Neuburg (DK) Sie machten aus dem Werbetermin kurzerhand einen Familienausflug: Die ERC-Spieler Jared Ross, Danny Irmen und Brian Lebler kamen gestern mit ihren Kindern nach Neuburg, kurvten am Weihnachtsmarkt über die Kunsteisbahn und beantworteten ein paar Fragen zur sportlichen Lage.
Auf dem Eis gecheckt zu werden, ist für Stürmer Danny Irmen eigentlich Berufsalltag – aber dieser „Angreifer“ ist doch ein ganz besonderer: Sein fünfjähriger Sohn Taylor – mit Gitterhelm ausgerüstet – rammt ihn von hinten. Auch Jared Ross hat seine Söhne Cameron und Abel mitgebracht, feixt mit ihnen und albert herum, und Brian Lebler hat seine kleine Tochter auf dem Arm.
Sie können sich Zeit lassen, denn viel zu tun haben sie bei der Autogrammstunde nicht. Besonders viele Zuschauer sind nicht gerade gekommen, was wohl auch dem regnerischen Wetter geschuldet war. Aber ein paar ERC-Fans nutzen die seltene Gelegenheit, mit den Spielern ins Gespräch zu kommen und über die sportliche Situation zu plaudern – und die ist ziemlich mies: Das Team dümpelt auf dem vorletzten Platz herum. Kommt mit dem neuen Trainer Kurt Kleinendorst nun die Wende?
„Wir spielen besser, mit mehr Tempo, sind besser auf den Kufen“, erklärt Publikumsliebling Jared Ross. In den vergangenen vier Spielen habe man deutliche Verbesserungen gespürt. „Wir müssen ein neues Gesicht zeigen“, sagt auch Danny Irmen. „Jetzt müssen wir nur wieder gewinnen.“
Das wird nicht ganz einfach. Morgen müssen Ross, Irmen und Lebler im Hexenkessel bei den Augsburger Panthern ran. „Das wird ein hartes Spiel, mit zwei guten Mannschaften“, sagt Irmen – und wehrt mit einer Hand einen neuerlichen Angriff seines Sohnes Taylor ab. Auch der spielt beim ERC. Wie schätzt der Papa die deutschen Strukturen im Jugendbereich des Sports ein? „Sehr gut“, antwortet Irmen. Die Jugendabteilungen seien vergleichbar mit denen in seiner US-amerikanischen Heimat. Er fühle sich mit seiner Familie sehr wohl.
Die Neuburger Kunsteisfläche finden die drei Profis allerdings gewöhnungsbedürftig, auch wenn Moderator Bernhard Mahler mehrmals erklärt, dass auch Eishockeyvereine teilweise auf Plastik trainieren. „Sticky“ sei der Untergrund, erklären die Stürmer – „pappig“. Aber was soll’s: „Nach den ersten fünf Minuten gewöhnt man sich dran“, erklärt der ehemalige Meisterspieler Ross. Die Zuschauer bekommen ihre Autogramme. Nur eine Besucherin ist verwirrt. „Die schauen ganz anders aus, als im Fernsehen. Ich hab’ schon gedacht, das sind die Spieler vom FC Ingolstadt.“