(gso)
Stadtgeflüster vom 8. Oktober 2016

07.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:13 Uhr

(gso) Am Donnerstag hat der Bund der Steuerzahler sein berüchtigtes Schwarzbuch vorgestellt, in dem die schlimmsten Fälle von Steuergeldverschwendung angeprangert werden. Zugegeben, so ein Desaster wie der Bau des Berliner Flughafens oder von Stuttgart 21 ist bei uns nicht vorgekommen.

Eine weiße Weste hat auch die Mitte Bayerns trotzdem nicht. So stiegen die Kosten für das neue Versorgungszentrum im Aichacher Frauengefängnis von 18 auf 21 Millionen Euro. Bleibt nur zu hoffen, dass Ingolstadt nicht irgendwie ins Visier des Bundes der Steuerzahler gerät.

Sollte aber eines der Schanzer Prestigeprojekte tatsächlich zum Millionengrab werden, käme bestimmt auch Mario Barth nach Ingolstadt. In seiner RTL-Show "Mario Barth deckt auf" reist der Comedian quer durchs Land auf der Suche nach absurden Fällen von Steuergeldverschwendung. Mit knallhartem Investigativ-Journalismus nach dem Vorbild von Günther Wallraff, der übrigens auch für RTL arbeitet, hat Mario Barth schon so manchen Skandal aufgedeckt. Mit seiner Berliner Schnauze zieht er die Verschwender des kostbaren Steuergelds anschließend durch den Kakao. Nachdem Barth ihren Ruf ruiniert hat, gibt es nur noch eine Möglichkeit, PR in eigener Sache zu machen: das Dschungelcamp.

Statt für Z-Promis könnte RTL eine Steuersünder-Edition der beliebten Ekel-Show starten. Dort könnte Uli Hoeneß mit Alice Schwarzer über Tricks bei der Steuererklärung diskutieren und Berlins ehemaliger OB Klaus Wowereit könnte sich mit Baden-Württembergs Ex-Ministerpräsident Stefan Mappus austauschen, mit welcher Strategie man am besten Steuergeld in den Sand setzt. RTL, bitte übernehmen Sie!