Allersberg
Unterstützung für Pfarrer Pohl

Kolpingfamilie, Frauenbund und KAB sammeln Spenden für Missionsarbeit in Peru

29.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:08 Uhr

Spenden für seine Arbeit in Peru bekommt Pfarrer Joachim Pohl (Mitte) von Xaver Deppner, Gertrud Wenny, Wolfgang Leicht und Siegfried Mücke (von links) überreicht - Foto: Mücke

Allersberg (rm) Mit einem kleinen Geldsegen kann Pfarrer Joachim Pohl zu seiner Missionsstelle in Peru zurückkehren. Die drei katholischen Vereine Allersbergs – die Kolpingfamilie, der Katholische Frauenbund und die KAB – haben ihm die Spenden mit einem Vortrag über seine Tätigkeit in dem Andenstaat ermöglicht.

Pfarrer Pohl zeigte in den rund eineinhalb Stunden viele positive Entwicklungen, aber auch Elend und Not auf. Denn er ist in keiner großen Stadt tätig, sondern mitten im Dschungel. Dort liegt seine Pfarrei mit 50 Dörfern, die er nur im Wechsel besuchen und betreuen kann. Dabei ist er auf Schwestern und weitere Frauen und Männer angewiesen, die ihn in seinem Dienst unterstützen.

„Wir können nicht alle Probleme lösen, aber etwas tun, um die Not zu lindern und zu helfen“, sagte der aus Polen stammende 63-Jährige an dem gut besuchten Abend im Saal des Kolpinghauses. In zehn der Dörfer in seinem Gebiet kann er sich aber fast gar nicht sehen lassen, denn diese werden von Terroristen beherrscht. Generell spielen Terroristen in dem Gebiet eine große Rolle. Sie kämpfen gegen Ungerechtigkeit in dem Andenstaat und wollen ebenso das Elend beseitigen. Eigentlich eine gute Idee, wie Pohl einräumt. Aber die dabei verübte Gewalt sei nicht akzeptabel.

Viele Familien in dieser Region haben in der Regel zwischen zwei und sieben Kinder, aber die Frauen seien vielfach allein erziehend, weil sich viele Männer absetzen, „einfach verschwinden“ und die Frauen mit den Kindern zurücklassen.

Ein ums andere Mal bat Pfarrer Pohl an dem Abend um Unterstützung und dankte für die Spenden aus Allersberg in den vergangenen Jahren. Peru habe wunderschöne Städte und Orte zu bieten und profitiere dabei vielerorts von den vielen Touristen, wie beispielsweise am berühmten Machu Picchu. Aber auf dem flachen Land komme davon nichts an, Hunger, Not und Elend herrschten dort vor.

Die Urbevölkerung Perus glaube an gute und an böse Geister, berichtete Pfarrer Pohl. Die Missionare müssten deshalb versuchen zu überzeugen, dass Christus als guter Geist angesehen werde, um damit Zugang zu den Menschen zu finden. Viele seien nur Jäger und Sammler, besäßen aber viele christliche Tugenden, wie Pfarrer Pohl in vielen kleinen Geschichten zeigte.

Eine äußerst schwierige Situation sei in Peru auch, weil 90 Prozent der Kaffeepflanzen infolge einer Krankheit kaputt wurden, was wiederum vielen Familien die Existenz raubte. Auf den Feldern arbeiten vor allem die Frauen, ein Kind auf dem Rücken, das andere am Rockzipfel. Dazu wartete Pfarrer Pohl mit vielen Bildern aus seiner Pfarrei und auch mit Originalkleidern für Frauen und Männer auf, die er aus Peru mitgebracht hatte.

An dem Abend in Allerberg kam auch zur Sprache, dass Pater Josef Schmidtpeter aus Laib-stadt von den Comboni-Missionaren über das Kolpingwerk eine Poliklinik aufgebaut hat, in der sich die normale Bevölkerung behandeln lassen könne. Allerdings nicht umsonst, denn was nichts kostet, ist auch dort nichts wert.

Pfarrer Joachim Pohl will mit seinen Vorträgen erreichen, in seiner Pfarrei in Peru Werkstätten aufzubauen, damit Arbeit geschaffen werden könne. Aber für die Werkzeuge fehle noch das Geld. Eine größere Spende konnte er an dem Abend im Kolpinghaus mitnehmen. Siegfried Mücke für die Kolpingfamilie, Gertrud Wenny für den Katholischen Frauenbund und Xaver Deppner für die KAB überreichten Pfarrer Pohl jeweils ein Kuvert mit einer Spende. Und zusätzlich waren am Saaleingang Körbchen aufgestellt, in die die Zuhörer weitere Geldspenden legen konnten und dies auch eifrig taten.

Pfarrer Pohl sei mit Herz und Seele in seine Arbeit verliebt, den Menschen zu helfen und das Evangelium weiterzugeben, sagte zum Abschluss der Ehrenvorsitzende der Kolpingfamilie, Wolfgang Leicht, der den Missionar zusammen mit der Kolpingfamilie schon seit Jahrzehnten unterstützt.