Ingolstadt
ESV feiert und hofft

Ingolstädter Judoka schlagen Hof mit 13:7 und sichern sich die Landesliga-Meisterschaft Aufstieg noch nicht sicher

03.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

Die Bayernliga ist zum Greifen nah: Nach dem Erfolg gegen Hof steht der ESV Ingolstadt als Meister der Landesliga Nord fest. Ob es noch einen Aufstiegskampf gibt, entscheidet sich in zwei Wochen. - Foto: Rimmelspacher

Ingolstadt (DK) Die Judo-Herren des ESV Ingolstadt haben ihre starke Saison in der Landesliga am Samstag mit einem 13:7-Sieg gegen den PTSV Hof gekrönt. Die Ingolstädter sicherten sich somit die Landesliga-Meisterschaft und träumen nun vom Aufstieg in die Bayernliga.

Bis vor dem letzten Kampftag hatten die beiden Teams die Liga dominiert, die "Coyoten" gewannen dabei alle Partien, Hof gab nur durch ein Unentschieden gegen Bamberg-Münchberg einen Zähler ab. Die Ausgangslage war klar: Mit einem Unentschieden oder Sieg ist der ESV Meister und die Bayernliga zum Greifen nah.

Ein angespannter Coach Sebastian Zimmermann fand auch diesmal die richtigen Worte für seine jungen Schützlinge: "Wir haben den ersten Schritt schon getan: Wir haben eine Identität aufgebaut, wir sind "Coyoten". Jetzt gehen wir noch einen Schritt und erreichen unser Ziel!"

Matthias Werner ging im Schwergewicht als Erster auf die Matte. Für das Publikum war er klarer Favorit, da sein Gegner lediglich den gelben Gurt trug. Zimmermann hatte ihn jedoch zuvor gewarnt, Alex Ananer sei nicht zu unterschätzen. Und das zeigte sich im Verlauf des Kampfes: Mit seinen Fähigkeiten, die sich der Hofer in anderen Kampfsportarten angeeignet hatte, gelang der Überraschungscoup gegen Werner. Vielleicht motivierte genau das die Schwarzhosen zur anschließenden Serie: Edward Freidenberg holte den zweiten Punkt im Schwergewicht zum Ausgleich für die Hausherren, Wolfgang Schneider und Georgios Tzanidis legten ihre Kontrahenten sehenswert auf die Tatami und machten damit im 73-Kilogramm-Mittelgewicht alles klar. Auch die Leichtgewichtler konnten die Führung ausbauen: Georg Buschmann gelang der knappste Sieg des Tages mit nur einer Strafe Vorsprung. Demis Tsanidis machte kurzen Prozess mit Simon Herbst.

Dann jedoch machten die Hofer klar, dass sie ein ernstzunehmender Kontrahent sind. Alexander Schneider, Daniel Werner und Nikos Mouladze, die sonst als Punktegaranten gelten, verloren ihre Kämpfe jeweils mit Ippon gegen die PTSV-Akteure. Den Ausgleich für Hof verhinderte Patrick Fixmer im letzten Kampf vor der Pause ebenfalls mit Ippon und vollendete zur 6:4-Führung für den ESV.

"Jungs, uns reichen vier Punkte. Bleibt hoch fokussiert und vermeidet Fehler!", forderte Zimmermann in der Pause. Mit einer Änderung in der Aufstellung ging es für die "Coyoten" in Runde zwei. Niemand hätte voraussagen können, dass die restlichen Hoffnungen der Hofer so schnell zunichtegemacht würden: Matthias Werner, Edward Freidenberg und Wolfgang Schneider gewannen souverän. Ab jetzt hatte Ingolstadt beim 9:4-Stand also nur noch Matchbälle. Und gleich den ersten setzte Georgios Tzanidis um - die Halle tobte. Georg Buschmann holte daraufhin einen weiteren Sieg, der dann auch noch den Gesamtsieg bedeutete. Demis Tsanidis wollte die Serie fortsetzten. Durch umstrittene Entscheidungen der beiden Kampfrichter geriet er jedoch in einer Bodenaktion mit Waza-ari in Rückstand und wurde kurz darauf disqualifiziert, weil er seinen Gegner bei der Kampfunterbrechung losließ und dieser damit auf die Matte fiel. Nach kurzer Verwirrung ging Savellios Stafaridis mit absolutem Siegeswillen auf die Tatami. Trotz eines Mangels an Kampferfahrung hielt er gegen seinen routinierten Hofer Kontrahenten bis kurz vor Schluss durch, ehe er den Kampf abgab. Daniel Werner und Nikos Mouladze machten es dann besser als in der ersten Hälfte und legten ihre Gegner sehenswert aufs Kreuz. Den Schlussstrich wollte Patrick Fixmer mit einem weiteren Sieg ziehen. Doch das sollte nicht sein, nach halber Kampfzeit wurde er Ippon geworfen.

Nach dem 13:7-Sieg ist die Stimmung im jungen Ingolstädter Team ausgelassen. Die Bayernliga ist zum Greifen nah, den weiteren Verlauf erklärt Sebastian Zimmermann: "Zwei Plätze sind in der Bayernliga frei. Normalerweise steigen die Sieger aus den beiden Landesligen Nord und Süd auf. Wenn aber eine bayrische Mannschaft aus der Regionalliga in die Bayernliga absteigt, ist nur noch ein Platz frei, weil der Bayernliga-Sieger Bushido Amberg auf den Aufstieg in die Regionalliga verzichtet. Dann haben wir einen Aufstiegskampf gegen den TV Lenggries, den Landesligameister im Süden. Wir wissen in zwei Wochen Bescheid." Den Fehler vom Vorjahr wollen die Verantwortlichen des ESV vermeiden. Damals hatte der Verein die Athleten wegen des sicher geglaubten Aufstiegs in den Urlaub entlassen. Nach einiger Zeit meldete sich die TG Höchberg als Sieger der anderen Landesliga, dass sie doch aufsteigen wolle. Mit zu wenig Personal unterlagen die Ingolstädter auswärts knapp mit 8:12. So gab Zimmermann noch ein Versprechen ab: "Wir trainieren weiter im Wettkampfmodus, bis wir sicher an unserem Ziel angekommen sind." Das macht einen Meister aus.