Kelheim
Abschlussfeier muss umziehen

Wegen der Unterbringung von Asylbewerbern im Rennweg verlegt die FOS/BOS ihren Festakt in die eigene Aula

02.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:07 Uhr

Kelheim/Riedenburg (sja) Der Flüchtlingsstrom in den Freistaat hat nun auch Auswirkungen auf die Staatliche Berufliche Oberschule in Kelheim. Genauer gesagt auf die Abschlussfeier der diesjährigen Absolventen der FOS/BOS. Der Festakt muss am Freitag in der nächsten Woche von der städtischen Dreifachturnhalle in die Aula der Schule ausweichen. Weil in der Turnhalle im Rennweg seit einigen Wochen eine Notunterkunft für Asylbewerber eingerichtet ist, ist an eine Abschlussfeier dort freilich nicht zu denken.

Für die Bildungseinrichtung, deren Schüler unter anderem aus den Gemeinden Riedenburg und Altmannstein kommen, bedeutete dieser Umzug unterdessen viel Planungsarbeit, wie Schulleiterin Maria Sommerer gegenüber unserer Zeitung bestätigt. „Wir haben aber natürlich Verständnis für die Situation“, betont sie. Wie berichtet, leben in der Dreifachturnhalle in Kelheim derzeit rund 85 Asylbewerber. Bei der Notunterkunft handelt es sich um eine Zweigstelle der Erstaufnahmeeinrichtung in Deggendorf. Wie lange die Menschen noch im Rennweg bleiben, ist zwar offen. Die Abschlussfeier in einer Woche wird aber definitiv nicht in der Turnhalle stattfinden.

Die Absolventen selbst seien bei einem letzten Termin in der Schule bereits über diesen Schritt unterrichtet worden, sagt Sommerer. „Doch alle eingeladenen Personen mussten wir noch einmal anschreiben“, berichtet die Oberstudiendirektorin. Unterstützung bekam die Schule dabei vom Landratsamt; dessen Mitarbeiter informierten sämtliche geladenen Kreisräte problemlos per E-Mail.

Gleichzeitig steht die FOS/BOS laut Sommerer mit der Abschlussfeier vor einer Premiere. Denn in der neuen Aula des erst vor wenigen Wochen eingeweihten Gebäudes – die Schule war in den vergangenen Wochen umfassend erweitert worden – hat ein derartiger Festakt bisher noch nicht stattgefunden. Die Schulleiterin geht davon aus, dass die Aula in einer Woche zwischen 600 und 700 Menschen fassen muss. „Wir haben etwa 250 Abschlussschüler, dazu kommen Verwandte und Ehrengäste“, weiß Sommerer, die nun auf gutes Wetter hofft. Denn der Empfang nach der Verleihung der Abiturzeugnisse wäre im Freien natürlich viel schöner.