Beilngries
"Seltene Werke interessieren mich"

Bernhard Strunz leitet das Streichorchester der Volkshochschule – Konzert am Sonntag

14.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:25 Uhr

„Fester Bestandteil des regionalen Musiklebens“ möchte das VHS-Streichorchester unter der Leitung von Bernhard Strunz (r.) sein. Am kommenden Sonntag geben die Musiker ein festliches Weihnachtskonzert in der Pfarrkirche. Der Eintritt ist frei. - Foto: Adam

Beilngries (DK) Mit einem festlichen Weihnachtskonzert tritt das Streichorchester der Volkshochschule Beilngries am kommenden Sonntag, 20. Dezember, in der Stadtpfarrkirche auf. Beginn ist um 17 Uhr, der Eintritt ist frei. Der Leiter des Orchesters, Bernhard Strunz, erzählt im Gespräch mit unserer Zeitung vom Ensemble, von Auftritten und Zukunftsplänen.

 

Johann Sebastian Bach, Georg Philipp Telemann, Alexander Glasunow – die Werke, mit denen Sie mit Ihrem Ensemble beim Weihnachtskonzert auftreten, sind sehr anspruchsvoll. Nach welchen Kriterien stellen Sie ein Konzert zusammen?

Bernhard Strunz: Die Stücke sollen machbar sein für das Orchester, Spaß machen und zur Jahreszeit passen. Seltene Komponisten oder Werke – ebenso wie Regionales – interessieren mich dabei besonders.

 

Auch Gastmusiker spielen beim Weihnachtskonzert im Orchester mit.

Strunz: Ja, bei dem schwierigen Stück von Glasunow habe ich mir überlegt, wer unsere tapfere, aber einzelne Cellistin noch unterstützen könnte. Jetzt hat das Konzert für mich sogar starken nostalgischen Wert, da in den beiden Brüdern Jens und Ulf Geer zwei alte Schulfreunde von mir mitspielen, mit denen ich bis zum Jahr 1978 gemeinsam im Schulorchester des Michaeli-Gymnasiums in München gesessen habe. Mittlerweile ist Jens Geer Geigenbauer und Ulf Geer Kunstlehrer und Cellist am Gymnasium in Hersbruck. Wir trafen uns im Oktober anlässlich einer Fortbildung über barocke Musizierpraxis in Freising. Dort entstand die Idee, dass beide beim Konzert mitspielen.

 

Auch bei vergangenen Konzerten haben Sie mit anderen Musikern und Gruppen zusammengearbeitet.

Strunz: Und auch in Zukunft arbeiten wir gerne mit Musikern und Ensembles zusammen, die „auf gleicher Wellenlänge“ schwingen. So ist beispielsweise ein Projekt mit dem Beilngrieser Flötenquartett geplant.

 

Wie sehen Ihre weiteren Pläne aus?

Strunz: Ich leite das Orchester jetzt seit dem Jahr 2013 und wünsche mir, dass es noch weiter wächst, zum Beispiel durch meine Schüler an der Volkshochschule. Das Orchester soll ein fester Bestandteil des regionalen Musiklebens werden. Ein erster Erfolg diesbezüglich ist die jährliche Teilnahme bei der Matinée in Weiß und beim Barockwochenende in Berching sowie beim Beilngrieser Adventssingen. Zwischen 1989 und 1998 habe ich in Neumarkt Opern wie Christoph Willibald Glucks „Der bekehrte Trunkenbold“ und geistliche Werke wie Georg Friedrich Händels „Messias“ oder Wolfgang Amadeus Mozarts „Requiem“ aufgeführt. In solche Höhen würde ich gerne in Zukunft wieder vorstoßen.

Wie oft proben Sie?

Strunz: Wir haben pro Semester zwölf Termine für Proben und Konzerte. In der Regel proben wir 14-tägig, am Samstag von 10 bis 12 Uhr. Vor Konzerten und im Wintersemester finden auch bisweilen wöchentliche Proben statt.

 

Wenn Sie nicht am Dirigentenpult stehen: Spielen Sie selbst ein Instrument? Und Ihre Familie?

Strunz: Ich übe selbst jeden Tag ungefähr eine Stunde Geige – übrigens auch Swing-Jazz im Stil von Django Reinhardt. Mein Sohn ist erster Geiger und auch meine Tochter Romina spielt Geige im Orchester. Meine Frau singt und spielt Gitarre, allerdings nur für sich selbst und für die Mitglieder ihrer Spanischkurse. Sie beherrscht aber das gesamte lateinamerikanische Liedrepertoire meisterhaft.

 

Das Gespräch führte

Regine Adam.