Ingolstadt
Grün gegen Beton

Die Landesgartenschau 2020 soll beweisen, dass auch die Industrielandschaft ein geeigneter Rahmen ist

31.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:15 Uhr

Luftiger Überblick: Auf diesem Terrain zwischen Friedrichshofen (links), Gaimersheim (oben) und Güterverkehrszentrum (rechts) soll in vier Jahren die Landesgartenschau stattfinden. Bestehende und geplante Gewerbebauten sind hier schematisch weiß dargestellt. ‹ŒSimulationen: Därr Landschaftsarchitekten

Ingolstadt (DK) Im April 2020 wartet auf den Oberbürgermeister einer der schönsten Termine, die sich ein Politiker überhaupt wünschen kann: Er darf zusammen mit dem Ministerpräsidenten die Landesgartenschau eröffnen - eine bunte Blumenschau, die beim Publikum rundum positiv besetzt ist.

1992 hatten Peter Schnell und Max Streibl das Vergnügen, als sie unter großem Medienandrang über den nagelneuen Donausteg schritten und anschließend im Festsaal des Theaters die Auftaktveranstaltung der ersten Ingolstädter Landesgartenschau bestritten. 2020 wird die Ouvertüre wohl draußen stattfinden, irgendwo zwischen Westpark und Güterverkehrszentrum. Da ist die Kommunalwahl gerade vorbei und die politischen Spitzenämter sind neu besetzt.

Damit die Besuchermassen in vier Jahren in diese Industrie- und Einkaufslandschaft strömen, muss auf dem Gelände aber noch viel passieren. Am Donnerstag genehmigte der Aufsichtsrat der Gartenschau GmbH das Konzept, am morgigen Dienstag wird darüber auch der Stadtentwicklungsausschuss ab 14 Uhr im Neuen Rathaus diskutieren.

Nach derzeitigem Stand kommen auf die Stadt Kosten von gut 20 Millionen Euro zu, 17,6 Millionen für die Investitionen und drei für die Durchführung der Schau. Anders als bei der ersten Auflage 1992 im Klenzepark ist das Gelände 2020 weit auseinandergezogen und durchsetzt von Feldern, die weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. Insgesamt hat die Stadt 7,8 Hektar an eigenen Flächen zur Verfügung, weitere Grundstücke sind bis 2045 langfristig gepachtet, was weitere 7,5 Millionen kostet.

Am 23. Februar wird der Stadtrat voraussichtlich dem Büro Därr Landschaftsarchitekten aus Halle an der Saale den Folgeauftrag für die Planung erteilen. Außer vielen Bäumen, die im Herbst gepflanzt werden sollen, wird sich aber heuer nichts tun, was nach einem künftigen Freizeit- und Erholungspark aussieht. Der eigentliche Baubeginn ist erst im Frühjahr 2017 vorgesehen.

Im Sinne der Nachbarschaftspflege zwischen Ingolstadt und Gaimersheim ist auch ein kleiner Beitrag aus einem europäischen Förderprogramm vorgesehen, genannt "Stadthecke". An der Grenze zwischen Stadt und Marktgemeinde soll entlang eines mit Bäumen und Sträuchern gesäumten Grabens auf 1,1 Kilometer Länge ein Geh- und Radweg angelegt werden. Von hier aus gibt es auch einen Zugang zum Gelände der Landesgartenschau.