alle Anmeldungen für das städtische Angebot an der Grundschule bedient werden

28.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:43 Uhr
Die Grundschüler freuen sich jetzt erst einmal darüber, dass sie sechs Wochen lang Ferien haben. Die Stadträte müssen aber bereits an das neue Schuljahr denken. Die Anmeldezahlen für die Mittagsbetreuung sind so hoch, dass die Stadt lange Zeit nicht wusste, ob man alle Anfragen bedienen kann. Nun zeichnet sich allerdings eine Lösung ab. −Foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) Der Ansturm auf die Mittagsbetreuung an der Beilngrieser Grundschule ist riesig. Nun zeichnet sich aber ab, dass für das neue Schuljahr dennoch alle Anmeldungen angenommen werden können. Die Stadt will nun zügig die Gedankenspiele zu schulischen Ganztagsangeboten intensivieren.

Die Kinder und Jugendlichen aus der Großgemeinde sind gerade erst in die großen Ferien marschiert. Ein hoffentlich sehr ereignisreicher Sommer liegt vor ihnen. An das Ferienende will da freilich noch niemand denken. Zumindest die Mitglieder des Stadtrats mussten sich am Donnerstagabend aber schon einmal mit dem Schuljahr 2017/2018 beschäftigen.

Wie Bürgermeister Alexander Anetsberger erläuterte, ist der Ansturm auf die Mittagsbetreuung an der Grundschule riesig. Während im zu Ende gegangenen Schuljahr rund 70 Kinder angemeldet waren – im Laufe der Monate wurden es durch einige Nachrücker dann rund 80 Kinder –, so liegen diesmal bereits 95 Anmeldungen vor. 20 Kinder sollen bis 13 Uhr betreut werden, 20 weitere bis 14 Uhr und 55 bis 15.30 Uhr. Diese massive Nachfrage könne mit den bestehenden Räumlichkeiten nicht gedeckt werden. Dies sei auch der Grund dafür, dass die Eltern bislang keine Rückmeldung auf ihre Anmeldungen erhalten hätten, wie der Rathauschef erläuterte. „Dafür möchte ich mich entschuldigen“, so Anetsberger.

Nun gebe es aber zumindest vorsichtigen Grund zum Optimismus. Am Donnerstag gegen 17 Uhr, also kurz vor der Sitzung, habe er von der Gymnasiumsdirektorin Sabine Nolte-Hartmann das Angebot erhalten, dass ein Raum in ihrem Schulhaus für die Mittagsbetreuung der Grundschüler genutzt werden könne, so Anetsberger. „Dafür habe ich mich dann gleich vielfach bei ihr bedankt“, ließ er das Gremium wissen. Nun müsse das Landratsamt noch zustimmen. Außerdem brauche man weiteres Personal. Insgesamt dürfe man jetzt aber zuversichtlich sein, dass alle Anmeldungen auch ohne eine Containerlösung oder Ähnliches bedient werden können, berichtete Anetsberger.

Er kündigte allerdings an, die Überlegungen zu einem schulischen Ganztagsangebot nun noch konsequenter voranzutreiben. Auf Dauer könne der große Bedarf nicht ausschließlich über die kommunale Mittagsbetreuung gestemmt werden. Gleich zu Beginn des neuen Schuljahrs wolle man sich in dieser Sache mit der Leitung der Grundschule zusammensetzen und das Thema offensiv angehen, kündigte das Gemeindeoberhaupt an.

Vize-Bürgermeister Anton Grad (CSU) unterstützte diese Vorgehensweise. Für ihn stehe mit Blick auf die vorliegenden Anmeldezahlen für die Mittagsbetreuung fest, dass künftig auch eine Ganztagsklasse möglich wäre. SPD-Einzelkämpfer Rüdiger Stein zeigte sich ebenfalls aufgeschlossen gegenüber einem Ganztagsangebot. Allerdings gab er zu bedenken, dass es gebundene und offene Ganztagsklassen gebe. Bei Ersteren komme der Freistaat für die Kosten auf, bei Letzteren müsse die Stadt vermutlich mit zusätzlichen Belastungen rechnen. Anetsberger antwortete, dass man diese Fragen ab Herbst umfassend diskutieren werde.

AUS DER SITZUNG

Bürgermeister Alexander Anetsberger hat am Donnerstagabend alle Anwesenden zu einer Schweigeminute für den vor Kurzem gestorbenen Stadtarchivar Max Künzel aufgefordert. Künzel habe viel für die Stadt getan, sein Tod sei ein schmerzhafter Verlust, so das Gemeindeoberhaupt.

Keinerlei Diskussionsbedarf hat es im Gremium zur Aufstufung einer Teilfläche eines beschränkt-öffentlichen Weges zur Ortsstraße in Kottingwörth gegeben. Alle Stadträte stimmten zu.

Als Nachfolger für den gestorbenen Verbandsrat des Wasserzweckverbands der Wolfsbuch-Paulushofener Gruppe, Maximilian Randl-kofer, wurde Karl Voreck junior ernannt. Dessen Stellvertreter ist künftig Willibald Pöppel.

Zum bereits vor einigen Wochen im Stadtrat vorgestellten Projektfonds im Rahmen der Städtebauförderung wurde nun eine Geschäftsordnung für die Verwaltung erlassen. Durch den Projektfonds sollen private Akteure und die öffentliche Hand zusammenarbeiten und bei kleineren Projekten Fördermittel ausschöpfen (wir berichteten) . Dazu wird eine Lenkungsgruppe gegründet. Den Vorsitz hat der Bürgermeister, je ein Vertreter kommt aus den Bereichen Gewerbe, Banken, Einzelhandel und Tourismus. Außerdem gehören der Stadtbaumeister und drei Stadtratsmitglieder zum Gremium. Die CSU wählte Jochen Maurer aus, die Bürgerliste Manfred Thoma und für die SPD engagiert sich Einzelkämpfer Rüdiger Stein. Als Geschäftsführer fungiert der Leiter der Touristinformation.

Zum Kindergartenneubau im Sulzpark erkundigte sich der Fraktionsvorsitzende der Bürgerliste/Parteiloser Block-Freie Wähler, Anton Bauer. Er wollte vom Bürgermeister wissen, ob es inzwischen schon konkrete Planungen hinsichtlich der Zufahrt und der Parkplätze gebe. Zudem würde man sich die Vorstellung eines Gesamtkonzepts wünschen. Anetsberger antwortete, dass die Verwaltung den Stadtrat stets über alle neuen Entwicklungen informiere. An der Tatsache, dass keine Abstimmung zum Kindergarten auf der Tagesordnung stehe, könne Bauer sehen, dass es noch nichts Neues zu verkünden gebe. Man habe von Anfang an betont, schrittweise vorzugehen. Die Gesamtplanung werde sich stückchenweise zusammenfügen, so der Rathauschef. | rgf