Jetzendorf
In Fünf-Euro-Schritten nach oben

Eltern werden zur Kasse gebeten: Jetzendorfer Räte erhöhen Kindergartengebühr moderat

25.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:09 Uhr

Jetzendorf (ost) Eltern, die ihre Kleinen im Kinderhaus Regenbogen in Priel oder im Kindergarten Spatzennest in Jetzendorf unterbringen, müssen sich ab 1. September auf eine Erhöhung der Kindergartengebühren einstellen. Zumindest sofern das Kind, um das es geht, täglich mehr als vier Stunden betreut wird.

Das beschloss am Dienstagabend der Jetzendorfer Gemeinderat.

Je nach Buchungszeit ab täglich fünf Stunden wurde einstimmig eine Anhebung der Gebühren um fünf Euro beschlossen. Im Klartext heißt dies, dass bei einer Buchung von täglich fünf Stunden die Kindergartengebühr von 60 auf 65 Euro erhöht wird. Bei einer Buchungszeit von fünf bis sechs Stunden erfolgt eine Anhebung von 65 auf 70 Euro. Im Fünf-Euro-Schritt gelten für die weiteren Buchungszeiten ab 1. September folgende Gebühren: Sechs bis sieben Stunden 75 Euro, sieben bis acht Stunden 80 Euro, acht bis neun Stunden 85 Euro, neun bis zehn Stunden 90 Euro.

In der Debatte erklärte Bürgermeister Manfred Betzin (CSU), dass es sich um eine unvermeidbare Anhebung handle, weil sich mittlerweile pro Kind und Jahr ein Defizit von rund 2000 Euro ergebe, das dem Gemeindehaushalt zur Last falle. "Wir wollen so günstig wie möglich sein, weil wir wissen, dass es sich hier um eine Investition in die Zukunft handelt", sagte der Gemeindechef, der zu dieser Erhöhung stehe, weil wir "nicht warten wollen, bis auf einen Schlag eine ganz massive Gebührenerhöhung notwendig" werde. Dass man sich auch nach der Erhöhung im Vergleich zu anderen Gemeinden noch an der unteren Grenze bewege, bezweifelte Ruth Kudorfer (Freie Bürger) ein wenig. Sie habe in Erfahrung gebracht, dass auch die Nachbargemeinde Gerolsbach noch relativ niedrige Kindergartengebühren habe. "Und im übrigen muss man einem schlechten Vorbild nicht nacheifern", fügte sie an. Ein Kindergarten könne nach den Worten Kudorfers nie kostendeckend arbeiten. Aber auch sie stimmte der von der Verwaltung vorgeschlagenen Erhöhung letztlich zu. "Bevor wir die Sache weiter hinausschieben und es irgendwann mal das böse Erwachen gibt", wie sie weiter meinte.

Kudorfer hat in all den Jahren ihrer Gemeinderatstätigkeit stets versucht, Erhöhungen zu vermeiden. Was der Zweite Bürgermeister Leonhard Sedlmeier (Parteiunabhängige) zu folgender Feststellung veranlasste: "Es tut gut, wenn wir nach zehn Jahren mal gleicher Meinung sind." Kudorfer erklärte daraufhin postwendend: "In den nächsten zehn Jahren stimme ich nicht mehr zu."

Dass die Ursache in einem höheren Personalbedarf und damit verbundenen höheren Personalkosten vom Gesetzgeber auferlegt worden sei, und von längeren, unterschiedlichen Buchungszeiten her rühre, unterstrich Bürgermeister Betzin abschließend.