Altmannstein
Gottesdienst bei Kerzenschein

Kinder und Erwachsene gedenken bei Gottesdienst und Lichterschwimmen der heiligen Lucia

14.12.2015 | Stand 02.12.2020, 20:25 Uhr

Die heilige Luzia stellte diesmal Hannah Pöppel dar. Am Lichtertablett entzündeten die Ministranten die Kerzen, mit denen sie dann das Licht zu den Gläubigen in den Bänken brachten. Die Lichterschiffchen, die auf der Schambach schwommen, bildeten den krönenden Abschluss der Feier - Fotos: bid

Altmannstein (bid) Der Namenstag der heiligen Lucia wird in der Pfarrei Altmannstein besonders gefeiert. Am Vorabend des Tags der „Lichterfüllten“ erstrahlten beim Familiengottesdienst viele Kerzen. Ein Lichterschwimmen auf der Schambach schloss sich an.

Pfarrer Wolfgang Stowasser freute sich über die vielen Kinder in der Heilig-Kreuz-Kirche, von denen einige den Familiengottesdienst mitgestalteten. Die Vorbereitungen hatte der Liturgiekreis übernommen, der auch den musikalischen Rahmen vorgab. Die meisten Lieder wurden gemeinsam gesungen, darunter das bekannte „Lucia-Lied“ vor dem symbolischen Erscheinen der Heiligen und am Schluss „Tragt in die Welt nun ein Licht“.

Pfarrer Stowasser erinnerte an das Öffnen der Heiligen Pforte durch Papst Franziskus am Beginn des Jahres der Barmherzigkeit. Auch Lucia sei ein Vorbild der Barmherzigkeit und habe sogar in Lebensgefahr geholfen, erläuterte der Geistliche.

Während des Gottesdienstes war die Kirche nur so weit erleuchtet, dass die Besucher die Liedtexte lesen konnten. Als dann auch diese Lichter erloschen, erschien die heilige Lucia, dargestellt von Hannah Pöppel, im Presbyterium. Marion Pöppel trug die Legende der Heiligen vor. Die getaufte Christin, die aus Syrakus stammte und um das Jahr 304 wegen ihres Glaubens zu Tode gefoltert wurde, nahm im Reigen der Lichtgestalten des Advents schon immer einen wichtigen Platz ein. Ihr Name bedeutet „die Lichterfüllte“. Sie wird immer mit einem Lichterkranz dargestellt.

Der Lichterkranz fußt auf der Legende, dass Lucia Christen in ihren unterirdischen Verstecken besuchte und ihnen Brot brachte. Da sie die Hände nicht freihatte, trug sie auf ihrem Kopf einen Kranz mit Kerzen, die ihr in der Dunkelheit leuchten sollen. So wurde die heilige Lucia auch zu einer Gestalt der Hoffnung in der Adventszeit.

Die Lucia in der Pfarrkirche trug zwar aus Sicherheitsgründen keinen Lichterkranz, aber nicht minder prächtig leuchtete ihr großes Tablett voller brennender Kerzen. Daran entzündeten die Ministranten Späne, mit denen sie wiederum die an den Bankreihen platzierten kleinen Lichter zum Leuchten brachten. Nur von diesen wurde bis zum Ende das Gotteshaus während des Rorateamtes beleuchtet.

Am Schluss kamen die Kinder an den rechten Seitenaltar, wo 30 kleine Schiffchen abgestellt waren. Pfarrer Stowasser segnete diese und die Kinder. Kirchenpfleger Reinhold Meyer entzündete die verschiedenfarbigen Teelichter auf den Schiffchen, mit denen die Mädchen und Buben mit den Ministranten und dem Geistlichen zur Schambach marschierten. Die Lichterboote wurden in den Bach gesetzt, wobei wieder Meyer behilflich war, und ein Stück weiter unten von dort wartenden Erwachsenen aus dem Wasser geholt.

Das Lichterschwimmen sollte an den alten Brauch anknüpfen, Flüsse und Bäche zu segnen, der ebenfalls mit der Verehrung der heiligen Lucia zu tun hat. Es geht darum, das winterliche Dunkel zu erhellen und an die Zeit zu denken, in der das Wasser noch nicht aus der Leitung kam. Außerdem sollen die Gläubigen daran denken, dass es kein Leben ohne Wasser gibt.