Stepperg
"Blasmusik meets Jazz" im Schlosshof

Marktkapelle Rennertshofen und Salonorchester Cassablanka erfreuen 120 Gäste in Stepperg

03.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

Premiere: Die Marktkapelle Rennertshofen und das Salonorchester Cassablanka spielten die letzten offiziellen Nummern gemeinsam unter der Leitung von Klaus Gottschall. - Fotos: Hammerl

Stepperg (ahl) Eine laue Sommernacht, ein stimmungsvoll illuminierter Schlosshof und knapp 40 Musiker zweier verschiedener Stilrichtungen - was begehrt das Herz mehr für eine gelungene Sommerserenade? Unter dem Motto "Blasmusik meets Jazz" erfreuten die Marktkapelle Rennertshofen und das Salonorchester Cassablanka rund 120 Gäste im Stepperger Schlosshof. Eine Premiere in dieser Konstellation, nachdem die Marktkapelle bereits etliche Serenaden alleine gestaltet hatte.

Anlass war der Dirigentenwechsel im Frühjahr, die Serenade war sozusagen ein musikalischer Abschiedsgruß an den früheren Dirigenten der Marktkapelle, Alexander Großnick.

Mit dem ebenso traditionellen wie abwechslungsreichen Marsch "Weiß-Blau" von Paul Kiem gelang der Marktkapelle unter Leitung ihres neuen Dirigenten Klaus Gottschall ein schmissiger Auftakt. Dem sollten noch weitere vier Märsche, zunächst im Wechsel mit Polkas, später auch mit poppigeren Nummern folgen. So brachte das etwa 30-köpfige, klanggewaltige Ensemble ein Medley mit Melodien aus dem Musical "My Fair Lady" zu Gehör und eines unter dem Motto "Musik ist Trumpf". Eigentlich hätte der vorletzte Titel schon zum Salonorchester überleiten können, denn mit "Rock'n €˜Roll is back" näherten sich die Blasmusiker ja schon etwas an ihre Gäste an. Stattdessen setzte der "Bozener Bergsteiger Marsch" noch einmal einen volksmusikalischen Glanz- und Schlusspunkt vor der Pause.

Der zweite Teil des Abends gehörte Jazz und Blues. Vom "Original Charleston" über "Midnight in Moscow", "Ice Cream", das bekannte "Fly me to the moon" bis zu "Sing, sing, sing" spannten Bandleader Alexander Großnick (Tenorsaxophon, Klarinette, Gesang) und seine Musiker Peter von der Grün (Alt-Sax, Klarinette), Gerhard Hörmann (Trompete), Christian Rehm (Posaune), Brigitte Pettmesser (Klavier), Florian Herrle (Schlagzeug, Perkussion) und Heinrich Mayer (Kontrabass) den Bogen durch die swingende Welt des Jazz der 1920er bis 1950er Jahre. Natürlich durfte in diesem Ambiente die "Moonlight Serenade" von Glenn Miller nicht fehlen.

Einziges Ärgernis waren die Stechmücken, deren sich nicht nur Bürgermeister Georg Hirschbeck mit kräftigem Klatschen erwehrte - was natürlich in erster Linie als Applaus für die Musiker gedacht war. Spaß beiseite, trotz lockerer Atmosphäre, die durchaus Privatgespräche erlaubte - was Marktkapellen-Vorsitzende Stefanie Czerny eingangs abgesegnet hatte - bedachten die Zuhörer die Musiker mit kräftigen Ovationen, so dass es nicht bei den geplanten Zugaben und dem gemeinsamen Abschluss blieb. Das Salonorchester spielte auch noch über den offiziellen Part hinaus, und ein Großteil der Gäste blieb noch gerne bei einem Gläschen Wein oder anderen Getränken.