Schernfeld
Knauer startet in Cambridge

04.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:27 Uhr

Schernfeld (vk) Klar, dass sie von Olympia träumt. Keine Frage, dass sie alles daran setzen will, 2016 in Rio de Janeiro mit dabei zu sein. Die Frage ist nur, ob Radsportlerin Anna Knauer aus Schernfeld (Landkreis Eichstätt) die geforderten Leistungen zum perfekten Zeitpunkt bringen kann.

Am Wochenende beispielsweise, wenn es um die Qualifikation geht.

Knauer ist schon Anfang der Woche nach Neuseeland geflogen. In Cambridge steht der Weltcup an, bei dem sie wichtige Punkte für die Olympia-Qualifikation sammeln will. Ihr Vater Ernst Knauer, der nach dem Ausscheiden der Sportlerin beim Team Rabobank das Training übernahm, weiß, dass sie sich gut vorbereitet hat: „Anna hat nach dem Weltcup in Cali ein intensives Programm absolviert. Krafttraining im Fitnessstudio und Schnelligkeitsaufbau mit dem Cross- und Rennrad standen auf dem Programm.“ Zudem absolvierte sie ein Trainingslager auf Mallorca. „Anna ist hoch motiviert und setzt das Training sehr gut um“, lobt Bundestrainer André Korff.

In Cambridge steht nun der zweite von insgesamt drei Weltcups an, die neben der WM in Paris entscheidend sind. Nach dem Wettkampf in Cali, wo sie Zehnte wurde, aber unter den besten acht Europäern war, und eben jetzt in Neuseeland wird nur noch ein Wettkampf in Hongkong folgen. Doch im Omnium gilt Knauer ohnehin als gesetzt. „Sie ist Deutsche Meisterin und hat im Punktefahren bei den letzten Weltmeisterschaften sogar die aktuelle Titelträgerin geschlagen“, stellt Ernst Knauer fest. Ist das Olympia-Ticket damit also schon sicher? „Nein“, antwortet er und ergänzt: „Anna ist zwar für Deutschland qualifiziert, es gibt aber für Europa nur insgesamt acht Startplätze. Das bedeutet, dass sie auf der Weltrangliste mindestens die achtbeste Europäerin werden muss, um wirklich bei Olympia starten zu dürfen.“

Nicht ganz so begeistert ist der Trainer daher, dass seine Tochter in Neuseeland nun auch für den Vierer in der Qualifikation fährt. „Das war nicht geplant. Außerdem kostet es natürlich Kraft für das danach anstehende Omnium.“ Oder anders ausgedrückt: Ohne die Anstrengung im Vierer würde Anna Knauer wohl auch im Omnium besser abschneiden. „Aber es geht darum, dass sich die Mannschaft qualifiziert“, sagt Knauer. Er hat deshalb auch für die Endscheidung des Bundestrainers Verständnis.