Geisenfeld
Kuffer kontra Rockermeier

Ein Münsterer Stadtrat ist für das städtische Hochwasserschutzkonzept, der andere dagegen

26.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:08 Uhr

Geisenfeld (kog) „Übernahme des finanziellen Risikos bei vorzeitigem Baubeginn.“ – Eigentlich war es nur ein formeller Beschluss, den der Stadtrat zum geplanten Hochwasserschutz für Engelbrechtsmünster zu fassen hatte. Doch stattdessen gab es nochmals eine Grundsatzdiskussion darüber, ob das Projekt derzeit überhaupt sinnvoll ist.

Der eine Münsterer Stadtrat ist dafür, der andere dagegen.

Voraussichtlich knapp 450 000 Euro wird die Maßnahme kosten, wobei die Stadt auf einen Zuschuss des Staates in Höhe von 225 000 Euro hoffen kann. Einen Rechtsanspruch darauf gibt es freilich nicht, was der Stadtrat mit dem jetzigen formellen Beschluss nochmals klar dokumentieren sollte.

Der Grunderwerb ist in trockenen Tüchern, und so könnte es eigentlich losgehen mit der Maßnahme, die vorsieht, nur noch so viel Wasser in den Ort einlaufen zu lassen, wie der Bach aufnehmen kann. Ein Teilungsbauwerk soll dafür sorgen, dass das überschüssige Wasser über (noch aufzuweitende) Gräben quasi um den Ort herumgeleitet wird.

Hans Kuffer (UL), einer der beiden Münsterer Räte, sieht darin derzeit freilich keinen Sinn: Der Biber treibe jenseits der Bundesstraße sein Unwesen und bestimme auf diese Weise so massiv den Wasserfluss, „dass das Geld zum Fenster rausgeschmissen wäre“. Josef Rockermeier (CSU), der andere Mandatsträger des Dorfes, ist da freilich ganz anderer Meinung: „So oder so: Das Teilungsbauwerk wird seinen Zweck erfüllen.“ So sieht es auch Sebastian Zimmermann (ILM), der die bereits erfolgte Renaturierung oberhalb und die jetzt angedachte Maßnahme als „Gesamtkonzept zum Hochwasserschutz“ bezeichnete.

Gegen die Stimmen von Hans Kuffer und Josef Rank (UL) segnete am Ende die große Mehrheit des Gremiums den von der Regierung geforderten Beschluss ab. „Wann wir das Projekt in Angriff nehmen, ist ja ein ganz anderes Thema“, meinte dazu auch Bürgermeister Christian Staudter (USB). Heuer wird es damit wohl ohnehin nichts mehr, deutete Bauamtsleiterin Irene Wimmer in der Sitzung an. Die Maßnahme dürfe nur im Zeitraum von August bis Oktober umgesetzt werden, und da werde es mit den notwendigen Ausschreibungsfristen schon sehr knapp.