Ingolstadt
Die Messlatte liegt bei 2,2 Millionen Besuchern

Einen solchen Publikumserfolg wie 1992 wird Ingolstadt bei seiner zweiten Gartenschau 2020 wohl nicht mehr erreichen

25.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:17 Uhr

Der Kreis schließt sich: Eva Linder und Thomas Hehl organisieren als Geschäftsführer die zweite Ingolstädter Landesgartenschau 2020. Das blaue Kunstwerk stammt von der Gartenschau 1992. - Foto: Eberl

Ingolstadt (rh) Die Landesgartenschau 2020 existiert bisher nur auf Papier. Dass auf dem flachen Gelände zwischen Westpark und Güterverkehrszentrum noch nichts zu sehen ist, hat auch mit den Regularien zu tun: Erst muss der Aufsichtsrat am 28. Januar das Konzept absegnen, dann der Stadtrat am 23. Februar, und schließlich muss die staatliche Förderung für das 20-Millionen-Euro-Großprojekt stehen. "Vorher dürfen wir so gut wie gar nichts machen", sagt Thomas Hehl, "nicht einmal einen Erdhaufen versetzen."

Hehl ist hauptamtlicher Geschäftsführer der Bädergesellschaft Freizeitanlagen und führt derzeit auch die Geschäfte der Landesgartenschau GmbH. Wie üblich bei dieser Großveranstaltung gibt es eine Doppelspitze: Eva Linder ist die zweite Geschäftsführerin und vertritt die Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen. Der große Trumpf der Ingolstädterin: "Ich war schon bei der ersten Landesgartenschau 1992 mit im Team." Wer wüsste also besser als sie, wie unterschiedlich die Aufgaben für die Planer sind: 1992 eine Gartenschau in Altstadtnähe, am Donauufer, eingerahmt von eindrucksvollen historischen Festungsbauten - 2020 ein Gelände zwischen dem größten Einkaufszentrum der Region und den gigantischen Logistikhallen des Güterverkehrszentrums. Trotzdem soll eine Naherholungslandschaft entstehen, von der vor allem die Bewohner des Piusviertels auf Dauer profitieren. Sie können den Park künftig über eine Fußgänger- und Radlerbrücke erreichen, die von der Furtwänglerstraße über die Hans-Stuck-Straße hinüber zur geplanten "Stadtterrasse" führt. Am Freitag befasste sich damit auch der Gestaltungsbeirat.

Ein Anziehungspunkt soll der See sein, der auf der Ostseite des Westparks in die Ebene modelliert wird. "Das wird kein Badesee sein", sagt Linder, aber es gibt eine Liegewiese, Wasserspiele mit Fontänen und eine Plattform mit Seecafé. Form und Größe des Sees haben sich gegenüber dem ursprünglichen Entwurf etwas verändert. Korrigieren mussten die Planer auch ihre Idee der "Landmark". In der Nähe des Hochkreisels sollte ein Aussichtsberg aufgeschüttet werden, der den Kreisverkehr überragt. Wegen einer Strom- und einer Versorgungsleitung für Trinkwasser an diesem Standort fällt diese "Landmark" bescheidener aus: Jetzt sind zwei Hügel vorgesehen - sieben Meter über Geländeniveau -, die durch einen Steg verbunden werden.

Wenn alles durch die Gremien ist, werde man "richtig durchstarten", verspricht Hehl. In diesem Herbst soll die große Baumpflanzaktion stattfinden: Wie vom OB versprochen soll jeder Stadtrat einen Baum pflanzen. Und im kommenden Frühjahr beginnen die Erdarbeiten. Die Messlatte für die Besucherzahlen liegt sehr hoch. Dass Ingolstadt noch einmal 2,2 Millionen erreicht wie 1992, damit rechnet wohl niemand.