Amtmannsdorf
Die älteste Pumpe der Großgemeinde hat ausgedient

Mitglieder der Amtmannsdorfer Feuerwehr freuen sich über neues Einsatzgerät

24.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:44 Uhr

Die neue Pumpe ist das Herzstück der Amtmannsdorfer Feuerwehr. Kreisbrandinspektor Wolfgang Forster (vorne) bedankte sich bei der Stadt Beilngries "für das Geschenk". Bei einer Zusammenkunft wurde der freudige Anlass gefeiert. - Foto: Patzelt

Amtmannsdorf (pa) Sie heißt Ultra Power 4, wiegt 188 Kilogramm, leistet 70 Pferdestärken und ist das neue Herzstück der Amtmannsdorfer Feuerwehr: Am Samstag erhielt die neue Pumpe durch den Ortsgeistlichen Pfarrer Edward Kabba und den Ruhestandsgeistlichen Pfarrer Markus Harrer den Segen Gottes. Das Vorgängermodell stammte aus dem Jahr 1960 und war somit 57 Jahre lang im Einsatz der Ortsfeuerwehr.

Die neue Pumpe Ziegler, Ultra Power 4, 10/1000 kostete 14 000 Euro. Der Zuschuss durch den Freistaat Bayern betrug 4500 Euro, so dass für die Stadt Beilngries noch eine Summe von 9500 Euro übrig blieb.

Der feierlichen Segnung und dem anschließenden Dorffest wohnten auch der Kreisbrandinspektor Wolfgang Forster, der Kreisbrandmeister Christoph Schermer, der Feuerwehrbeauftragte der Stadt Beilngries, Roland Bachhuber, und der Vize-Bürgermeister Anton Grad bei. Die Amtmannsdorfer Feuerwehr vertraten der Vorsitzende Walter Lenz, der Kommandant Bernhard Pfister und der stellvertretende Kommandant Manuel Hiebinger.

Die Segnung des neuen Geräts teilten sich zwei Geistliche auf - Harrer sprach die einleitenden Worte und Kabba übernahm den Segnungsakt. Der frühere Ortspfarrer Harrer legte seiner Einleitung das Motiv aller Feuerwehren "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" zugrunde. Gott zur Ehr bedeute, dass man den Willen des Schöpfers erfülle, wenn man zusammenhalte, in der Not zueinanderstehe, seine Gebote befolge und danach lebe. "Wir erfüllen den Willen unseres Schöpfers, wenn wir einander helfen - füreinander Brüder und Schwestern sind. Wir sind dann die schönste Ehre für Gott, wenn wir sein Gebot der Menschenliebe erfüllen", sagte der Ruhestandgeistliche. "Dem Nächsten zur Wehr ist eine edle Aufgabe, die alle Menschen betrifft und inspiriert", so Harrer zum zweiten Teil des Motivs der Feuerwehrler.

Der ehemalige Ortsgeistliche konnte sich noch gut an den letzten großen Brand in Amtmannsdorf erinnern. Kurz vor dem Schlusssegen hatten die Gottesdienstbesucher in der Kirche erfahren, dass ein landwirtschaftliches Anwesen in Flammen stehe. "Daraufhin habe ich meinen Segen gleich auf das betroffene Gut, die Tiere und natürlich die Familie umgemünzt", dachte Harrer zurück. Es sei eine "Meisterleistung der Hilfskräfte" gewesen, die riesige Herde an Tieren rechtzeitig aus den Stallungen ins rettende Freie zu schaffen.

Vor der Segnung gedachten die beiden Geistlichen noch aller, die im Einsatz ihre zugeteilten Dienste zur Rettung von Hab und Gut, Leben und Gesundheit, Natur und Arbeit erfüllen. "Wir bitten dich, oh Herr, segne alles, was wir im Dienst der Rettung gebrauchen - Fahrzeug und Geräte. Segne aber auch alle, die Hand anlegen, verwalten und sorgen für Hab, Gut und Leben", sprach Kabba, bevor er die neue Pumpe mit Weihwasser besprengte.

Laut dem Kommandanten Bernhard Pfister war der Antrag auf das neue Löschgerät "sehr schnell durchgegangen". Ebenso wie der Vorsitzende Walter Lenz bedankte er sich bei der Stadt Beilngries für die neue Feuerwehrpumpe. Pfister betonte, dass man mit der inzwischen 57 Jahre alten Spritze die "älteste Pumpe der Großgemeinde" besessen habe. "Ich hoffe, dass die heutige Technik diese lange Zeit ebenfalls schafft", lautete der Wunsch des Kommandanten. Pfister freute sich auch über die hohe Beteiligung der Feuerwehrleute an den Übungen.

Der Vize-Bürgermeister lobte ebenfalls den großen Einsatzwillen der Ortsfeuerwehr. Von Seiten der Stadt werde alles unternommen, um die Feuerwehren in den Dörfern zu unterstützen. "Sie kennen sich aus - sie wissen, wo sich die Hydranten befinden", so Grad. Gerade die Amtmannsdorfer hatten vor Kurzem ihren Ausbildungsstand anhand einer Leistungsprüfung unter Beweis gestellt. Abschließend bezeichnete der Vize-Bürgermeister die Feuerwehr als "Anker, der das Dorf zusammenhält".

Im Namen der Kreisbrandinspektion Eichstätt bedankte sich Forster "für das Geschenk" bei der Stadt Beilngries. Obwohl die Pumpe noch funktioniert habe, war sie doch bereits "gehörig in die Jahre gekommen". Forster hatte bei den Inspektionen immer wieder angeregt, die Pumpen Schritt für Schritt auszutauschen. Zum Schluss seiner Rede betonte auch der Kreisbrandinspektor den hohen Stellenwert der Ortsfeuerwehren.

Nach dem Segnungsakt durfte dann auf dem Platz vor dem Feuerwehrhaus noch so richtig gefeiert werden. Der Verein hatte dazu Getränke kühl gestellt und eine schmackhafte Brotzeit vorbereitet.