Ingolstadt
Lebensgefährlicher Messerstich

In der Asylunterkunft an der Haenlinstraße verletzt ein 22-Jähriger einen Mitbewohner schwer

28.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:16 Uhr

Ingolstadt (DK) Zu einem blutigen Streit ist es gestern früh in der Asylbewerberunterkunft an der Haenlinstraße im Ingolstädter Nordosten gekommen. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord mitteilt, wird gegen einen 22-jährigen Flüchtling wegen eines Tötungsversuchs ermittelt.

Der junge Mann aus Eritrea soll um kurz vor 8 Uhr mit einem 26-jährigen Mitbewohner aus Mali aneinander geraten ein. Im Verlauf der Auseinandersetzung in dem Asylheim stach der Jüngere nach Polizeiangaben auf den Kontrahenten ein und verletzte ihn mit einem Küchenmesser am Bauch. Laut dem alarmierten Notarzt schwebte das mutmaßliche Opfer in Lebensgefahr. Der Mann aus Mali wurde ins Krankenhaus gebracht. Er ist inzwischen aber außer Lebensgefahr, wie Polizeisprecher Günther Beck dem DONAUKURIER gestern Nachmittag auf Anfrage bestätigte.

Der ganze Streit zwischen den Zimmernachbarn habe sich wohl "an einer Nichtigkeit" entzündet, teilte die Polizei auf Nachfrage zum Motiv mit. Der 22-Jährige aus Eritrea habe gegenüber den ermittelten Beamten der Kriminalpolizei bereits Angaben gemacht. Der mutmaßliche Täter soll heute dem Haftrichter am Ingolstädter Amtsgericht vorgeführt werden, der wegen des Vorwurfs des versuchten Tötungsdelikts den Haftbefehl eröffnen dürfte. Der Verletzte konnte laut Beck noch nicht vernommen werden.

Die Flüchtlingsunterkunft an der Haenlinstraße, das einstige Hotel Europa, war bereits im vergangenen Oktober der Schauplatz für einen größeren Zwischenfall: Bei einem mutmaßlich von einem Bewohner gelegten Brand wurden vier Menschen verletzt. Sie erlitten Rauchvergiftungen. Die Messerstecherei habe allerdings mit dem Feuer überhaupt nichts zu tun, bestätige Polizeisprecher Beck auf Nachfrage.