Eichstätt
Konzertierte Aktion gegen Drogenhändler

Fünf Haftbefehle nach Razzien in Ingolstadt, Neuburg, Eichstätt, Zwickau und in der Schweiz

02.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:36 Uhr

Bunte Mischung: Ein Teil der Drogen, die bei den Durchsuchungen in der Region gefunden wurden, auf einem Polizeifoto. Fotocollage: Kripo

Eichstätt/Ingolstadt (hl) Als wichtigen Schlag gegen die regionale Drogenszene wertet die Ingolstädter Kripo eine groß angelegte Razzia mit mehreren Festnahmen in der vergangenen Woche. In Ingolstadt, Neuburg und Eichstätt sowie im schweizerischen Kanton Wallis und im sächsischen Zwickau klickten bei insgesamt zehn mutmaßlichen Mitgliedern eines Händlerrings für Amphetamine, Kokain und Marihuana die Handschellen.

Fünf Personen wanderten später auf richterlichen Beschluss in Untersuchungshaft, darunter ein ursprünglich aus Neuburg stammender Mann, der die Drogengeschäfte in der Schweiz koordiniert haben soll.

Einige der Festgenommen sind noch Jugendliche; die mutmaßlichen Täter seien im Alter von 16 bis 53 Jahren, hieß es gestern in einer Mitteilung des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt. Im Rauschgiftkommissariat der Ingolstädter Kripo war die konzertierte Aktion mit den Polizeibehörden in der Schweiz und in Sachsen vorbereitet worden.

Bei den Durchsuchungen in den Wohnungen der Beschuldigten wurden laut Polizei am vergangenen Mittwoch insgesamt rund 1,2 Kilogramm angeblich hochwertiges Amphetamin, ein Kilogramm Ecstasy, knapp 1,3 Kilogramm Marihuana, 22 Gramm Kokain und eine Marihuana-Aufzuchtanlage sichergestellt. Letztere befand sich im Landkreis Neumarkt; einer der Festgenommenen hatte der Polizei bei seiner Vernehmung den Standort seiner „Plantage“ in seinem Heimatort mitgeteilt.

Zudem fanden die Ermittler bei den Hausdurchsuchungen auch einen Totschläger und zwei Schreckschusswaffen, die ebenso wie 2000 Euro Bargeld, die möglicherweise aus Rauschgiftgeschäften stammen, sichergestellt wurden.

Bevor die Polizei vergangene Woche zuschlug, hatten die Ingolstädter Rauschgiftfahnder mehrere Monate ermittelt. Ausgangspunkt war bereits im vergangenen Juni ein Zufallsfund der Neuburger Polizei gewesen. Streifenbeamte hatten bei einer Verkehrskontrolle 600 Gramm Amphetamine sicherstellen können. Die weiteren Ermittlungen führten auf die Spur eines 22-jährigen Neuburgers, der seine Rauschgiftgeschäfte von der Schweiz aus gesteuert haben soll. Er sitzt jetzt ebenso wie mutmaßliche Komplizen aus Ingolstadt und Eichstätt in U-Haft.