Bezahlen im Internet - Mit Paydirekt startet ein neues Online-Bezahlsystem

05.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:35 Uhr

Mit Paypal, Clickandbuy und Sofortüberweisung dürften die meisten Verbraucher bereits vertraut sein. Jetzt kommt mit Paydirekt ein neues Bezahlsystem dazu. Doch was verpricht das neue Verfahren und auf was müssten Verbraucher achten?

Alle elektronischen Bezahlverfahren besitzen Vor- und Nachteile. Diese liegen vor allem im Bereich der Datensicherheit. Bei der Kreditkartenzahlung gelangen Händler beispielsweise an empfindliche Daten wie Kreditkartennummer, Sicherheitsnummer und Gültigkeitsdauer der Karte. Hier kann der Verbraucher lediglich auf die Seriosität des Händlers hoffen, damit keine unberechtigten Abbuchungen erfolgen. Anders sieht das beim Kauf auf Rechnung aus: Dieses Bezahlverfahren ist für den Verbraucher völlig risikolos. Für den Händler besteht jedoch die Gefahr, dass die Rechnung verzögert oder gar nicht beglichen wird. Deshalb bevorzugen viele Online-Händler die Vorkasse. Hier wird vor Lieferung der Ware das Geld überweisen. Da aber das ganze Risiko der Transaktion auf den Käufer abgewälzt wird, stößt das Verfahren bei Käufern auf wenig Gegenliebe.

Elektronische Zahlverfahren
Das meistgenutzte Online-Bezahlsystem ist heute Paypal. Bei dem speziell für den E-Commerce entwickelten Verfahren fließt das Geld nicht direkt zum Empfänger, sondern über den Bezahldienst. Dazu ist der Onlineshop über einen Zugang mit Paypal verknüpft. Als Käufer müssen Sie ein Kundenkonto anlegen und Ihre Konto- oder Kreditkartendaten hinterlegen. Alternativ kann das Paypal-Konto auch mit einem Geldbetrag aufladen werden. Zum Bezahlen klicken Sie dann auf den Paypal-Link des Händlers, melden sich mit Ihrer E-Mail-Adresse und dem Passwort an und bestätigen den Betrag ? fertig. Das TÜV-geprüfte Zahlungssystem verspricht hohe Sicherheit bei der Datenverwaltung und Online-Transaktionen.

Nachteile: Erstens erstellt Paypal Profile der Kunden und verkauft die Daten weiter. Zweitens können Verbraucher zwar geleistete Zahlungen widerrufen, da Sie aber einen Zahlungsauftrag erteilt haben, kann der Händler auf der Ausführung des Auftrags bestehen. Bereits abgewickelte Zahlungen können deshalb nicht zurückfordern werden. Ausnahme: Die Ware ist beschädigt, entspricht nicht den Erwartungen oder erreicht erst gar nicht die Zieladresse. Dann ersetzt Paypal den Kaufpreis und die Versandkosten.

Bezahlen ohne Umwege mit Paydirekt
Um Umwege über Händler oder fremde Bezahldienste auszuschließen und damit Sicherheitsrisiken zu minimieren, starten deutsche Banken und Sparkassen jetzt das Bezahlsystem Paydirekt. Initiatoren sind Privatbanken wie Deutsche Bank, Postbank, Comdirect, Hypovereinsbank, Volks- und Raiffeisenbanken und Sparkassen. Vorteil: Paydirekt verkauft keinerlei Daten und ist direkt an das eigene Girokonto angebunden. "Als rein deutsches Bezahlsystem unterliegt es den strengen heimischen Regeln und Datenschutzbestimmungen", sagt Philip Laucks von der Postbank. Der Kunde müsse sich lediglich einmalig bei seiner Bank für Paydirekt anmelden. Beim Onlineshopping meldet er sich dann über das Paydirekt-Konto bei seiner Bank an und diese überweist den fälligen Betrag vom Girokonto direkt auf das Händlerkonto. Dritte Zahlungsdienstleister sind nicht im Spiel. "Wir garantieren, dass die Transaktionsdaten bei Paydirekt dem Schutz des Bankgeheimnisses unterstehen", versichert Laucks.

Paydirekt punktet mit Extra-Service
Paydirekt bringt weitere Vorteile für Kunden: Sollte der Händler nicht liefern, nimmt der eigene Reklamationsservice Kontakt auf. Kann der Händler den Versand der Ware nicht nachweisen, erhalten Sie als Kunde Ihr Geld zurück. Im Gegensatz zum Online-Bezahldienst ?Sofortüberweisung?, bei dem ebenfalls die Überweisung direkt vom eigenen Girokonto auf das Konto des Händlers fließt, ist bei Paydirekt kein fremder Zahlungsdienstleister zwischengeschaltet. Dadurch erhalten Dritte keine Informationen über sensible Kontodaten und erhalten keinen Einblick auf Ihr Konto.

Einen Nachteil hat Paydirekt allerdings: Im Gegensatz zur Sofortüberweisung oder Paypal können Sie an diesem Bezahlverfahren nur dann teilnehmen, wenn Ihre Bank an das System angeschlossen ist.

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